Gehören Sie auch zu den Leuten, die mitleidig lächeln, wenn jemand laut mit sich selbst spricht oder vor sich hinmurmelt? Aber vielleicht ist der andere gar nicht so wunderlich und bedauernswert, wie Sie denken, sondern hat etwas entdeckt, um das Sie ihn eigentlich beneiden sollten: eine Methode, die ihn im Job weiterbringen kann!
Vom kindlichen Verhalten lernen
Für kleine Kinder sind Selbstgespräche noch völlig normal. Wenn sie in ihre eigene Traumwelt versunken sind und ganz konzentriert spielen, reden sie dabei wie selbstverständlich vor sich hin. Sie kommentieren, was sie tun, lassen die Spielzeuge lautstarke Geräusche von sich geben und schlüpfen in die Rolle von Barbie oder Kasperle. Ungefähr mit fünf Jahren stellen Kinder dieses Verhalten ein und verlagern ihre Gespräche in ihre Gedankenwelt. Nur manchmal, wenn wir Erwachsenen unter großem psychischem Druck stehen und unsere Gefühle uns übermannen, dann bricht es noch aus uns heraus und wir schimpfen mit uns oder geben unserer Freude laut Ausdruck, auch wenn nur wir selbst es hören können.
Worte sind genauer als Gedanken
Jetzt haben Psychologen an der Universität in Bamberg und in Wien in Experimenten nachgewiesen, dass Selbstgespräche leistungssteigernd wirken. Studenten, die bei gestellten Konstruktionsaufgaben ihre Fragen, Zweifel und Überlegungen laut formulierten, kamen zu besseren Ergebnissen als ihre Kommilitonen, die nur gedankliche Überlegungen anstellten.
Wenn wir Worte laut aussprechen, dann folgen ihnen unsere Gedanken und sie werden dann klarer und exakter. Einen Satz auszusprechen dauert länger, als ihn nur diffus zu denken, daher nehmen wir uns mehr Zeit, dranzubleiben an einer Idee und sie genauer zu analysieren. Vor allem, wer gedanklich in einem Dilemma steckt, kann sich durch laute Dialoge besser in die verschiedenen Möglichkeiten hineindenken und getrennte Thesen entwickeln.
Positive Stimmung machen
Wichtig dabei ist auch, dass Sie sich selbst durch das Gesagte motivieren. Negative Selbstgespräche wie: „Das wird ja doch wieder nichts“ sind wenig hilfreich und ziehen Sie emotional herunter. Bestärken Sie sich öfter mal mit einem „Na, das wäre doch gelacht!“, „Ich schaff das schon, das geht!“ oder „Ich hab die Sache letzte Woche ja auch super hingekriegt!“. Gute Gedanken können Sie auch ruhig mehrmals wiederholen, denn was wir immer wieder hören, prägt sich auch unserem Unterbewusstsein ein.
Selbstgespräche brauchen geschützten Raum
Bei aller Überzeugung von dieser Theorie sollten Sie dann aber doch eines nicht vergessen: Ihre Kollegen haben diesen Artikel vielleicht nicht gelesen und werden wenig verständnisvoll reagieren, wenn Sie im gemeinsamen Büro plötzlich anfangen, das Erstellen Ihrer Statistik laut zu kommentieren. Auch im Wartezimmer des Arztes sollten Sie sich mit dieser Methode nicht der Vorbereitung Ihrer nächsten Präsentation widmen. Wenn Sie in Ruhe und mit voller Konzentration etwas erarbeiten wollen, suchen Sie sich besser einen ungestörten Ort dafür. Und dann: Sagen Sie sich doch Ihre Meinung!
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Finde es auch wichtig und erwische mich auch immer selbst wieder bei Selbstgesprächen auch wen das vielleicht verrückt klingt aber ich kann meine Gedanken so besser ordnen =).