„Schnell, wünsch dir was!“ – wer hat diesen Ausspruch noch nicht gehört, nachdem er mit anderen eine Sternschnuppe gesehen hat? Dass der Wunsch anschließend nicht in Erfüllung ging, lag meistens daran, dass man ihn ausgeplaudert hat und damit gegen die wichtigste Regel verstieß: Sternschnuppen-Wünsche verrät man nicht! Wie aber kommt es zu Streiflichtern am nächtlichen Himmel?
Ganz unspektakulär: Exterrestrischer Bauschutt
Wer meint, das All wäre ein tatsächlich leerer Raum, in dem nicht einmal Luft existiert, irrt sich gewaltig. Abermilliarden verschiedengroßer Gesteinsbrocken bewegen sich, angetrieben von den Gravitationsfeldern der Planeten und Sterne, durch den Kosmos. Am bekanntesten sind die stattlichen Asteroiden, die ab einer gewissen Größe sogar die Sicherheit unseres Heimatplaneten gefährden können. Ihre Wirkung kann man in klaren Nächten mit dem bloßen Auge am Mond mit seinen charakteristischen, durch Asteroideneinschläge entstandenen Kratern erkennen. Da nicht nur der Mond, sondern auch andere Planeten und auch Asteroiden untereinander von diesen Einschlägen betroffen sind, werden täglich Tonnen von Gesteinsbrocken ins All katapultiert. Diese kollidieren untereinander und werden so immer kleiner.
Schutzschild der Erde: Die Atmosphäre
Die Atmosphäre schützt die Lebewesen der Erde nicht nur vor schädlichen Strahlen, wie den UV-Strahlen der Sonne, sondern verhindert auch, dass kleine Gesteinsbrocken ungebremst auf unserem Planeten einschlagen. Gäbe es diesen wichtigen Schutzschild nicht, währe das irdische Antlitz binnen kürzester Zeit vergleichbar mit dem des Mondes. Durch die extreme Reibung, die beim Eintritt des kosmischen Bauschutts in die Atmosphäre entsteht, verglüht er schlichtweg und erzeugt die charakteristischen Lichterscheinungen am Himmel – die Sternschnuppen.
Besonders im Sommer häufig
Gerade der späte Hochsommer mit seinen lauen und noch klaren Nächten trumpft mit wahren Sternschnuppen-Spektakeln auf. Dafür sorgt der sogenannte Perseidenstrom, eine Flugspur des Meteors Swift-Tuttle, den die Erde Mitte August jährlich kreuzt. Die in diesem Strom enthaltenen Partikel verglühen in Erdnähe und sorgen so für eine Schnuppendichte von bis zu 100 pro Stunde am nächtlichen Firmament. Dieses außergewöhnliche Naturphänomen wird seit ungefähr 2000 Jahren in chinesischen Schriften bezeugt und sorgt bis heute für unvergessene Momente des Sommers.
Sternschnuppen nicht nur im Sommer
An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass die Erde nicht nur in den Sommermonaten von den kosmischen Partikeln bombardiert wird. Auch in den anderen Jahreszeiten kann man, einen klaren Nachthimmel vorausgesetzt, Sternschnuppen entdecken. Da der Perseidenstrom jedoch eine Garantie für die himmlischen Lichtstreifen gibt, lohnt es sich besonders, sich seine Wünsche für die Mitte des Augusts aufzusparen, denn hier wird man innerhalb einer Stunde mehr Schnuppen sehen, als das ganze Jahr hindurch – wichtig ist nur, dass man seine Wünsche anderen nicht verrät!
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