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Isegrim in Deutschland:

Die Wölfe sind wieder da

Wölfe werden in Deutschland wieder heimisch. Aus Kindermärchen gespeiste Ängste vorm ‚bösen Wolf’ sorgen für Kontroversen um das Raubtier.

Der Wolf ist wieder heimisch in DeutschlandLange war er aus unseren Wäldern verschwunden und tauchte nur noch in Märchen und Fabeln auf. Gemeint ist der Wolf, in der Fachsprache der Biologen Canus Lupus genannt und im Volksmund sowie im Märchen als Isegrim bekannt.

Sein Ruf als „böser Wolf“, als blutrünstige Bestie, die in den Wäldern ständig auf Opfer lauert, führte seit dem Mittelalter zur großflächigen Verfolgung. Seit ungefähr 1850 gab es in Deutschland keine Sichtungen von Wölfen mehr.

Doch im Jahr 2000 wagte ein erstes Wolfspärchen die Rückkehr und wanderte aus Polen kommend in die Wälder der Oberlausitz ein. Seither hat sich viel getan.

Die ersten Wolfsrudel sind zurück

Mittlerweile geht die Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) davon aus, dass ungefähr 100 Wölfe in 12 Rudeln durch die deutschen Lande streifen. Hauptsächlich sind die Tiere in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt ansässig und auch in Mecklenburg-Vorpommern treten sie bereits vereinzelt auf.

Im Juni 2012 dokumentierte der Naturschutzbund NABU per Fotofalle die Sichtung zweier Wölfe in Niedersachsen in der Lüneburger Heide. Sowohl WWF als auch BUND sehen das als Erfolg ihrer Projekte und Bemühungen an, den Wolf wieder in seine ursprünglichen Lebensräume in Deutschland zurückkehren zu lassen. Doch nicht alle Menschen sind so begeistert von dieser Entwicklung wie die Naturschützer.

Die Skepsis über die Rückkehr des Wolfes bleibt

Isegrim: Grauer Wolf in freier NaturManche Landwirte, Jäger und Schafzuchtverbände sehen der Wiedereingliederung von Wolfsrudeln mit Skepsis entgegen. Zu tief sitzen die Erinnerungen an vereinzelte Wolfsattacken, beispielsweise die Verluste von Rentieren und Schafen Anfang 2011 an der Mecklenburgischen Seenplatte.

Dank breiter Aufklärungsarbeit der Behörden und Schutzorganisationen wissen die meisten Menschen heute, dass sie auch in ihren waldrandnahen Gärten und bei Spaziergängen im Wald vom scheuen und vorsichtigen Wolf nichts zu befürchten haben und die Landwirte schützen ihre Herden in den betroffenen Gebieten erfolgreich mit subventionierten Elektrozäunen.

Doch immer wieder kommt es zu illegalen Abschüssen der grauen Vierbeiner. Verluste, die der langsam wachsenden Wolfspopulation ebenso schaden wie die immer wieder vorkommenden tödlichen Unfälle von Wölfen auf unseren Straßen.

Die Bevölkerung ist gefragt

Um Isegrim bei seiner Wiedereingliederung zu helfen und um für mehr Akzeptanz zu werden, veranstaltet der NABU mit einer mobilen interaktiven Wolfs-Ausstellung eine Tour de Wolf und lädt die Besucher dazu ein, die Tiere näher kennen und verstehen zu lernen. Außerdem bietet er Wolfspatenschaften an und versendet gegen kleine monatliche Unterstützungen regelmäßige aktuelle Informationen über den Stand der Wiedereingliederung des Wolfs an.

Weiterführende Links zum Thema:

Wolfsforscherin Ilka Reinhardt im Interview: „Von Anfang an die Menschen mitnehmen“ (PDF: 19.75 KB)
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/artenschutz/20110302_artenschutz_saeugetiere_interview_wolfsforscherin_ilka_reinhardt.pdf

Wölfe in Deutschland: Die wichtigsten Fakten in der Übersicht
https://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/

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