Bei der Altersvorsorgeplanung bleibt eine wesentliche Größe bei vielen Menschen noch immer zu oft unberücksichtigt: Das ist die allgemeine Teuerungsrate. Denn sie reduziert nicht nur heute die Kaufkraft, sondern reduziert auch die Kaufkraft der Rentenzahlungen im Alter. Im schlimmsten Fall reicht das Geld im Ruhestand trotz mühsamen Sparens nicht aus, um einen angemessenen Lebensstandard zu sichern.
Beginnt ein Sparer im Alter von 30 Jahren, jeden Monat 250 Euro in einen Sparplan, eine Rentenversicherung oder ein ähnliches Produkt einzuzahlen, verfügt er bei einer angenommenen jährlichen Nettoverzinsung der Guthaben von drei Prozent bei Erreichen des 65. Lebensjahres über einen Kapitalstock im Umfang von rund 185.000 Euro. Das klingt auf den ersten Blick sehr viel – wenn man aber die Inflation berücksichtigt, ist es das durchaus nicht.
Die Inflation nagt kräftig an der Kaufkraft
Nimmt man für die Beispielrechnung einmal an, dass die Preise für die Kosten der Lebenshaltung in den kommenden 35 Jahren jedes Jahr um durchschnittlich zwei Prozent steigen, dann muss der 65jährige Kapitalbesitzer im Jahr 2045 für alle Güter und Dienstleistungen genau doppelt so viel zahlen wie heute.
Das entspricht einer Situation, in der das angesparte Kapital sich real – das heißt also unter Berücksichtigung der tatsächlichen Kaufkraft – halbiert. Der Sparplan erwirtschaftet folglich unter diesen angenommenen Bedingungen einen tatsächlichen Kapitalstock von 92.500 Euro.
Soll dieser in eine monatliche Rente umgewandelt werden, die für einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt wird, dann lassen sich bei drei Prozent Nettoverzinsung gut 520 Euro im Monat herausholen. Die Rentenzahlung verliert dann allerdings ebenfalls mit jedem Jahr an Kaufkraft.
Geldentwertung bei der Vorsorgeplanung berücksichtigen
Die Inflationsrisiken sind aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und dem damit einhergehenden Zuwachs der Staatsschulden rund um den Globus gewachsen. Die Geldentwertung muss nicht zuletzt deshalb bei der Vorsorgeplanung berücksichtigt werden.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, das Problem zu entschärfen. Entweder es wird zusätzlich gespart, so dass trotz des Kaufkraftverlusts eine ausreichende Rente zur Verfügung steht. Die andere Möglichkeit besteht darin, ganz oder teilweise auf Kapitalanlagen umzusteigen, die weniger stark von Inflation betroffen sind.
Welche Geldanlagen sind stark von der Inflation betroffen, welche nicht?
Besonders stark von Inflation betroffen sind so genannte nominale Werte: Dahinter verbergen sich Anleihen, klassische Lebens- und Rentenversicherungen sowie Banksparpläne.
Weniger stark betroffen sind Kapitalanlagen mit Sachwertbezug. Dazu zählen Aktien, Immobilien und Rohstoffe.
Anstelle eines Banksparplans können Sparer mit einem offenen Immobilienfonds oder einem Aktienfonds für ihr Alter vorsorgen. Immobilienfonds sollten ihr Vermögen breit streuen und am besten schwerpunktmäßig in deutsche Wohnimmobilien investieren – die Rendite ist nicht überragend, kann aber langfristig die Inflation ausgleichen.
Bei Aktienfonds sind kostengünstige Indexfonds die erste Wahl. Da Aktien mit einem größeren Kursrisiko verbunden sind, sollten sie zehn Jahre vor dem Eintritt in den Ruhestand gegen sichere Anlagen eingetauscht werden.
Investieren in Edelmetalle?
Edelmetalle wie Gold und Silber gelten ebenfalls als Schutzmöglichkeit gegen Inflation und stehen in dem Ruf, Vermögen auch über ganz große Krisen hinweg zu retten. Edelmetalle bieten allerdings keine laufenden Erträge und sollten deshalb nach Expertenmeinung keinen zu großen Platz in der Vorsorgeplanung einnehmen.
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