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Wahrheit oder Lüge?

Verschwörungstheorien – Nichts ist, wie es scheint

Verschwörungstheoretiker unter sichVerschwörungstheoretikern wird oftmals vorgeworfen, dass es sich dabei um Spinner handelt, die nur nach ein wenig medialer Aufmerksamkeit haschen. Was im Zuge der heftigen Kritik allerdings gerne Mal übersehen wird, ist die Tatsache, dass es sich bei diesen scheinbar schnell enttarnten Spinnern um teilweise renommierte Journalisten, Wissenschaftler oder Experten handelt, die aber eben nicht die offizielle Meinung mancher Ereignisse vertreten. Trotzdem alles Spinnerei oder beinhaltet die eine oder andere Verschwörungstheorie vielleicht doch ein Fünkchen Wahrheit?

Skandale sind nichts Neues

Bestätigte Verschwörungen gab es schon immer in der Geschichte der Menschheit. Ob es sich um die Ermordung Julius Cäsars handelte, der nach einem Komplott hinterrücks von Brutus erstochen wurde oder um jüngere Ereignisse, wie die VW-Affäre, die 2005 aufgedeckt wurde und deren Ermittlungen teilweise noch bis heute anhalten. Manche Skandale werden relativ schnell aufgedeckt, manche nie und manche gibt es gar nicht, auch wenn es noch so sehr vermutet wird. Einige Verschwörungstheorien halten sich jedoch hartnäckig und können trotz größter Bemühungen nicht so richtig entkräftet werden. Hier sind die wichtigsten davon.

Die Mondlandung hat nie stattgefunden

Ende der 1960er Jahre befanden sich die Weltmächte USA und Sowjetunion nicht nur im kalten Krieg, sondern in Zuge dessen auch im Kampf um die Vorherrschaft im All. 1969 gelang den Vereinigten Staaten von Amerika dann das Unglaubliche und der erste Mensch setzte seinen Fuß auf den Mond. Für die Menschheit ein Meilenstein der Geschichte, für Verschwörungstheoretiker ein gefundenes Fressen, denn diese behaupteten, dass die USA die Mondlandung in Filmstudios nur inszeniert habe und kein Mensch je den Mond betreten hätte. Bis heute entfacht diese Behauptung heiße Diskussionen. Schon häufig gab es Fernsehdokumentationen und auch Fachartikel, welche die Wahrhaftigkeit der Mondlandung bestätigen und die Kritikpunkte der Verschwörungstheoretiker entkräften sollten. Dennoch tauchen aber immer wieder neue Vorwürfe auf, die erneute Zweifel schüren und die Diskussion von vorn beginnen lassen.

Die Ermordung von John F. Kennedy

John Fitzgerald Kennedy starb am 22. November 1963 bei einem Attentat in Dallas, Texas. Der jüngste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde durch mehrere Gewehrschüsse während einer Fahrt in einem offenen Wagen getroffen und verstarb noch vor Ort. Nur etwa 90 Minuten nach dem Attentat konnte der vermeintliche Täter, Lee Harvey Oswald geschnappt und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zwei Tage später wurde der Attentäter in Polizeigewahrsam von Jack Ruby erschossen. Jack Ruby war Nachtclubbesitzer und stand in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen. Die folgenden Ermittlungen warfen viele Fragen auf und brachten einige Ungereimtheiten zu Tage. Für Verschwörungstheoretiker war die Sachlage allerdings eindeutig. John F. Kennedy wurde als unliebsamer Präsident aus den eigenen Reihen heraus ermordet. Und tatsächlich brachten weitere Ermittlungen zwar noch mehr Widersprüche, Ungereimtheiten und auch Fälschungen ans Licht, ließen das Ereignis aber weiterhin im Dunklen. Bis heute ist der Fall nicht eindeutig geklärt und die Akte „Kennedy“ bleibt bis zum Jahr 2017 unter Verschluss.

Area 51

Die Theorie, dass in dem US-Amerikanischen Stützpunkt „Area 51“ in der Wüste von Nevada, schon seit 1947 ein Außerirdischer, mitsamt seiner fliegenden Untertasse aufbewahrt werden hält sich schon seit Jahrzehnten. Angeblich sei das Raumschiff in der Wüste abgestürzt. Die amerikanischen Militärs hatten eingeräumt, dass es sich um das Gebiet der Area 51 um ein Testgelände für geheime Militäroperationen handelt und dort ungewöhnliche Operationen durchgeführt wurden. Was genau sich aber dort abspielte oder auch bis heute abspielt wird wohl noch lange Zeit im Verborgenen bleiben und immer wieder für wilde Spekulationen sorgen.

9-11

Verschwörungstheorien - der König ist totAm 11. September 2001 hielt die Welt den Atem an, als zwei Flugzeuge in das „World Trade Center“ in New York City gesteuert wurden und das symbolträchtige Gebäude in sich zusammenbrach. Dabei handelte es sich um einen Terroranschlag des islamistischen Al-Qaida-Netzwerkes und der Angriff richtete sich nicht nur gegen die USA, sondern gegen die gesamte westliche Welt. Die Folge waren erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor allem an Flughäfen, weitreichende Kontrollmaßnahmen, die bis in die Privatsphären der Bürger reichten und globale, militärische Maßnahmen gegen den Terror. Verschwörungstheoretiker vermuteten hier allerdings keinen Angriff der Islamisten auf die westliche Welt, sondern einen Angriff der Führungselite auf die Demokratie. Es wurde der Verdacht geäußert, dass der Anschlag gar von der US-Regierung und den Geheimdiensten selbst geplant und durchgeführt wurde. Und tatsächlich gab und gibt es bis heute einige Ungereimtheiten, die mit dem Anschlag zusammenhängen. Ein Beispiel dafür ist die Behauptung, dass die entführten Flugzeuge unterbesetzt waren und nach den Richtlinien der Fluggesellschaften nicht gestartet, sondern mit anderen Flügen zusammengelegt worden wären. Weiterhin wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Hochhäuser trotz der schweren Explosion und der Brände nicht so schnell hätten einstürzen dürfen. Immer mehr Menschen zweifeln an dem Ablauf, wie er öffentlich dargestellt wurde und seit 2002 fordern US-Amerikanische Bürgerinitiativen nach einer unabhängigen Untersuchung des Vorfalls.

Der rote Hering

Als „rote Heringe“ werden gezielte Manöver zur Desinformation oder Verwirrung bezeichnet, die von einem wichtigen Ereignis ablenken sollen. In Bezug auf die Verschwörungstheorien sind dies absurde Theorien, welche die gesamten Verschwörungstheorien schon im Ansatz ins Lächerliche ziehen. Ein gern genanntes Beispiel ist die sogenannte „Bielefeld-Verschwörung“. Laut Theorie gibt es die deutsche Stadt Bielefeld nicht. In Wahrheit soll sich an dem Ort ein Landeplatz für Außerirdische befinden. Offiziell handelt es sich bei der Verschwörungstheorie um eine Satire, die 1994 von Studenten im Internet verbreitet wurde. Wirkliche Verschwörungstheoretiker sind sich indes aber sicher, dass es sich um eine Taktik handelte, echte Verschwörungstheorien zu entkräften.

Was kann man denn nun glauben?

Die Liste an Verschwörungstheorien ließe sich noch seitenweise fortführen und so manche Ereignisse, die schon Jahrzehnte zurück liegen, lassen sich nicht ganz eindeutig bestätigen oder widerlegen. Aber im Grunde gibt die Frage nach dem Glauben bereits selbst die Antwort, denn „glauben“ ist nun mal nicht „wissen“, sodass man bei vielen Dingen wohl für sich selbst entscheiden muss, welcher Darstellung man eher Vertrauen schenken mag – eine Garantie auf die Wahrheit gibt es nur selten. Eine gesunde Portion Skepsis ist jedoch immer angebracht, gegenüber der einen Seite ebenso, wie gegenüber der anderen auch.

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