So gut wie jeder Mensch hat ein ganz bestimmtes problematisches Lebensthema, welches sich mit erstaunlicher Hartnäckigkeit einer nachhaltigen und dauerhaften Lösung entzieht. Das können die paar Kilo zu viel sein, die man schon seit einer gefühlten Ewigkeit hätte loswerden wollen, die aber immer noch sattelfest auf den Rippen sitzen. Oder die sportlichen Aktivitäten, zu denen man sich schon 1000 Ausreden ausgedacht hat, um nicht so wirklich damit beginnen zu müssen. Oder das Rauchen, das man eigentlich drangeben will, aber irgendwie dann doch nicht kann. Erstaunlicherweise haben all diese vielen und sehr unterschiedlichen persönlichen Herausforderungen die gleichen Gründe des Scheiterns. Und wenn man das weiß, und sich diese Kenntnis clever und gezielt zu Nutze macht, wird man schon bald ganz entspannt mit den schönsten Erfolgen belohnt.
Drei Irrwege, die zum Scheitern führen
Irrweg 1: Das Primat des Verstandes
Viele Leute glauben, dass allein mit der Schärfe des Verstandes und der Präzision der Logik einem Problem wirksam beizukommen sei. Das mag für reinrassige Vulkanier möglicherweise zutreffen. Doch wir Menschen haben es da wesentlich schwerer. Denn nur die Tatsache, dass man sich ein schlaues Buch kauft und liest, einen Kursus besucht, oder das Internet durchforstet, heißt noch lange nicht, dass all das emsig eingesammelte Wissen zum erfolgreichen Selbstläufer wird. Schließlich weiß jeder Raucher, dass er sich mit dem Inhalieren des blauen Dunstes bedrohlichen Krankheiten hinneigt. Und jeder Pfundskerl ist sich genau darüber im Klaren, dass Bier nicht schlankmacht, egal, wie viel man auch davon trinkt. Doch was nutzten all die schlauen Erkenntnisse und all die Triumphe der Intelligenz, wenn das versammelte Wissen ebenso grau wie theoretisch im Hirnkasten verstaubt? Ganz genau. Gar nichts.
Irrweg 2: Tempo machen!
Probleme sollen möglichst schnell vom Tisch. Darum haben Crash-Diäten, Power-Trainingsprogramme und Turbo-Entwöhnungen immer Konjunktur. Je eher man seinen Rucksack voller Probleme abschnallen kann, desto besser – so scheint es. Die entschleunigte Realität sieht allerdings ganz anders aus. Denn der Mensch ist nicht dafür ausgelegt, ein mörderisches Tempo der Veränderung langfristig mit Erfolg durchzuhalten. Und so ist es inzwischen zum trostlosen Allgemeingut geworden, dass alle Versuche, den eigenen Erfolg auf der Überholspur einzufahren, nur dazu führen, dass man der Zielgeraden niemals angesichtig wird. Egal, ob man dazu JoJo-Effekt oder „Beim nächsten Mal klappts aber sicher“ sagt.
Irrweg 3: Der starke Wille ist alles!
Machen wir uns nichts vor – die Kraft des eigenen Willens wird in vielerlei Hinsicht enorm überbewertet. Wenn es wirklich nur darum ginge, wie sehr man etwas will, dann wären wir alle extrem attraktive und gertenschlanke Menschen mit Traumjobs, Rekordgehältern und Bilderbuchfamilien. Die schiere Tatsache, dass das nicht so ist, zeigt sehr augenfällig, dass der Wille allein nicht zum Ziel führt. Und das hat durchaus auch etwas Entlastendes.
Welche Taktik hilft wirklich?
Wenn man wirklich etwas in seinem Leben ändern will, dann darf der Weg zum Erfolg weder mit Schmerzen noch mit Unlust gepflastert sein. Und aus dieser simplen Erkenntnis erwachsen verblüffend einfache Gewinnstrategien. Eine davon ist die Strategie der ganz kleinen Schritte. Jeden Tag nur eine Zigarette oder ein Bierchen weniger. Jeden Tag nur eine Minute mehr zu Fuß gehen. Wenn man diese unmerklich kleinen Schritte immer wieder und ganz oft macht, fällt es gar nicht mehr auf und auch nicht mehr ins Gewicht. Und so kann man die Schraube ganz langsam immer ein kleines bisschen fester anziehen. So lange und so langsam, bis man fast unversehens das lang anvisierte Ziel ganz zwanglos ins Blickfeld bekommt.
Gute Freunde unterstützen uneigennützig
Der Mensch ist als soziales Lebewesen auf das Wohlmeinen seiner Bezugspersonen angewiesen, wenn der dringende Wunsch nach Veränderung zum Gelingen kommen soll. Deshalb ist es ganz wichtig, dass die Familie, die Freunde und die Bekannten den Herzenswunsch des Einzelnen nicht nur respektieren, sondern auch bei dessen Realisierung ermutigend zur Seite stehen. Wer zum Beispiel einem werdenden Nichtraucher pausenlos jovial eine Zigarette anbietet, dessen Freundschaftlichkeit muss wirklich kritisch hinterfragt werden. Das Gleiche gilt für Leute, die immer ausgerechnet dann Einladungen zum Essen aussprechen, wenn ganz klar bekannt ist, dass gerade eine Diät befolgt werden soll.
Ganz geduldig vorgehen, sich nicht wehtun, und falsche Freunde aussieben – das ist das wahre Erfolgsrezept für alles. Egal, wo man persönlich ankommen will.
Weiterführender Link zum Thema „Willenskraft“:
Ralf Senftleben: Wie Sie neue positive Verhaltensweisen dauerhaft in Ihr Leben einbauen
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