„Life-long learning“ und ähnliche englische Schlagworte fließen größeren Unternehmen locker von den Lippen, wenn es darum geht, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heutzutage nicht mehr davon ausgehen können, ihr gesamtes Arbeitsleben lang ein und dieselbe Tätigkeit in ein und demselben Unternehmen auszuüben.
Der heutige Arbeitsmarkt erfordert ein außerordentliches Maß an Flexibilität – und das bedeutet nicht nur, dass man bereit ist, für einen Arbeitsplatz umzuziehen oder unbezahlte Überstunden zu machen. Es bedeutet auch, dass man sich aktiv weiterbildet, um für Unternehmer als Arbeitskraft interessant zu bleiben.
Denn heute gilt kaum noch „das haben wir früher schon erfolgreich so gemacht, das machen wir auch weiter so.“ Im Gegenteil: Durch die Computerisierung der Arbeitswelt, die Entwicklung immer neuer Programme, kommt man nicht nur als Selbständiger, sondern auch als Arbeitnehmer nicht daran vorbei: Man muss sich weiterbilden und über den Tellerrand seiner einstigen Ausbildung herausschauen – am besten rechtzeitig und regelmäßig.
Doch in welchem Bereich und wofür soll man sich weiterbilden – und nicht zuletzt: bei wem? Schließlich will man sein sauer verdientes Geld nur für eine Weiterbildungsmaßnahme ausgeben, die tatsächlich etwas bringt.
Selbstanalyse steht am Anfang: Wer bin ich, was will ich, was brauche ich dafür?
Wichtig ist es, zunächst das Ziel der Weiterbildung zu klären. Will ich in einem eng umgrenzten Teilbereich meine Fähigkeiten oder Kenntnisse erweitern? Will ich mich breiter qualifizieren? Will ich mich beruflich umorientieren?
Wer sich über seine Fähigkeiten, Ziele und beruflichen Perspektiven besser klar werden will, kann z. B. Online-Tests aus dem Internet zu Rate ziehen. Unter www.jobtest.unicum.de findet man einen kostenlosen Test, der von der Stiftung Warentest mit ‚gut’ ausgezeichnet wurde. Die Arbeitsagenturen bieten unter www.arbeitsagentur.de die Broschüre „Weiter durch Bildung“ als PDF-Datei zum Herunterladen an, darin sind weitere Tests aufgeführt.
Wie findet man den richtigen Anbieter für Weiterbildungsmaßnahmen? Qualitätssiegel wie ISO 9000 oder LQW können als Anhaltspunkt dienen. Die Stiftung Warentest bietet kostenpflichtig ihre Testergebnisse an in der Kategorie ‚Bildung und Soziales’.
Das DIE sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung haben zudem Checklisten ins Netz gestellt, anhand derer man die Qualität einer Weiterbildungsmaßnahme überprüfen kann, siehe www.bibb.de/de/checkliste.hatm und www.die-bonn.de (Suche: Checkliste).
Die Datenbank www.kursnet.arbeitsagentur.de hilft ebenfalls bei der Suche nach einem geeigneten Weiterbildungsträger.
Förderung für Weiterbildung
Weiterbildung wird übrigens auch gefördert: Unter www.bildungspraemie.info erhält man Informationen zur Bildungsprämie für Erwerbstätige (Angestellte und Selbständige, Eltern in Elternzeit, etc.), die aus einem Prämiengutschein und dem Weiterbildungssparen besteht. Wer die Bildungsprämie in Anspruch nehmen will, dessen zu versteuerndes Einkommen darf 25.600 Euro im Jahr nicht übersteigen (bei Verheirateten 51.200 Euro).
Unter www.foerderdatenbank.de findet sich eine Übersicht der deutschen Bundesregierung über die Förderprogramme von Bund, Ländern und EU.
Die Weiterbildung von Arbeitnehmern wird aber auch von vielen Unternehmen unterstützt, z. B. durch Freistellung als Bildungsurlaub, durch finanzielle Förderung oder durch ein innerbetriebliches Weiterbildungsangebot. Fragen Sie doch einfach einmal bei Ihren Vorgesetzten nach.
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