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CHECK-Studie:

Die Form des Hüftgelenks kann Arthrose vorhersagen

An der Form des Hüftkopfes kann prognostiziert werden, ob jemand Arthrose entwickelt. In der CHECK-Studie wurden 1000 Röntgenaufnahmen überprüft.

Ärzte begutachten eine RöntgenaufahmeDas ist die wichtigste Erkenntnis von Rintje Agricola, Arzt und Wissenschaftler am medizinischen Zentrum Erasmus in Rotterdam, der Röntgenbilder von tausend Personen untersuchte. Agricola untersuchte Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks, die in bestimmten Zeitabständen gemacht wurden, von tausend Teilnehmern der CHECK-Studie. CHECK (Cohort Heup en Cohort Knie) ist eine Langzeitstudie für Patienten mit beginnender Arthrose in Hüfte und Knien. Denn noch immer ist unklar, wie das Anfangsstadium bei Arthrose aussieht.

Vielfach geht man davon aus, dass Arthrose einfach Verschleißerscheinungen sind, mit denen man mit zunehmendem Alter leben muss. Doch das ist ein großes Missverständnis. Die Ursachen von Arthrose sind noch größtenteils unbekannt. Genauso unklar ist, warum manche Menschen schon in jungen Jahren an Arthrose erkranken, andere nicht. Charakteristisch für Arthrose ist vor allem die zunehmende Schädigung des Gelenkknorpels bis zur völligen Zerstörung. Zusätzlich baut sich der Knochen unter dem Gelenkknorpel ab und an den Rändern bilden sich Knochenwucherungen.

Arthroseverlauf unterschiedlich

Durch den Abbau des Gelenkknorpels und Reizung des Knochens entstehen Gelenksentzündungen. Oft nimmt auch die Stabilität von Muskeln und Bändern des Gelenks ab. Bei manchen Patienten überwiegt der Knorpelschaden, bei anderen die Knochenveränderungen oder die Entzündungen oder auch Kombinationen der genannten Beschwerden.

Die Mediziner möchten gerne wissen, warum bei dem einen Patienten die Beschwerden schnell voranschreiten und bei einem anderen nur langsam. Die CHECK-Studie dauert zehn Jahre. Zu Beginn der Studie zeigten viele Studienteilnehmer noch keine Anzeichen einer Arthrose auf den Röntgenfotos.

Gelenksverformung schädigt Gelenkknorpel

Arthrose: Forscher untersuchen Röntgenaufnahme nach Verformungen der Hüftgelenke.Dr. Agricola beschrieb die Hüftform mithilfe eines Computerprogramms, das die Form in Zahlen umsetzt. Auf den Röntgenbildern sah er, dass eine Abweichung des Hüftkopfes entstehen kann, dem obersten Teil des Oberschenkelknochens.

Anstelle eines runden Kopfes entsteht durch Knochenwachstum ein länglicherer, abgeflachter Hüftkopf. Dadurch kann sich der Hüftkopf nicht mehr reibungslos in der Gelenkpfanne bewegen, sondern scheuert während der Bewegung ständig gegen das Dach der Hüftgelenkspfanne. Ärzte nennen das einen abnormalen Kontakt zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Es entsteht ein Engpass- oder Impingement-Syndrom der Hüfte, wobei Weichteilstrukturen eingeklemmt werden. Der Patient nimmt das meist als Schmerz in der Leiste wahr. Durch die dauerhafte Reibung im Gelenk wird der Gelenkknorpel geschädigt, was schließlich zu Arthrose führt.

Vorhersage für Arthrose

Die CHECK-Studie untersucht auch bei den Teilnehmern, wie gut sie ihr Hüftgelenk bewegen können. Vor allem die Kombination von sichtbarer Abweichung des Hüftkopfes auf dem Röntgenbild und einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit scheint eine Arthroseerkrankung gut vorhersagen zu können.

Etwa 50 Prozent der Studienteilnehmer, die während des fünften CHECK-Studienjahres Hüftarthrose hatten, zeigten zu Studienbeginn schon ein Engpass-Syndrom der Hüfte. Das war schon auf den Röntgenbildern innerhalb des ersten Studienjahres erkennbar.

Arthrose vorbeugen durch bessere Beratung

Ob man dieser Form von Arthrose vorbeugen kann, in dem man den Hüftkopf wieder glättet und abrundet, können die Ärzte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Auf diesem Gebiet gibt es noch zu wenig Forschungen. Doch mithilfe der Computersoftware können die Mediziner sehr genau die Form der Hüfte und eventuelle Abweichungen messen, sodass sie frühzeitig erkennen, ob jemand Arthrose bekommen wird. Zusätzlich können Patienten mit dieser Hüftgelenksform besser beraten werden, wie sie ihr Hüftgelenk optimal bewegen und belasten sollten.

Quelle: Rintje Agricola, Marinus P. Heijboer, Sita M. A. Bierma-Zeinstra, Jan A. N. Verhaar, Harrie Weinans, Jan H. Waarsing: Cam impingement causes osteoarthritis of the hip: a nationwide prospective cohort study (CHECK). Annals of the Rheumatic Diseases, doi: 10.1136/annrheumdis-2012-201643

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Über Angelika Lensen

Angelika Lensen ist gelernte Bürokauffrau und hat Betriebswirtschaft an der FH studiert. Seit 2010 arbeitet Angelika Lensen als freie Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin beim Artikelmagazin, publiziert sie auch Beiträge für andere Online- und Printmedien mit Schwerpunkt Gesundheit, Medizin, Ernährung, Wissenschaft, Naturheilkunde.