Feinstaub ist der nahezu unsichtbare und unerwünschte Besucher, der unsere Luft zum Gesundheitsrisiko werden lässt. Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegen, dass eine zu hohe Feinstaubbelastung die Lebenserwartung um bis zu 10 Monate senken kann. Die winzigen Staubpartikel dringen mithilfe der Atemluft tief in die Lunge ein und können Atemwegsbeschwerden, Lungenkrebs oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems nach sich ziehen.
Dennoch wird der Schwarze Peter der Feinstaubreduzierung gerne von einem Schreibtisch zu nächsten gereicht. Die Folge: Die Feinstaubwerte steigen weiter an. Zu den Feinstaub-Hauptverursachern gehören der Straßenverkehr, insbesondere die Dieselfahrzeuge, sowie die Verbrennungsstoffe, die in Industrie und Privathaushalten anfallen. Von der erhöhten Feinstaubbelastung sind vor allem Großstädte und Ballungsräume betroffen.
Kampf dem Feinstaub
Unstrittig ist, dass die Feinstaubbelastung reduziert werden muss und in allererster Linie ist hierbei die Politik gefragt. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) fordert die Verantwortlichen auf, den Autoverkehr einzuschränken, indem auf einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und ein gut ausgebautes Netz an Radwegen gesetzt wird.
Auch die Umweltzonen müssten ausgeweitet werden, um den innerstädtischen Autoverkehr zu minimieren und die Feinstaubbelastung für die Anwohner zu senken. Denn die Anwohner – so entschied ein Verwaltungsgericht in Bayern – hätten ein Recht darauf, dass sich die zuständigen Behörden des Problems annehmen würden, sobald die Richtwerte überschritten würden.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace plädiert gar dafür, Straßenausbauprojekte zu stoppen und ein innerstädtisches Fahrverbot einzuführen, von dem vorerst Fahrzeuge mit einer zu hohen Abgas-Emission betroffen sein sollen.
Tatsächlich verzeichnen Städte, in denen verkehrsregulierende Maßnahmen getroffen wurden (von denen sich so mancher Autofahrer unrechtmäßig gegängelt fühlt), eine sinkende Feinstaubbelastung. Die Autofahrerlobby – allen voran der ADAC – zweifelt dennoch am Nutzen der Umweltzonen.
Dicke Luft in Innenräumen
Die Staubattacke beginnt übrigens nicht erst auf der Straße. Auch in den Innenräumen steigt die Feinstaubkonzentration bisweilen bedenklich an. Die Gründe hierfür sind vielfältig und nicht alle Staubschleudern lassen sich so leicht eliminieren wie Zigarettenrauch.
Auch beim Einsatz von Kopierern oder Laserdruckern entsteht eine erhöhte Feinstaubbelastung, gleiches gilt beim Kochen oder dem Entzünden von Kerzen oder Räucherstäbchen.
Bemerkenswert: In den Wohnräumen, die mit Teppichböden ausgelegt sind, ist die Feinstaubbelastung geringer als in den mit glattem Boden ausgestatten Räumen. Wer wissen möchte, wie hoch die Feinstaubkonzentration in seiner Wohnregion ist, kann sich beim Umweltbundesamt (UBA) informieren, welches die Daten der gut 450 bundesweiten Messstationen online zur Ansicht bereitstellt: www.umweltbundesamt.de
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