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Alzheimer:

Bewegung und Melatonin schützen das Gehirn

Bewegung und die Einnahme von Melatonin scheint, neuen Untersuchungen zufolge, den geistigen Abbau bei einer Alzheimererkrankung verzögern zu können.

Packung Melatonin TablettenTägliche Bewegung und die Einnahme von Melatonin verzögern bei Mäusen eine Verschlechterung der Alzheimerdemenz. Kombiniert man beide Methoden, ist der Effekt sogar größer als bei der Anwendung nur einer Methode.

Zu diesem Ergebnis kam eine Studie eines biomedizinischen Forschungsinstituts in Barcelona in Zusammenarbeit mit der Universität von Granada und der Universität von Barcelona bei Forschungen an Nagetieren.

Schutz für Gehirnzellen

Sowohl Bewegung als auch Melatonin beeinflussen den Schlaf-Wach-Rhythmus. Melatonin ist ein natürliches Hormon, dass unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Trifft Licht auf die Netzhaut des Auges, wird die Melatoninproduktion gehemmt. Bei Dunkelheit wird entsprechend mehr Melatonin ausgeschüttet und wir werden müde.

In der spanischen Studie mit Nagetieren, die drei verschiedene Genmutationen für Alzheimer hatten, verstärkte eine Kombination von Bewegung und Melatonin den Schutzeffekt für das Gehirn der Tiere. Die Mäuse mit einer beginnenden Alzheimererkrankung zeigten Lernschwierigkeiten und Wesensänderungen wie Angst und fehlende Emotionen.

Anti-Aging durch Melatonin?

»Wir wissen schon seit Jahren, dass eine Kombination verschiedener Anti-Aging-Therapien wie Bewegung, mediterrane Ernährung und Nikotinverzicht das Leben verlängern«, berichtet der Wissenschaftler Coral Sanfeliu. »Nun scheint das Schlafhormon Melatonin auch einen wichtigen Anti-Aging-Effekt zu haben.«

Für die Studie wurden vier Gruppen Mäuse sechs Monate lang unterschiedlich behandelt. Eine Gruppe durfte sich bewegen, eine Gruppe erhielt Melatonin, die dritte Gruppe bekam die Kombinationsbehandlung aus Bewegung und Melatonin und die vierte Kontrollgruppe blieb unbehandelt. Bei den ersten drei Gruppen der Nagetiere konnten die Forscher eine Verbesserung im Hinblick auf Verhalten, Lernfähigkeit und Gedächtnis beobachten. Die kombinierte Behandlung von Bewegung und Melatonin schien sich sogar gegenseitig zu verstärken.

Weitere Forschungen notwendig

Ob diese Therapie bei Menschen mit Alzheimer dieselben Resultate zeigt, müssen weitere Studien ergeben. Frühere Forschungsergebnisse gaben allerdings schon entsprechende Hinweise in diese Richtung. Das Ergebnis der Studie wurde im Fachmagazin »Neurobiology of Aging« veröffentlicht.

Quelle: Yoelvis García-Mesa, Lydia Giménez-Llort, Luis C. López, Carmen Venegas, Rosa Cristòfol, Germain Escames, Darío Acuña-Castroviejo, Coral Sanfeliue: Melatonin plus physical exercise are highly neuroprotective in the 3xTg-AD mouse. Neurobiology of Aging Volume 33, Issue 6 , Pages 1124.e13-1124.e29, June 2012, doi:10.1016/j.neurobiolaging.2011.11.016

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Über Angelika Lensen

Angelika Lensen ist gelernte Bürokauffrau und hat Betriebswirtschaft an der FH studiert. Seit 2010 arbeitet Angelika Lensen als freie Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin beim Artikelmagazin, publiziert sie auch Beiträge für andere Online- und Printmedien mit Schwerpunkt Gesundheit, Medizin, Ernährung, Wissenschaft, Naturheilkunde.