Per wissenschaftlicher Definition ist eine psychotrope Substanz (auch psychoaktive Substanz oder Psychotropikum genannt) ein Wirkstoff, der die Seele des Menschen, also sein Verhalten, Erleben und Empfinden, nachweislich beeinflusst. Doch wer da sofort an pathologisch veränderte Bewusstseinszustände, schwerste stoffliche Süchte oder ähnliche polytoxikomane Auswüchse denkt, der wird hier gleich nachlesen können, dass jede ganz normale Küche, sogar die harmloseste, vor psychotropen Substanzen nur so strotzt. Und so erhebt sich die berechtigte Frage, in welchem Ausmaß und in welcher Form psychotrope Substanzen unser aller Leben und unser aller Alltagsverhalten bewusst oder unbewusst begleiten. Und auch, in welchem Fall und in welchem Maß man diese Begleitung lieber dankend ablehnen sollte.
Ein „Klassenbild“ psychotroper Substanzen
1) Stimulantien
Diese Stoffe regen auf breiter Front an, machen fit und wach, und stimulieren sowohl den Körper als auch den Geist. Legale Vertreter dieser Klasse sind Koffein, Teein und Guarana. Wer sich dagegen mit Amphetaminen oder Kokain aufputscht, verlässt den Boden des Gesetzes. Da Stimulantien sich meist sehr förderlich auf die Kreativität auswirken, hat man sie früher auch als „Eidetika“ (= Ideen fördernde Mittel) bezeichnet.
2) Entaktogene / Empathogene
Diese Substanzen machen buchstäblich rührselig. Wer sie einnimmt, wird sich in der Folge von aufrichtig empfundenem Mitgefühl übermannen lassen, und einem stark gesteigerten Mitteilungsbedürfnis bereitwillig Folge leisten. Dazu mag bei dem einen oder anderen ein Viertele Wein oder ein Likörchen genügen. Wer es lieber auf die illegale Tour mag, greift dagegen zu Ecstasy & Co.
3) Halluzinogene / Entheogene / Psychodysleptika
Wer gerne etwas erleben oder sehen möchte, was realiter jeglicher physikalischen Grundlage entbehrt, der wird hier schnell fündig. Denn diese psychoaktiven Substanzen zeigen uns Szenen, die es nicht gibt, lassen uns unmittelbare und extrem beeindruckende Gotteserfahrungen machen, oder führen schlicht dazu, dass man glaubt, die Welt begriffen zu haben. Kurz: Diese Substanzen verändern das Bewusstsein und täuschen die Wahrnehmung.
Wer also bitte nie etwas sehen will, was nicht wirklich da ist, der sollte seine Finger von den folgenden (allesamt illegalen) Psychotropika lassen: LSD, Psilocybin, Meskalin, Salvia Divinorum, Dimethyltryptamin, Nachtschattengewächse (beispielsweise Bilsenkraut, Stechapfel oder Tollkirsche) und Iboga. Gelegentlich wird hier auch Cannabis verortet, womit man diesem Kräutlein allerdings durchaus zuviel der pharmakologischen Ehre zuteilwerden lässt. Wer sich auf legalem Wege ins Reich der Halluzinationen begeben will, der wird mit einem alkoholischen Entzugsdelirium oder mit extremem Schlafentzug Erfolg haben. Aber auch der absichtvolle Genuss von grasgrünen Tomaten oder Kartoffelkeimen (Nachtschattengewächse!) könnte Wirkung zeigen. Davon ist allerdings jeweils dringend abzuraten.
4) Sedativa / Hypnotika
Mit diesen Wirkstoffen soll die aufgepeitschte Seele beruhigt, die schnürende Angst aufgelöst und der erholsame Schlaf gefördert werden. Zu den Sedativa (Beruhigungsmitteln) zählen Valium & Co. sowie Opiate. Es soll aber auch schon so mancher passionierte Freund der gehopften Gerstenkaltschale über seinem letzten Glas ebenso selig wie friedlich eingeschlummert sein.
Kaffee, Tee, Kakao, Hopfen, Tabak (auch ein Nachtschattengewächs) und Alkohol sind die bekanntesten Vertreter völlig legaler und recht gebräuchlicher Psychotropika. Von den illegalen psychotropen Substanzen sollte man im Sinne der eigenen Gesundheit und der bürgerpflichtigen Gesetzestreue dagegen lieber Abstand nehmen.
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