Physische Edelmetalle sind in Krisenzeiten als Anlagemöglichkeit sehr gefragt: Gold- und Silbermünzen sind bei Banken nur noch mit langen Wartezeiten zu erhalten. Viele Menschen haben Angst, im Zuge der Finanzkrise ihr Vermögen zu verlieren.
Die globale Finanzkrise hat ein Schreckensszenario auf den Plan gerufen, das lange nicht mehr präsent war: Was würde eigentlich passieren, wenn das Finanzsystem zusammenbrechen würde? Wenn Kontoguthaben, Bargeld und verzinsliche Wertpapiere von einem Tag auf den anderen nichts mehr wert wären?
Physische Edelmetalle – gefragte Anlagemöglichkeit besonders in Krisenzeiten
Eine Möglichkeit, sein Vermögen vor Hyperinflation und Währungsreform zu schützen, ist die Anlage in physischen Edelmetallen. Hier sind insbesondere Gold und Silber sehr gefragt. In den ersten drei Monaten des Jahres 2009 kauften die Bundesbürger 59 Tonnen Gold in Münzen und Barren und damit fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor. Grund für das wachsende Interesse war die Finanzkrise und die mit ihr einhergehende Angst vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems.
Gold und Silber sind seit Jahrtausenden gültige Zahlungsmittel und Wertgegenstände. Sie haben Hyperinflationen, Weltkriege und Systemzusammenbrüche überstanden und damit jede Papierwährung überdauert. Wer heute Gold kauft, kann sich sicher sein, dass dieses auch in zehn Jahren noch Kaufkraft besitzt – ganz egal, was an der Wall Street oder anderen Börsen passiert.
Wer in Gold und Silber in physischer Form investiert, hat die Auswahl zwischen Münzen und Barren. Für beide Edelmetalle existieren eine ganze Reihe unterschiedlicher Münzen, die sich nicht nur anhand ihres Namens, sondern auch an physikalischen Merkmalen unterscheiden lassen, wie zum Beispiel dem Reinheitsgrad und der Größe. Anlagemünzen werden in Feinunzen gehandelt. Eine Feinunze entspricht dabei 31,103 Gramm.
Goldmünzen als Wertanlage
Die bekanntesten Goldmünzen sind das australische Nugget, die chinesische Panda-Münze, die britische Britannia-Münze, das kanadische Ahornblatt „Maple Leaf“, die österreichische „Wiener Philharmonika“, der südafrikanische Krügerrand, der US-amerikanische „American Eagle“ und der amerikanische Buffalo.
Die Britannia, der Krügerrand und der American Eagle wiegen in einer Stückelung von einer Feinunze etwas mehr als 31.103 Gramm. Dies ist dem Umstand zuzuschreiben, dass diese Münzen nicht nur aus Gold bestehen, sondern zusätzlich aus Legierungsmetallen. Der Feinheitsgrad beträgt deshalb auch nicht 999,99 sondern 916,66.
Es ist grundsätzlich völlig gleichgültig, welche der Münzen man sich zulegt. Denn im Zweifelsfall hat nur der Goldanteil einen wesentlichen Einfluss auf den Preis. Wer jedoch Münzen kauft, deren Größe eine Unze unterschreitet (also 1/4 oder 1/2 etc.) muss mit einem höheren Aufschlag im Vergleich zum reinen Goldpreis rechnen.
Auf den Münzen ist stets ein Nennwert in der jeweiligen Landeswährung aufgedruckt. Dieser liegt jedoch deutlich unter dem Marktwert des Edelmetalls und ist deshalb für Anleger nur bedingt interessant. Der Nennwert gibt an, gegen wie viele Einheiten der aufgedruckten Landeswährung Besitzer ihre Münze bei der jeweiligen Zentralbank (bzw. jeder örtlichen Bank) eintauschen könn(t)en.
Silbermünzen als Wertanlage
Goldmünzen, die Anlagezwecken dienen, sind nicht mit Mehrwertsteuer belegt. Anders gestaltet sich dies bei Silbermünzen. In der gesamten EU sowie in der Schweiz wird auf Silbermünzen Mehrwertsteuer erhoben. In Deutschland gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent.
Silber ist ein weitaus weniger wertvolles Edelmetall als Gold. Ansonsten unterscheiden sich die Münzen jedoch kaum: Sie werden in Feinunzen und Bruchteilen sowie Vielfachen davon gehandelt und es ist ein Nennwert aufgedruckt, der deutlich unter dem Marktwert liegt.
Je nach Land, aus dem die Silbermünzen stammen, variiert ihre Bezeichnung. Zum Teil ist sie identisch mit denen der Goldmünzen, wie etwa bei der kanadischen Maple-Leaf-Münze (der Name leitet sich in beiden Fällen natürlich aus dem Staatswappen ab). Die bekannteste australische Silbermünze wird als Koala bezeichnet, in Mexiko werden zwei Versionen der „Libertad“ (zu Deutsch: Siegesgöttin) geprägt und in den USA gibt es den American Eagle nicht nur als Goldmünze, sondern auch als Silber-Version.
Goldmünzen oder Silbermünzen als Vermögensschutz
Wer Gold- oder Silbermünzen erwerben will, kann dies über seine Bank tun, wobei wie eingangs erwähnt mit längeren Wartezeiten von bis zu drei Monaten zu rechnen ist. Man kann seine Edelmetallmünzen beispielsweise in einem Bankschließfach verwahren oder aber zuhause sicher unterbringen.
Entscheidet man sich dafür, die Münzen innerhalb der eigenen vier Wände aufzubewahren, sollte man sich informieren – vor allem, wenn man größere Vermögenswerte in Form von Münzen oder Barren zuhause hat, – ob nicht eine Aufstockung der Hausratversicherung in Betracht gezogen werden sollte.
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