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Soziale Ansteckung – wer sich mit glücklichen Menschen umgibt, wird selbst auch glücklich sein. Bild: © fotolia.de
Sie glauben, selbstbestimmt durchs Leben zu gehen, unbeeinflusst von ihren Freunden, Verwandte, Nachbarn oder Medien? Dann liegen Sie völlig falsch! Denn auch unbewusst färben die Gewohnheiten, das Verhalten und auch das Glück und die Zufriedenheit der anderen auf uns ab.
Beeinflussbarkeit in Beziehungen
Haben Sie nicht schon bemerkt, dass Sie jedem Lebenspartner gegenüber ein anderer Mensch waren? Der/Dem dauernd keifenden Ex gegenüber waren Sie ungeduldig und ein außergewöhnlich unruhiger Mensch, der/dem jetzigen Lebenspartner/in gegenüber aber die Ruhe und Ausgeglichenheit in Person? Der Harmonie ausstrahlenden Mutter gegenüber sind Sie ausnahmslos immer freundlich und nett, dem oft nörgelndem Vater gegenüber aber regelmäßig aggressiv – egal, was er tut? Jeder Mensch löst also ein anderes Gefühl bei einem selbst aus, und dieses Gegenüber beeinflusst damit die eigenen Emotionen und Handlungen. Und durch diese Beeinflussung durch das Verhalten einer anderen Person und die eigene Reaktion darauf erscheint man jedem Menschen natürlich auch charakterlich verschieden.
Beeinflussbarkeit im persönlichen Umfeld
Die US-amerikanischen Forscher James H. Fowler und Nicholas A. Christakis haben in einer Langzeitstudie zur Herzgesundheit u.a. herausgefunden (Buch „Connected!: Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist“/Erscheinung: April 2010), dass soziale Faktoren wie z.B. Lebensstil, Verhalten, Glück und Gesundheit auf die Menschen in nächster Umgebung übertragbar sind. Hört zum Beispiel eine Person zu rauchen auf – und macht dies in seinem Freundes- und Bekanntenkreis bekannt, so wirkt diese Entscheidung ansteckend auf deren Umfeld. Ganze Gruppen rund um die jeweilige nicht mehr rauchende Person verzichten dann oft ebenso auf ihren Glimmstängel. Ebenso verhält es sich mit dem Entschluss, abzunehmen – und leider auch mit der Gewichtszunahme. „Soziale Ansteckung“ heißt hier das Schlüsselwort.
Studie: Auch Glück ist übertragbar!
James H. Fowler und Nicholas A. Christakis haben bei ihrer Studie ebenso entdeckt, dass das Glück einer nahestehenden Person ebenso das eigene Glücks- und Zufriedenheitsempfinden positiv beeinflusst. Die beiden Professoren der Harvard University und der University of California – Fowler ist Politikwissenschaftler, Christakis Arzt und Soziologe – haben für diese Studie Daten von 4739 Personen in der Zeit von 1983 bis 2003 ausgewertet und kamen dabei zu dem Schluss, dass Personen, die von vielen glücklichen Menschen umgeben sind, auch selbst in der Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit glücklich sein werden.
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Beeinflussbarkeit im Geschäftsleben
Abseits dieser beiden Studien ist ja auch zu beobachten, dass Menschen, die erfolgreich sind, sich fast nur mit Menschen abgeben, die ebenso prächtig im Berufsleben stehen. Weniger erfolgreiche Menschen oder welche, die gar mit dem Gesetz öfter in Konflikt geraten, sind meist auch nur mit gescheiterten Personen regelmäßig in Kontakt. Das geschäftliche Umfeld ist daher anscheinend auch für die eigene berufliche Entwicklung immens wichtig, da man sich auch von Geschäftspartnern unbewusst beeinflussen lässt – positiv wie negativ.
Die Studien zeigen, dass es nicht unerheblich ist, mit welchen Menschen man sich privat wie auch beruflich umgibt. Natürlich wird es wahrscheinlich auch von der eigenen Stärke der Persönlichkeit abhängen, inwiefern man beeinflussbar ist, oder nicht. Doch im Großen und Ganzen ist diese „soziale Ansteckung“ ein überaus interessantes Phänomen!
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