Das Glück ist ein allgemeines Herzensthema, das mit Dr. Eckart von Hirschhausens vergnüglichem Buch „Glück kommt selten allein …“ eine begrüßenswerte öffentliche Renaissance erfahren hat. Plötzlich ist das Glück als erstrebenswertes Etappenziel des Lebens wieder in aller Munde, und das macht Lust auf mehr. Und was sagt die moderne Hirnforschung dazu? Schokolade tut gut, aber Schenken tut besser.
Gib Freude, dann bekommst Du Glück zurück
Geben macht glücklich. Wer freien Herzens gibt, der erfährt reine Freude. Und erhält außerdem eine wundervolle Belohnung in Form warmherziger synaptischer Aktivitäten. Das hat sich zumindest in den Laboratorien der Neuropsychologen ganz eindeutig nachweisen lassen. Es soll hier nicht mit experimentellen verfahrenstechnischen Details geglänzt bzw. gelangweilt werden. Darum sei lediglich berichtet, dass ein großzügiges Schenken in den viel zitierten grauen Zellen exakt die gleichen Nervenverbindungen hell aufblitzen lässt, die auch auf verführerische Schoki oder auf noch verführerische sinnliche Zärtlichkeiten reagieren. Und als ob das nicht schon elektrisierend genug wäre, gibt es noch einen satten Gesundheitsbonus mit dazu. Denn in kontrollierten Langzeitstudien wurde festgestellt, dass großherzige und hilfsbereite Menschen deutlich seltener an Depressionen erkranken, viel gesünder bleiben und auch länger leben. Da soll noch einer sagen, Großzügigkeit wäre genuin defizitär.
Das Poesiealbum hat es schon gewusst
Leider ist die herrlich romantische Angewohnheit, ein Poesiealbum zu führen, heute etwas aus der Mode gekommen. Doch wer noch ein eigenes Poesiealbum besitzt, der wird den folgenden Sinnspruch kennen:
Willst Du glücklich sein im Leben,
trage bei zu andrer Glück,
denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.
Wie erlangt man glückselige Selbstlosigkeit?
Um freimütig geben zu können, muss man Vertrauen in die eigene Stärke haben. So verwundert es nicht weiter, wenn forschende Psychologen berichten, dass Selbstlosigkeit aus einer positiven Selbstwahrnehmung und stark ausgeprägter Empathie erwächst. Denn nur der, der sich selbst vertraut und andere gut einschätzen kann, braucht nicht zu befürchten, dass er ausgenutzt wird. Darum sollte jeder, der hier persönlichen Nachholbedarf sieht, ein professionelles Selbstsicherheitstraining ins Auge fassen. Das ist zum einen ein guter erster Schritt in Richtung gesunder Selbstlosigkeit. Und zum anderen kann sich hier ein völlig neues persönliches Potenzial wertvoller sozialer Kompetenzen eröffnen.
Froh zu sein, bedarf es wenig
und wer froh ist, ist ein König. Damit sei ausdrücklich betont, dass es weder die Masse noch der monetäre Wert der Schenkung ist, der den Schenker glücklich macht. Hier kommt es einzig und allein auf den deutlich sichtbaren guten Willen an. Wer viel hat, kann reichlich geben, gar keine Frage. Und wer nicht so wirklich mit irdischen Gütern gesegnet ist, kann immer noch als guter Zuhörer, als Freund in der Not oder als starke Schulter zum Ausweinen sein immaterielles Geschenk machen. Schließlich sind die besten Dinge im Leben immer umsonst.
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