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Krebserkrankungen:

Lungenkrebs bei Frauen steigt

Die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e.V. (GEKID) präsentiert ab sofort aktuelle Zahlen zu Krebserkrankungen in Deutschland.

Krebsforschung - eine Wissenschaftlerin untersucht Proben unter einem Mikroskop.

Die Zahl der Lungenkrebserkrankungen bei Frauen ist in Deutschland angestiegen. Bild: © fotolia.de

Auf der Webseite der GEKID sind aktuelle Zahlen zu verschiedenen Krebserkrankungen in Deutschland ab sofort abrufbar. Der Vorsitzende Dr. Alexander Katalinic von der Universität zu Lübeck zeigt sich erfreut darüber, dass die Neuerkrankungsrate bei Darmkrebs im Jahr 2010 um mehr als 10% gesunken ist. Demgegenüber steht allerdings ein Anstieg des Lungenkrebses bei Frauen.

Darmkrebsvorsorge macht sich bemerkbar

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland 63.000 Patienten registriert, die neu an Darmkrebs erkrankten, rund 3.000 weniger als im Vergleich zum Jahre 2004. Mit 25.700 Todesfällen sei die Sterblichkeitsrate bei Darmkrebs so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Neben verbesserten Therapiemöglichkeiten führt Dr. Katalinic diesen Umstand auch auf die verbesserte Vorsorge zurück, die im Jahre 2002 um die Darmspiegelung als Früherkennungsmaßnahme ergänzt wurde. Hier zeichnet sich also ein Trend ab, der gerne weitergehen kann.

Aufschlüsselung nach Regionen

Insgesamt geht man im Jahre 2010 von rund 480.000 Neuerkrankungen an Krebs aus. Da die Daten aus den Landeskrebsregistern stammen, lassen sich die Krebserkrankungen auch nach Bundesland aufschlüsseln. Demnach erkranken in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und dem Saarland am häufigsten an Krebs. Die Rate der Neuerkrankungen liegt in diesen Bundesländern im Schnitt zwischen 5% und 10% höher als im restlichen Deutschland. Frauen erkranken häufiger in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an Krebs.

Prostata- und Brustkrebs am verbreitetsten

Der Prostatakrebs steht mit 65.000 Neuerkrankungen im Jahre 2010 an der Spitze bei den Männern, gefolgt von Darmkrebs (34.000) und Lungenkrebs (33.000). Bei den Frauen ist trotz leichten Rückgangs der Brustkrebs die Nummer eins mit 69.000 Neuerkrankungen. Auf Platz zwei und drei rangieren Darm- und Lungenkrebs mit 29.000 beziehungsweise 16.000 Erkrankungen. „Während bei Lungenkrebsneuerkrankungen der Trend für Männer in allen Ländern nach unten zeigt, ist für Frauen der kontinuierlicher Anstieg Lungenkrebserkrankungen deutlich zu erkennen,“, erläutert Dr. Stefan Hentschel, zweiter Vorsitzender der GEKID. Zwar erkranken nach wie vor mehr Männer an Lungenkrebs, doch solle man aus dem Anstieg bei den Frauen ebenfalls Schlüsse ziehen können. Denn laut Angaben sei der überwiegende Teil der Lungenkrebsfälle auf das Rauchen zurückzuführen.

Lungenkrebs wird in Bayern seltener beobachtet

Wie die Auswertung der Daten ergab, liegt die Neuerkrankungsrate für Lungenkrebs im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern rund 60% über dem Durchschnitt aus Bayern. Speziell bei Frauen waren die geringsten Raten in Sachsen und Thüringen zu beobachten, während in Bremen, im Saarland, in Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein mehr als doppelt so viele Lungentumore bei Frauen diagnostiziert wurden. Mit dem Einführen eines kostenlosen Hautkrebsscreenings für Versicherte ist die Diagnose von Hautkrebs im Jahre 2010 im Vergleich zu zwei Jahren zuvor um rund 20% angestiegen. Die Häufigkeit des Gebärmutterhalskrebses hat sich hingegen kaum verändert. Alle Zahlen und Fakten können unter www.gekid.de eingesehen werden.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.