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Zuckerverbot:

Zucker schädigt auch die Mundgesundheit von zahnlosen Säuglingen

Die ersten Milchzähne - Keine Nahrung mit Zucker für BabysGewissenhafte Zahnpflege setzt das Vorhandensein von Zähnen voraus, so möchte man zumindest meinen. Tatsächlich glaubte man bislang, dass erst dann, wenn sich beim Nachwuchs die ersten Beißerchen an die Sonne gebohrt haben, Zahnbürste und Zahnpasta zum gesunden Einsatz kommen müssten. Doch das hat sich inzwischen als fataler Irrglaube entpuppt, der vielen Heranwachsenden eine ungewollte und überflüssige Präsenz in der Zahnarztpraxis beschert hat. Denn Zahnpflege muss buchstäblich von Anfang an stattfinden; auch und insbesondere dann, wenn noch gar keine Zähne zu sehen sind. Wird nämlich keine prospektive Mundpflege betrieben, dann könnten die ersten Milchzähnchen in aggressiv zersetzende Bedingungen hineinwachsen, von denen sich der kleine Mensch sein ganzes Leben lang nicht mehr so wirklich erholt. Worauf müssen Eltern also achten, wenn der Zahnarzt bei den lieben Kleinen und den anschließend Großen später mal nicht bohren soll?

Zuckerverbot auch schon für zahnlose Mäulchen

Zucker bedingt Zahnfäule – das weiß inzwischen jeder. Aber Zucker schafft auch schon dann gefährlich zersetzende Grundlagen im Mund, wenn da noch gar keine Zähnchen zu sehen sind. Das konnten jetzt amerikanische Wissenschaftler von der Universität in Illinois nach eingehenden Untersuchungen offiziell bekannt geben. Um es kurz zu fassen: Buben und Mädchen, die schon als zahnlose Säuglinge reichlich gezuckerte Babynahrung zu sich nehmen müssen, erwartet später mal ein deutlich gesteigertes Risiko für die schwarze Pest am schwachen Zahnschmelz. Mit sämtlichen bohrenden Konsequenzen.

Gefahr ab Geburt

Lange hat die Wissenschaft geglaubt, dass sich die Mundflora mit der Genese ihres stabilen Endbildes so lange Zeit lässt, bis die Zähne auftauchen. Will heißen: Kinder im Alter von eineinhalb bis drei Jahren mussten sich noch keine Gedanken über die sauren Auswirkungen süßer Zuckerwatte machen. Doch dieser freundliche Gedanke bildet die Realität kindlicher Mundgesundheit leider nicht verlässlich ab. Denn die amerikanischen Wissenschaftler haben belegen können, dass auch schon in der (noch) zahnlosen Mundhöhle die Bakterien ihre Claims für später abstecken. Und wenn viel Zucker gelutscht wird, dann bekommen natürlich die Kariesbakterien schnell die Überhand. Und die behalten sie dann leider auch. Sehr zum Ungemach der noch ungeborenen Zähne, die die saure Bakteriensuppe dann später schmerzhaft auslöffeln müssen.

Was können Eltern tun?

Die Antwort ist einfach und in einem Wort gesagt: Zuckerverbot! Denn wenn sich im Mundraum von Anfang an nur jene harmlosen Bakterien heimisch fühlen dürfen, die keinen Zucker essen und keine Säure pinkeln, dann wird auch der künftige Zahn ganz entspannt und angstfrei aus dem Kiefer hervortreten können.

Fazit

Kein gesüßter Babytee, kein Zuckerbrei und auch sonst keine kindlichen Kariesbomben! Nur so kann man den Anfängen wirklich wehren.

Weiterführender Link zum Thema:

Cephas KD, Kim J, Mathai RA, Barry KA, Dowd SE, et al. (2011) Comparative Analysis of Salivary Bacterial Microbiome Diversity in Edentulous Infants and Their Mothers or Primary Care Givers Using Pyrosequencing. PLoS ONE 6(8): e23503. doi:10.1371/journal.pone.0023503
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0023503

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