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Arbeitsmarktchancen – Die Zukunft des deutschen Arbeitsmarktes

Arbeitsmarkt in Deutschland - wie sieht die Zukunft ausEine Gesellschaft, deren Altersdurchschnitt immer weiter steigt, während sich die Geburtenrate wenig wachstumsorientiert darstellt – das hat nicht nur schwerwiegende Auswirkungen auf die allgemeine Bevölkerungsstatistik, sondern auch auf den Arbeitsmarkt. Wo sich heute noch ältere Arbeitnehmer aufs Abstellgleis geschoben fühlen, und Berufseinsteiger als bessere Praktikanten gehalten werden, könnte und wird morgen schon ein ganz anderer Wind wehen. Das ist eine gute neue Nachricht für alle, die es dem Arbeitsmarkt noch einmal (oder zum ersten Mal) so richtig zeigen wollen. Doch welche Eckdaten muss man dafür in Betracht ziehen? Auf welche Trend-Züge kann man als cleverer Trittbrettfahrer des Zeitgeistes aufspringen? Und welches neue Selbstbewusstsein dürfen Jung und Alt in einer Bewerbungssituation jetzt ganz souverän entwickeln?

Leistungsträger brechen weg

Der „Trend Alert Newsletter“ machte publik, dass im laufenden Jahr 2011 das Reservoir derer, die zu einer aktiven Teilnahme am Erwerbsleben willens und geeignet sind, um sage und schreibe 76.000 Menschen abnehmen wird. Diese Zahl gewinnt ihre Brisanz auf dem Hintergrund der Information, dass der Arbeitnehmerpool in den letzten Jahren eine beruhigende numerische Konstanz aufwies. Wer jetzt glaubt, dass es sich bei dem aktuell zu gewärtigenden Defizit um eine vorübergehende und damit unbedeutende Schwankung handelt, dem sei mahnend mitgegeben, dass diese Dezimierung geeigneter Fachkräfte eine deutlich steigende Tendenz zeigt. So gehen belastbare Prognosen davon aus, dass bis zum Jahr 2015 satte eineinhalb Millionen Arbeitskräfte schlicht und ergreifend fehlen werden. Dabei können die Arbeitgeber nicht tatenlos zusehen. Und das werden sie auch garantiert nicht machen.

Gastarbeiter 2.0

Fast meint man, in eine Zeitschleife geraten zu sein. Doch der aktive Einsatz von international operierenden sozialen Netzwerken zeigt sehr schnell, dass der Mangel an einheimischen Arbeitnehmern zum nunmehr zweiten Mal auf dem deutschen Arbeitsmarkt angekommen ist. Mit Facebook & Co. angeln die Arbeitgeber jetzt in osteuropäischen Gewässern, und auch gerne mal in Übersee, nach geeigneten Fachkräften. Doch was nützt das einem Deutschen, der seinen Traumjob hier noch nicht bekommen hat? Falls er bereit dazu wäre, für einen neue berufliche Herausforderung nach Schweden zu gehen, eine ganze Menge. Denn Schweden hat ebenfalls die Netze ausgeworfen – in Deutschland. Warum also nicht mal eine Karriere im schönen Norden ins Auge fassen, wenn man hierzulande nicht mehr arbeitszufrieden ist? Das ist schon längst keine Zukunftsmusik mehr.

Silverworker an die Macht

Wenn keine blutjungen Arbeitnehmer mehr in rauen Massen zur Disposition stehen, werden sich die Personaler sehr schnell daran erinnern, dass auch alte Zitronen noch sehr viel Saft haben können. Dann schlägt die Stunde der Fachkräftegeneration „40plus“. Und ältere Arbeitnehmer sind urplötzlich wieder absolut angesagt. Da kann es dann schon mal passieren, dass sich ein bereits rechtschaffen frustrierter älterer Arbeitssuchender plötzlich von allen Seiten hofiert wieder findet. Wenn das kein guter Grund für einen inneren Vorbeimarsch ist. Vor allem ist es aber ein Grund, mit neu erstarktem Selbstwertgefühl ins Bewerbungsgespräch zu gehen. Und sich seiner unschätzbaren Vorteile als wertvoller Mitarbeiter mit Berufs- und Lebenserfahrung bestens bewusst zu sein.

Jugend fordert

Frei nach der Dynamik von Angebot und Nachfrage werden die Einsteiger auf dem Arbeitsmarkt heftigst umworben werden, sobald es sie nicht mehr im Dutzend billiger gibt. Dann können auch berufliche „Frischlinge“ plötzlich mit Forderungen auftreten, bei denen sich der Personalchef noch vor wenigen Jahren vor Lachen am Boden gerollt hätte. Was ebenso selten wie nachgefragt ist, wird eben teuer und kostbar. So wie das junge Blut in alten Unternehmen.

Fazit: Wer sich auch im Ausland ein schönes (Berufs)Leben gut vorstellen kann, und wer sich bislang aufgrund seines Alters vom Arbeitsmarkt diskriminiert gefühlt hat, der wird von den kommenden Entwicklungen nachhaltig profitieren. So oder so.

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