Was in unserem Kopf abläuft, beeinflusst uns, hat die Wissenschaft mittlerweile in zahllosen Versuchen festgestellt. Wer sich vorstellt, Ski zu fahren, bei dem laufen im Gehirn fast dieselben Erregungsmuster ab wie beim tatsächlichen Pistenschwung. Denn unser Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen der äußeren Realität und der, die wir uns nur vorstellen.
Diesen Mangel des Gehirns kann man nutzen, um sich das Leben zu erleichtern. Um beispielsweise schlechte Laune wegzuzaubern, seine sportlichen oder sozialen Fähigkeiten zu verbessern – und das ganz einfach mit regelmäßigem Kopfkino.
Im Wachzustand ist es nahezu unmöglich, der unablässigen Bildfolge zu entgehen, die – einem Kinofilm gleich – ständig vor unserem inneren Auge abläuft. Doch oft wählt man sein Fernsehprogramms sorgfältiger aus als die inneren Bilder.
Beobachten Sie doch einfach mal, was in Ihrem Kopfkino an Filmen läuft – sind Sie der Star Ihrer inneren Filme? Oder zeigen die nur unangenehme Situationen, in denen Sie als Versager rüberkommen? Keine Bange – das lässt sich ändern und wird auch Ihren Alltag positiv beeinflussen.
David gegen Goliath? Wie innere Bilder das Erleben beeinflussen
Ob der innere Film ein Blockbuster oder eher ein Drama wird, hängt davon ab, was zu sehen Sie sich vorstellen können. Welcher Film läuft wohl vor dem Auge eines Spitzensportlers ab, dessen nächster Wettkampf bevorsteht? Höchstwahrscheinlich visualisiert er äußerst detailliert, wie er sich seinen Platz auf dem Siegertreppchen erkämpft.
Wer sich hingegen permanent nur auf der Verliererseite sieht, sollte feststellen, woran das liegt. Tief liegende Selbstzweifel oder Minderwertigkeitskomplexe müssen zuerst aus dem Weg geräumt werden. Anderenfalls ist es so, als würden Sie ein wunderschönes Gemälde auf einer bereits mehrfach übermalten Leinwand erschaffen wollen.
Welchen Film möchten Sie umschreiben?
Sicher gibt es die eine oder andere Situation, die Sie gerne erfolgreicher gemeistert hätten? Vielleicht das unerwartete Treffen mit dem charmanten Nachbarn, den Sie eigentlich in einen Smalltalk verwickeln wollten – und an dem Sie dann trotz bester Vorsätze nur leicht errötend vorbei gehuscht sind? Lassen Sie die Situation, die Sie belastet, bewusst vor Ihrem inneren Auge erscheinen. In kräftigen Farbe und in voller Größe.
Filmriss – Lassen Sie das Bild schrumpfen
Sehen Sie das furchtbare Szenario, nehmen Sie den Kampf auf. Rauben Sie dem Bild alle Farben, lassen Sie es zusammenschrumpfen und platzieren Sie es in der hintersten Ecke Ihres Geistes. Nun wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit ein letztes Mal dem mittlerweile arg ramponierten Bild zu. Wie fühlt es sich an, dieses kleine Etwas in kraftlosen Grauschattierungen anzusehen? Idealerweise reagieren Sie völlig emotionslos, anderenfalls wiederholen Sie die Prozedur einfach noch einmal.
Königsdisziplin – Gestalten Sie Ihr Wunschbild
Da Ihr Bild nun wirklich unansehnlich geworden ist, dürfen Sie ein schöneres gestalten. Ob Sie dies in Form eines neuen Films oder lieber in Gestalt einer Leinwand oder Fotocollage tun, bleibt Ihnen überlassen. Wählen Sie die Variante, die sich für Sie am besten anfühlt.
Stellen Sie sich besagtes Szenario jetzt erneut vor – allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Situation nun zu Ihrer vollen Zufriedenheit abläuft! Bescheidenheit können Sie anderenorts walten lassen – beim inneren Kino gilt es, aus den Vollen zu schöpfen.
Die Bilder, die Sie nun vor Ihrem inneren Auge erscheinen lassen, sollten so detailgetreu wie möglich sein. Schwelgen Sie in kräftigen Farben, schmücken Sie das Bild aus und platzieren es – schön groß natürlich – an zentraler Stelle. Schauen Sie sich Ihr Kunstwerk im Kopf immer wieder an, und nicht nur das: steigen Sie in den inneren Film ein und erleben Sie ihn. Und freuen Sie sich darauf festzustellen, wie Ihre inneren Bilder bald auf ganz ungeahnte Weise auch in Ihrem Alltag zutage treten.
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