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Gesundheitsvorteil:

Wer aufhört zu rauchen, wird dick? Nicht unbedingt!

Es gibt ja tatsächlich Menschen, die behaupten, nur deswegen nicht mit dem Rauchen aufzuhören, weil sie dann zunehmen und das ist nicht gesund. Aber selbst wenn, der Körper profitiert trotzdem.

Raucher die mit dem Rauchen aufhören, profitieren langfristig davon.

Herz und Gefäße profitieren vom Rauchstopp, eine Gewichtszunahme ist das kleinere Übel. Bild: © fotolia.de

Die Sucht nach dem Glimmstängel hat viele fest im Griff. Wer davon abhängig ist, steht sich mitunter sogar bei Schnee und Eis vor der Tür, um eine Kippe durchzuziehen. Gründe dafür finden sich immer: Man kommt schneller in Kontakt mit anderen Menschen; man kann immer mal eine Pause machen; es schmeckt halt – und noch einige andere mehr. Ein Argument ist auch immer wieder dabei: Wenn ich aufhören würde, dann würde ich zunehmen. Aber stimmt das eigentlich? Forscher aus den USA können das nicht bestätigen.

Rauchstopp im Lichte der Wissenschaft

Im Massachusetts General Hospital im US-amerikanischen Boston ging eine Gruppe von Wissenschaftlern der Frage nach, ob die Gewichtszunahme nach einem Rauchstopp die guten Effekte der Nikotinabstinenz zunichtemacht. Oder anders gefragt: Ein Rauchstopp reduziert das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen – relativiert eine Gewichtszunahme diesen Erfolg? Um diese Frage zu beantworten wurden die Daten von mehr als 3251 Erwachsenen ausgewertet. Diese waren längstens zwischen 1984 und 2011 im Rahmen der Framingham Offspring-Studie befragt worden. Die Teilnehmer gaben im Abstand von vier Jahren alle möglichen Auskünfte, die unter anderem zu Gruppeneinteilungen führte: aktuelle Raucher, in den letzten vier Jahren aufgehört, schon länger als vier Jahre aufgehört, nie geraucht. Leider wurde die Anzahl der gerauchten Zigaretten nicht mit in die Befragung aufgenommen – in der Rauchergruppe erschienen also sowohl Menschen, die alle paar Tage mal zum Glimmstängel greifen als auch die Menschen, die mit dem Ende der eine Zigarette die nächste anzünden.

Gewichtszunahme nach Rauchstopp

Diejenigen, die aufgehört hatten mit dem Rauchen, nahmen in der Regel auch zu – im Mittel 1,4 Kilogramm innerhalb von vier Jahren. Hinter diesem Mittelwert verbergen sich allerdings sowohl Menschen, die überhaupt nicht zunahmen, aber auch zehn bis 15 Prozent der Teilnehmer, die nach dem Rauchstopp mehr als zehn Kilogramm zulegten. Die Gewichtszunahme allein stand aber nicht im Fokus des Interesses der Wissenschaftler, sondern diente nur als Mittel zum Zweck. Sie trieb viel mehr die Frage um, ob das erhöhte Gewicht mehr Probleme verursacht als der Rauchstopp produzierte.

Insgesamt 631 mal traten bei den Befragten kardiovaskuläre Probleme auf. Diese Daten wurden mit dem Rauchstatus zusammengebracht, zusätzlich wurden noch Geschlecht und Alter in der Rechnung berücksichtigt und eine eventuell vorhandene Diabetes-Diagnose – Diabetes geht an sich mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse einher.

Wer nicht raucht, tut Herz und Gefäßen einen Gefallen

Nach Berücksichtigung aller Faktoren, kam bei allen Gruppen das gleiche Ergebnis heraus: Herz und Gefäße profitieren vom Rauchstopp. Das traf sowohl auf Diabetiker als auch auf Nichtdiabetiker zu. Und im Verhältnis zum Nikotin wurde einer klarer Zusammenhang gefunden: Je länger ein Rauchstopp zurück lag, umso besser ging es dem Herz- und Gefäßsystem. Die geringsten Werte erreichten entsprechend diejenigen, die nie geraucht hatten.

Auch die zugelegten Pfunde konnten diesen positiven Effekt auf die Gesundheit nicht minimieren. Ein höheres Körpergewicht geht ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einher – daher ist es sinnvoll, sich zu fragen, ob ein Nikotinverzicht für das kardiovaskuläre System zwar positiv ist, die Gewichtszunahme diesen Effekt aber wieder zunichtemacht oder sogar schwerer wiegt und somit auch zum Problem werden kann. Den Forschern aus Boston zufolge ist das aber nicht der Fall – der Gesundheit von Herz und Gefäßen wegen lohnt ein Rauchstopp immer. Darüber hinaus profitiert natürlich auch die Lunge an sich vom Nikotinverzicht.

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Über Manuela Käselau

Manuela Käselau ist Physiotherapeutin und Shiatsu-Praktikerin (GSD). Parallel studierte sie Phonetik, Niederdeutsche Linguistik und Systematische Musikwissenschaft an der Universität in Hamburg. Als freie Autorin schreibt sie für diverse Online- und Printmedien, hauptsächlich im medizinischen Bereich. Seit 2012 ist sie ein Mitglied der Redaktion.