Dann muss eine Lösung für das Rätsel gefunden werden, wie Gesundheit entsteht. Und so kennt man die der Pathogenese („Entstehung von Krankheiten“) diametral gegenüberliegende Seite als Salutogenese (Gesundheitsentstehung: lat. salus für Gesundheit und genese von griechisch γένεσις, genesis für Entstehung). Wer sich also mit Salutogenese befasst, sei es aus persönlichen oder aus beruflichen Gründen, der forscht nach mentalen Tricks, die sowohl die Psyche als auch die Physis in Belastungssituationen starkmachen. Oder die in Zeiten des Zweifels und der Ungewissheit die Abwehrkräfte von Körper und Geist nachhaltig ertüchtigen. Gelobt sei, was gesund macht und was gesund erhält – so lautet die positive Devise der praktizierten Salutogenese. Hier soll verraten werden, an welchen fröhlichen Orten der Lebenskraft man die Schatztruhen der Salutogenese findet, und welche Schlüssel in die Schlösser des allgemeinen Wohlbefindens passen.
Das soziale Umfeld
Im Team geht vieles leichter. Und während geteiltes Leid nur noch halbes Leid ist, ist geteilte Freude plötzlich (und entgegen allen Gesetzen der Mathematik) doppelte, wenn nicht gar dreifache Freude. Wer auf Menschen zählen kann, die sich in guten wie in schlechten Zeiten als wahre Freunde und verlässliche starke Schultern erweisen, der hat in Sachen Gesundheit gute Karten. Nicht umsonst ist es aus der Forschung gut bekannt, dass Teamplayer in belastenden Phasen länger durchhalten und mehr Energien und Kraftreserven zur Verfügung haben, als einsame Einzelkämpfer sich auch nur erträumen könnten. Wohl dem, der in einer stabilen guten Partnerschaft lebt, und ein reges gesellschaftliches Leben führt. Aber auch Singles, egal, welchen Geschlechts, profitieren gesundheitlich von einem engmaschigen sozialen und freundschaftlichen Netzwerk.
Eine optimistische Grundhaltung
Wer seinem Leben mit einem gewissen allgemeinen Vertrauensvorschuss begegnet, hat mehr mentale Kapazitäten frei als ein notorischer Schwarzseher und Sorgenträger. Denn die nicht unerhebliche Kraft, die ein Pessimist zum schlecht gelaunt sein aufwenden muss, fehlt sowohl dem Körper als auch dem Geist zur Aufrechterhaltung der guten Gesundheit. Natürlich soll hier aber nicht der blinden und alltagsfernen Schönfärberei des frei flottierenden positiven Denkens das rosarote Wort geredet werden; schließlich will man sich ja nicht selbst hinters Licht führen oder für dumm verkaufen. Tatsächlich ruht der Blick des Optimisten durchaus realistisch auf seiner Welt. Aber eben immer mit einem Lächeln auf den Lippen und mit einer positiven Vision vor dem inneren Auge. Und das freut nachgewiesener Maßen auch die Immunabwehr.
Ruhe und Gelassenheit
In der Ruhe liegt die Kraft. Wer ruht, tankt frische Energiereserven auf und verschafft seinen körpereigenen Reparaturdiensten die benötigte Zeit zur sanften und behutsamen Regeneration. Das ist umso wichtiger, je stressgeladener der ganz normale Alltag üblicherweise daherkommt. Zum Glück können die kleinen Auszeiten des Abschaltens auch im vollgepackten Terminkalender einer Führungspersönlichkeit locker Platz finden. Denn für einen Moment des autogenen Trainings oder der progressiven Muskelrelaxation finden sich immer noch ein paar erholsame Minuten. Wer allerdings stetige Hektik als honoriges Statussymbol betrachtet, der könnte mit seinem Fehlglauben schon sehr bald flach liegen.
Ein starker Glaube
Keine Bange – hier tut es überhaupt nichts zur Sache, an wen oder an was man glaubt, oder zu welchen Göttern man betet. Hauptsache, man hat einen starken positiven Glauben an eine freundliche Instanz, die die Geschicke des Lebens wohlwollend und sinnvoll begleitet. Welchen Namen man der Sache gibt, ist ebenso beliebig wie belanglos. So kennt man zum Beispiel die immensen und immer wieder erstaunlichen Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers auch als Placebo-Effekt, sofern sie vom starken Glauben an ein wirksames Medikament entfesselt wurden. Und ein Mensch, der fest an die Realisierung seines dezidierten Lebenstraums glaubt, den wird auch so leicht nichts aus der Bahn werfen. Denn wer es sich auf seiner ganz persönlichen Straße ins Glück nicht leisten kann, krank zu werden, der wird es in aller Regel auch nicht. Es sei denn, man habe irgendwo unbemerkt eine falsche Abzweigung genommen. Dann dient das leibliche Unwohlsein als mentales Navi, und die Krankheit führt wieder zurück auf den richtigen Weg.
Gesundheit ist nicht einfach nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern ein erstrebenswerter Zustand des körperlichen und geistigen Heil-Seins, das aktive Mitarbeit und engagierte Maßnahmen erfordert. Ist es nicht eine wunderbare Nachricht, dass hier ein jeder das Seine (oder das Ihre) zum eigenen wohl Sein beitragen kann?
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