Für das, was der Volksmund schlicht und einfach Sympathie nennt, hat die Wissenschaft einen weitaus klangvolleren Namen. Sie bezeichnet die Menschen, denen die Herzen nur so zufliegen, gut Denglisch als High Self-Monitors.
Ungeachtet der wissenschaftlichen Erkenntnisse wird die Entscheidung, ob man sich sympathisch ist oder eben nicht, selten bewusst getroffen. Nicht immer passt es. Kann und muss es auch nicht – schließlich gibt es viel zu viele Menschen, als dass man jeden mögen könnte.
Dennoch gibt es einige Verhaltensweisen, die sympathische Menschen auszeichnen und die einen zum allgemeinen Liebling machen. Denn eines steht außer Frage: Wer sympathisch wirkt, hat’s leichter im Leben.
Einen Gang zurückschalten
Erstaunlicherweise wirken gerade die Soft Skills sympathisch, die einem im Berufsleben nicht unbedingt weiter bringen. Dass das Klappern zum Handwerk gehört und es im Job unerlässlich ist, auch mal in eigener Sache die Werbetrommel zu rühren, mag beim Erklimmen der Karriereleiter hilfreich sein. Sympathisch ist es jedoch nicht. Wer im Gespräch zum Selbstdarsteller mutiert und lediglich darum bemüht ist, sich selbst ins rechte Licht zu setzen, wird bald alleine dastehen. Sympathische Zeitgenossen interessieren sich ernsthaft und aufrichtig für ihr Gegenüber.
Zuhören – der Grundbaustein der Sympathie
Die schönste Art, seinem Gegenüber aufrichtige Aufmerksamkeit zu schenken, ist ganz einfach und kostet nichts: zuhören. Wer nicht von sich selbst redet und eine Anekdote nach der nächsten zum Besten gibt, hebt sich wohltuend vom Heer der Ichbezogenen Plauderer ab.
Zuhören bedeutet in diesem Fall: Dem Gesprächspartner volle Aufmerksamkeit widmen und die Augen nicht durch den Raum schweifen lassen. Gemurmelte Aufmerksamkeitsbekundungen werden durch nachhakende Fragen ersetzt, mit denen sich das Thema vertiefen lässt.
Schwächen zugeben – aber nicht um jeden Preis
Ebenfalls sympathisch wirken all jene, die ihre kleinen Schwächen pointiert aufs Korn nehmen. Wer seinem Gesprächspartner beipflichtend gesteht, dass man sich Namen oder Zahlen auch nicht so gut merken kann – sammelt flugs Sympathiepunkte.
Wer nun jedoch gleich beim ersten Aufeinandertreffen einen Seelenstriptease hinlegt, wird das Gegenteil erreichen. Ein Zuviel an Offenheit – vor allem dann, wenn es nicht angemessen ist – verschreckt die Mitmenschen. Und wer ständig tiefstapelt und sein Licht unter den Scheffel stellt, wirkt schlimmstenfalls so, als wäre er auf das leidige Komplimentefischen, ‚Fishing for compliments’, aus.
Auch das ist, wenig überraschend, alles andere als sympathisch. Die zu Komplimenten genötigten Gesprächspartner werden das Spiel notgedrungen mitspielen und dann schnell das Weite suchen.
Wer sich ein wenig intensiver in „Die Kunst der Sympathie“ einlesen möchte, wird beim rororo Verlag fündig. Buchtipp: Frank Naumann, „Die Kunst der Sympathie – Die selbstbewusste Art, sich beliebt zu machen“. ISBN: 978-3499622397. Das Buch kostet 8,95 Euro.
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