Im Zuge ihrer Doktorarbeit entwickelte die schottische Textildesign-Studentin Dawn Ellams eine Jeans auf Basis von Holzfasern. »Sie geben keine Splitter ab und sind mindestens genauso weich wie normale Jeans«, beruhigt die Studentin. Obendrein werden während des Herstellungsprozesses sogar fünfmal weniger Wasser und Energie verbraucht und auch die Menge der Chemikalien wird drastisch eingeschränkt.
Weicher als Baumwolle
Dawn Ellams begann mit Zellstoff von Eukalyptusbäumen zu arbeiten, der zu Garn gesponnen wurde, woraus letztendlich die sogenannte Ecojeans hergestellt wurde. »Käufer brauchen keinerlei Splitter zu fürchten und eine Ecojeans ist mindestens genauso weich wie alle anderen Jeanshosen«, bezeugt die Doktorandin der schottischen »Heriot-Watt‘s School of Textiles and Design«.
Das Holz wird zu einer kaffeeähnlichen Mischung zerkleinert, die anschließend in eine Ansammlung von weißen Fäden umgesetzt werden. Diese werden dann zu Garn gesponnen. »Bevor alles zu einer Jeans wird, sieht es wie ganz normale Textilfaser aus. Es ist sogar weicher als Baumwolle und fühlt sich daher auch angenehm an«, so Ellams. Der Jeans-Look entsteht durch ein digitales Druckverfahren und nicht durch intensives Waschen und Färben wie in der traditionellen Textilindustrie.
Gut für Umwelt und Portemonnaie
Für die konventionelle Herstellung einer Jeans werden durchschnittlich 42 Liter Wasser und reichlich Energie benötigt. Herkömmliche Denim-Produktionsmethoden können auch bis zu 15 Bottiche Färbemittel und zahlreiche schädliche Chemikalien erfordern. Die Forschungen der Studentin haben verschiedene Bereiche innerhalb des Produktionsprozesses zutage gefördert, die die Möglichkeit bieten, Wasser einzusparen und die Kohlenstoff-Emissionen zu senken. Die Gesamtkosten für die Herstellung der »grünen« Ecojeans liegen bei etwa 32 Euro.
Selbst findet Dawn Ellams den Gedanken, dass ihre Jeans aus Holz entstanden ist, ziemlich verrückt. »Ich denke, dass dieses Produkt eine Chance auf dem Markt verdient hat. Die Jeans haben die Sicherheitstests bestanden. Das Holz ist vollständig geschmolzen, also verursacht die Hose keine Kratzer oder Splitter. Sie kann auch perfekt gewaschen werden, sie wird nicht einlaufen oder in einen Baum transformieren«, erklärt die Doktorandin.
Ist »Holzkleidung« die Zukunft?
»Mein Ziel ist es, eine komplette Kollektion zu entwerfen. Ich arbeite inzwischen auch an einem »Eukalyptuskleid«, erzählt Ellams. Dieser Herstellungsprozess könnte eine Revolution bedeuten für langlebige Mode, da sowohl Energie- und Wasserverbrauch als auch die Verschmutzung eingedämmt werden.
Quelle: Heriot-Watt University
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