Die Sojabohne ist in vielen Ländern mit ihrem hohen Öl- und Proteingehalt ein wichtiges Lebensmittel. Die Schwerpunkte des Anbaus liegen in den USA, Südamerika, Indien und China. Auch der größte Teil des in Deutschland verarbeiteten oder als Tierfutter genutzten Sojas stammt aus Importen.
Doch in den letzten Jahren haben sich auch zunehmend hier in Europa und auch in Deutschland Hersteller und Landwirte dem heimischen Sojaanbau zugewendet. Besonders im Bereich der ökologischen Landwirtschaft steigt das Interesse an der eiweißreichen Sojabohne beständig, nicht zuletzt wegen der Zunahme an gentechnisch verändertem Soja im Ausland, das viele Verbraucher ablehnen.
Eiweißreiche Futterpflanze für die ökologische Landwirtschaft
Dabei sind es zwei verschiedene Bereiche, in denen die Nachfrage nach ökologisch angebautem Soja stetig wächst: Zum einen bei Gastronomen und Endverbrauchern, die den Speisezetteln mit Sojaprodukten bereichern möchten. Und zum anderen bei Betrieben des ökologischen Landbaus, die zur Fütterung ihres Geflügels und ihrer Schweine auf rein biologisch angebautes Futter zurückgreifen wollen und müssen.
Soja-Bauern sind deshalb heiß umworbene Partner vieler Handelspartner, denn nicht in allen Gebieten Deutschlands kann Soja unproblematisch angebaut werden. Die Pflanze hat neben einem ausgesprochen hohen Wärmebedarf auch vor allem im Sommer einen großen Verbrauch an Wasser, so dass bei längeren Trockenzeiten im Juni oder Juli hohe Ernteverluste drohen.
Folglich sind Anbauflächen für Soja vor allem in süddeutschen Lagen zu finden. Auch in Italien (Lombardei), Niederösterreich oder Frankreich (Elsass) wird erfolgreich Soja angebaut.
Klimaresistenz ist gefragt
Um zum einen klimaresistente Sojapflanzen zu erhalten, aber auf der anderen Seite auf gentechnisch manipuliertes Saatgut zu verzichten, laufen in Deutschland diverse Forschungsprojekte.
Eiweißforscher Dr. N.W. Pirie und die Eiserne Kuh
Veganz – Deutschlands erster Supermarkt für Veganer
Sie wollen durch Kreuzung und durch Sortenversuche geeignete Pflanzen selektieren und kühletolerante Sojabohnen zu entwickeln. Wissenschaftliche Partner sind beispielsweise das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), die Georg-August-Universität Göttingen, Life Food GmbH oder die Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim LSA).
Hochwertige Sojaprodukte: Großflächig im Handel erhältlich
Verschiedene Unternehmen haben sich in Deutschland bereits auf die Vermarktung und Verarbeitung ökologischer Sojaprodukte spezialisiert, arbeiten eng mit ökologischen Landwirten zusammen und sorgen durch Transparenz und breite Informationen in der Öffentlichkeit dafür, dass das Bewusstsein der Verbraucher für diese ökologischen und ernährungswissenschaftlich hochwertigen Lebensmittel geschärft wird.
So bieten nicht nur immer mehr Online-Shops und Bio-Läden Sojaprodukte an. Tofu in vielen Variationen, Bratlinge, Grillspezialitäten oder Fertiggerichte mit Tofu finden sich auch in gut sortierten Supermärkten. Für die Gastronomie sind ökologische Sojaprodukte mittlerweile als unkomplizierte Tiefkühl-Fertigprodukte erhältlich.
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