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Ökologische Geldanlage:

Nachhaltige Investments – Lösungen für Privatanleger

Ökologische Geldanlagen finden immer mehr interessierte private Anleger. Nachhaltige Investments können aber auch zahlreiche Fallstricke beinhalten.

Nachhaltige Investments findet immer mehr Zuspruch bei Menschen - die ökologisch Geld anlegen möchten.

Ökologische Geldanlage: Nachhaltige Investments werden immer beliebter bei Anlegern. Bild: © fotolia.de

Das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens gewinnt nicht mehr nur auf dem Papier zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf politischer Ebene als auch in den Führungsetagen der Industrie hat der Nachhaltigkeits-Gedanke Einzug gehalten. Spiegelbildlich wächst auch das Angebot an Investments mit nachhaltiger Perspektive.

Der Status als nachhaltiges Investment ist nicht geschützt – grundsätzlich kann jedes Finanzprodukt als nachhaltig, ökologisch oder ethisch wertvoll bezeichnet werden. Anleger, die sich ihr Portfolio ganz ohne vorgefertigte Anlageprodukte und im Wesentlichen aus Einzelaktien zusammenstellen, können ebenfalls für sich selbst festlegen, was als nachhaltig eingestuft werden soll und welche Wirtschaftszweige nicht in Frage kommen.

Nachhaltigkeit im Modell: Die Sarasin Matrix

Bei ‚fertigen’ Anlageprodukten ist ein Blick ins Detail erforderlich. Nachhaltigkeit ist nämlich zu einem guten Verkaufsargument geworden. Deshalb erfüllen längst nicht mehr alle am Markt erhältlichen Produkte auch wirklich hohe Ansprüche. Oft handelt es sich lediglich um marginale Veränderungen klassischer Anlageprodukte.

Die Sarasin Bank, die eigenen Angaben zufolge Marktführer für nachhaltige Finanzprodukte auf dem schweizerischen Markt ist, hat eine ‚Sustainability Matrix’ entwickelt. Das Modell untersucht Unternehmen, Länder und Institutionen im Hinblick auf Aspekte des nachhaltigen Wirtschaftens. Die Analyse bezieht sich dabei stets auf zwei Aspekte.

Unternehmen z. B. werden im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Branche sowie im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens in Branchenvergleich untersucht. Agiert ein Unternehmen in einer wenig nachhaltigen Branche, muss es selbst besonders vorbildlich arbeiten, um den Auswahlprozess erfolgreich zu durchlaufen und sich für die Aufnahme in ein Fondsportfolio zu qualifizieren.

Nachhaltigkeit als notwendige Bedingung für Erfolg am Markt

Die Deutsche Börse berechnet mit dem DaxGlobal® Sarasin Sustainability Germany einen Index, der sich an den Kriterien der Sarasin Bank orientiert. In ihm sind die nach frei umlaufender Marktkapitalisierung größten deutschen Unternehmen enthalten, die die Kriterien an nachhaltiges Wirtschaften erfüllen. Der DaxGlobal® Sarasin Switzerland bildet entsprechend die größten als nachhaltig eingestuften Unternehmen der Schweiz ab.

Auch Investment in nachhaltige Konzepte ist risikoreich

Nachhaltiges Wirtschaften wird bereits seit langer Zeit nicht mehr als notwendiges Übel, sondern ganzheitliche unternehmerische Auffassung verstanden. Deshalb erstreckt sich der Ansatz auch über rein ökologische Aspekte hinaus. Auch der Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten (z. B. im Hinblick auf Sozialstandards) fließt in die Überlegungen mit ein. Nachhaltigkeit wird zunehmend als notwendige Bedingung für langfristigen Markterfolg gesehen.

Bei einigen der Produkte und Konzepte, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind, zeigten sich konzeptionelle Schwächen. Zudem wurde unmissverständlich klar, dass auch nachhaltige Investments mit extrem großen Risiken verbunden sein können.

Beispiel Erneuerbare Energien im Ökodax-Index

Beispiel Erneuerbare Energien: Die Deutsche Börse legte mit ihrem Ökodax einen Index auf, der die 10 größten deutschen Unternehmens dieses Sektors enthält. Der Index schoss in den ersten Jahren nach seiner Auflegung im Kontext der aufstrebenden regenerativen Energien regelrecht nach oben und erreichte in der Spitze mehr als das Achtfache seines Ausgangswertes. Danach brach er regelrecht ein und verlor, gemessen am Höchststand, etwa drei Viertel seines Wertes.

Eine spezielle Schwäche des Ökodax-Index ist die geringe Anzahl der Indexmitglieder. Weniger speziell ist die Neigung des Aktienmarktes zu Übertreibungen. Diese haben sich noch nie als nachhaltig erwiesen.

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