Spätestens in der Grundschule geht es los mit den Präsentationen (Präsentieren) . Sie begleiten uns durchs ganze Leben. Im Gesprächskreis der ersten Klasse muss man erzählen, was man am Wochenende erlebt hat, später Referate halten über das Paarungsverhalten der Guppies, den Minnesang Walter von der Vogelweides oder die vielfältigen Deklinationsformen unregelmäßiger englischer Verben. Wie wir auftreten, bestimmt unser Verhalten. Hier ein paar Tipps für eine gelungene Präsentation.
Luther gab nur drei Hinweise: Tritt forsch auf, machs Maul auf, hör bald auf. Diese Tipps sind auch heute noch wahr und unverzichtbar. Allerdings bedürfen sie im Zeitalter der Beamer-Präsentationen eventuell einiger Erläuterungen und Ergänzungen.
Tritt forsch auf
Unsicherheit macht uninteressant. Sie sind der Star. Die Menschen sind da, um Sie zu hören. Sehen Sie Ihr Publikum an, fesseln Sie es. Unterhalten Sie es. Seien Sie bestimmt.
Machs Maul auf
Die Grundregel: Laut und deutlich sprechen. Niemand schenkt einem Redner über längere Zeit seine Aufmerksamkeit, der einen noch so interessanten Vortrag vernuschelt. Zweite Todsünde: Geschwindigkeit. Die meisten Menschen neigen dazu, bei Vorträgen schneller (und damit meist zu schnell und unverständlich) zu sprechen. Bremsen Sie sich. Sprechen Sie lieber langsam und deutlich – ohne zu übertreiben.
Hör bald auf
Wiederholung macht anschaulich, aber irgendwann sollte auch der interessanteste Vortrag ein Ende haben. Je weniger Zeit Sie benötigen, um Ihr Thema klar und verständlich zu vermitteln, um so besser. Gehen Sie Ihre Präsentation am Ende noch einmal durch und streichen Sie Überflüssiges. Wenn Sie diese grundlegenden Dinge befolgen, ist schon einmal viel gewonnen. Daneben sollten Sie noch folgendes berücksichtigen:
Spontanität braucht Übung
Scheinbare Unbekümmertheit und Spontanität ist in der Regel das Ergebnis harter Arbeit. Man kann nur spontan sein, wenn man seinen Vortrag und seine Materie fast auswendig kennt. Das heißt: üben, üben, üben.
Vielfalt erfreut
Die fertigen Vorlagen der gängigen Präsentationsprogramme nehmen zwar einerseits Formatierungsarbeit ab, verführen aber andererseits zum langweiligen Einerlei. Wechseln Sie die Medien, wecken Sie die Zuhörer. Vielleicht machen Sie das Licht an, um einen Gegenstand zu zeigen, der etwas mit dem Thema zu tun hat, vielleicht geben Sie ihn herum. Beschäftigen Sie mehrere Sinne. Lassen Sie die Menschen nicht nur hören und sehen. Lassen Sie sie tasten, fühlen, riechen – wenn das Thema es hergibt. Verzichten Sie auf die immergleichen Clip-Art-Bildchen, die jeder kennt. Vielleicht scannen Sie stattdessen eigene kleine Skizzen ein, die Ihrer Präsentation eine individuelle Note geben.
Keine Phrasendrescherei
Vermeiden Sie gängige Floskeln und Fachchinesisch. Verwenden Sie einfache, kraftvolle Worte. Kurze Sätze, bildhafte Vergleiche tragen zum Verstehen bei. Was Sie auch tun: bleiben Sie locker. Seien Sie humorvoll, seine Sie wach und präsent. Überraschen Sie Ihre Zuhörer. Wenn Sie alle diese Tipps beherzigen und etwas von der Materie verstehen, wird die nächste Präsentation bestimmt ein Erfolg.
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