Es ist eine Situation, die wohl jeder kennt: Da ist man im Rahmen einer Veranstaltung umgeben von zahlreichen Menschen – und drückt sich verlegen an der Wand herum oder hält sich krampfhaft an einem Glas fest. Man würde ja gerne mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen. Nur wie?
Und dann fällt der Blick auf einen jener Zeitgenossen, den die anderen umschwirren wie die Motten das Licht. Mag sein, dass das an seiner besonderen Ausstrahlung liegt – allerdings ist das recht unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sich der umschwärmte Zeitgenosse auf die Kunst des Smalltalks versteht. Eine Kunst, die einem – wenn man sie beherrscht – das Leben leichter macht.
Smalltalk – die Leichtigkeit des Gesprächs
Smalltalk – diese kleine, oberflächliche Plauderei hat vor allem bei tiefgründigen und ernsthaften Menschen keinen leichten Stand, weil ihnen die angerissenen Themen zu seicht und zu banal erscheinen.
Sicher gewinnt man aus der Plauderei in der Warteschlange auf dem Postamt nur selten tiefschürfende philosophische Erkenntnisse – allerdings ist das auch gar nicht Sinn und Zweck der Angelegenheit.
Welche Gründe sind es dann, die den Smalltalk so wertvoll machen? Zum einen möchte man natürlich herauszufinden, ob man sich sympathisch ist und auf einer Wellenlänge liegt. Wie sollen erste Kontakte geknüpft werden, wenn nicht durch den Smalltalk? Und nebenbei ist der kleine Schwatz auch ein netter Zeitvertreib.
Inhaltsleer und doch so aussagekräftig
Dem Inhalt der Worte sollte beim ersten Smalltalk nicht zu viel Beachtung beigemessen werden. Ziel der leichten Plauderei ist es nicht, herauszufinden, ob man bezüglich der allgemeinen Weltwirtschaftslage einer Meinung ist oder die Arbeit der derzeitigen Regierung gutheißt.
Im Gegenteil: Zu gewichtige Themen sind eher kontraproduktiv, wenn es ums erste Vorfühlen geht. Besser sind leichte Themen, denn selbst bei seichtester Themenwahl lässt sich anhand von Gestik, Mimik und der Zugewandtheit im Gespräch erahnen, ob der Gesprächspartner für die nächste Runde taugt oder ob er ein selbstbezogener Dampfplauderer ist.
Gesprächsthemen für den Smalltalk: erlaubt ist, was verbindet
Theoretisch gibt es nur wenige Themen, die nicht smalltalktauglich sind. Als Faustregel für die Praxis gilt jedoch: Erlaubt ist alles, was verbindet und für ein positives Gesprächsklima sorgt.
So kann man das Gespräch auf das leckere Büffet oder besondere Einrichtungsdetails lenken. Auch aktuelle Ereignisse aus Kunst, Kultur oder Sport sind ein guter Gesprächseinstieg.
Nicht nur die geeignete Themenauswahl hält das Gespräch am Laufen, sondern auch die Art der Fragetechnik. Geschlossene Fragen, die als Antwort ein knappes „ja“ oder „nein“ provozieren, sind denkbar ungeeignet. Besser sind die offenen Fragen, die beispielsweise mit „warum“ oder „wie“ beginnen.
Kategorische „dont’s“ beim Smalltalk gibt es eigentlich kaum – problematisch ist allerdings alles, was stark polarisiert oder leicht verletzend wirken kann. Politik und Religion gehören also zu den eher ungeeigneten Small-Talk-Themen, denn schließlich soll die kleine Plauderei dazu dienen, Gemeinsamkeiten herzustellen. Und das gelingt im Streitgespräch nur recht selten.
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