Wasser ist die elementarste aller lebenswichtigen Ressourcen. Das flüssige Element etabliert sich seit einigen Jahren zunehmend auch als Investment-Story. Ein Grund dafür ist sicherlich das allgemein gewachsene Bewusstsein für die knapper werden Ressourcen der Natur. Aber auch die spezielle Problematik der schwindenden Süßwasservorkommen machen das Süßwasser zu einem spannenden Thema fürs Portfolio.
In den vergangenen 100 Jahren hat sich der weltweite Wasserverbrauch versiebenfacht. Zugleich hat sich die verfügbare Menge an Süßwasser verringert. Allein in den letzten 40 Jahren nahm sie Studien zufolge um 40 Prozent ab. Der Wasserverbrauch muss zwangsläufig weiter steigen. Zum einen wächst die Weltbevölkerung stetig an, zum anderen steigt auch die industrielle Produktion und damit ihr Wasserverbrauch rasch an.
Die übergeordneten Rahmenbedingungen machen Wasser-Investments interessant
Diese übergeordneten Entwicklungen schaffen günstige Rahmenbedingungen für Unternehmen, deren Geschäft mit der Wasserversorgung und Wasserentsorgung und der Bewässerung zu tun hat. Unternehmen, die in diesen Bereichen Technologie entwickeln oder produzieren, bergen beachtliches Wachstumspotenzial.
Die Wertschöpfungskette rund um das Thema Wasser ist lang. Sie beginnt beim Bau und der Bereitstellung von Versorgungsnetzen und führt über die Technologien in der Agrarwirtschaft bis hin zur Wiederaufbereitung von Abwasser. Auch Unternehmen, die bei der Reduktion des Wasserverbrauchs helfen können, bieten wirtschaftliches Potenzial. Unternehmen, die in diesem Feld operieren, finden sich in vielen Ländern. Gerade bei größeren Infrastrukturprojekten in dem Bereich sind häufig Großkonzerne involviert.
Investieren in Wasser ist schwierig
Investments in Wasser sind allerdings mit Hindernissen verbunden. So ist es keineswegs einfach, ein (Teil-)Portfolio zusammenzustellen, dessen Schwerpunkt wirklich auf Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette zum Thema Wasser liegt. Zudem müssen dabei andere Klumpenrisiken in Kauf genommen werden.
Die Deutsche Börse etwa berechnet mit dem DAX Global Water Index ein Konstrukt, mit dem der passive Einstieg in ein Wasser-Investment ermöglicht werden soll. Ein Blick auf die Indexzusammensetzung aber zeigt, dass lediglich 11 Unternehmen im Index enthalten sind. Satte 33 Prozent der Marktkapitalisierung entfallen auf britische Unternehmen – mit entsprechend großem Währungs- und Länderrisiko.
Der Index wurde erstmals im Jahr 2008 berechnet und rauschte kurz nach seiner Auflegung im Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise nach unten. Er konnte sich wie der gesamte Aktienmarkt jedoch wieder erholen. Der Zusammenhang zum Gesamtmarkt ist also hoch.
Wasser-Investments sind eine Nische
Auch wenn die allgemeinen Reaktionen von Anlegern und Medien im Bezug auf Wasser-Investments fast durchweg positiv, zumindest aber aufmerksam interessiert ausfallen, fristet Wasser in den Portfolios von privaten und institutionellen Anlegern weiter ein Nischendasein.
Offene Fonds, die ausschließlich in Wasser investieren, gibt es wenige bis gar keine. Der PFW Water Fund zählt zu den Ausnahmen. Der Fondsmanager Neil Berlant gehört zu den prominentesten Experten zum Thema Wasser-Investments. Er erwartet, dass die Wasserpreise in den Industrienationen in den kommenden Jahren deutlich (um bis zu 200 Prozent) ansteigen werden. Dadurch ergeben sich seiner Ansicht nach lukrative Geschäftsmöglichkeiten für zahlreiche Unternehmen.
Wasser ist nicht nur ein interessantes, sondern auch ein sehr spezielles Feld für Investitionen. Dies birgt Chancen und Risiken gleichermaßen. Für die meisten Anleger eignet sich das Thema bis auf Weiteres nur als Beimischung und keinesfalls als Basisinvestment.
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