Die Öffnung der letzten geldpolitischen Schleusen in den USA und Japan hat den Inflationsängsten der Anleger neue Nahrung geliefert. Die Sorge vor einer Inflationierung der Staatsschulden lässt sich auch am abermaligen Rekordpreis am Goldmarkt ablesen: Mit 1350 Dollar ist eine Feinunze so teuer wie nie zuvor. Gold ist nicht die einzige Option für Anleger, die um den Wert ihrer Ersparnisse fürchten.
Gold gilt traditionell als Schutz vor Inflation. Die Überlegung, die diese Wahrnehmung deckt, geht von einer langfristigen Wertstabilität des gelben Edelmetalls aus. Wer in Gold investiert, sollte sich allerdings auch der Nachteile und Risiken bewusst sein.
Gold wirft weder Zins noch Dividende ab. Zudem ist der Einstieg mit nicht unerheblichen Kursrisiken verbunden. Die Hausse am Goldmarkt dauert nun schon einige Jahre an und viele der Ängste, Szenarien und Prognosen sind bereits eingepreist. Investments in Gold sollten deshalb nicht mehr als 10 Prozent des Portfolios ausmachen – sonst ist das Klumpenrisiko zu groß.
Wer in Gold investieren möchte, sollte sich auf physische Ware oder auf Finanzinstrumente, die eine Besicherung mit physischen Metallen bieten, konzentrieren. Viele deutsche Anleger vertrauen z. B. auf Xetra-Gold. Dabei handelt es sich um eine Schuldverschreibung der Deutsche Börse Commodities GmbH, die einen physisch gedeckten Anspruch auf die Lieferung von Gold verbrieft.
Die einst sicheren Immobilienfonds sind selbst Opfer der Krise
Neben Gold gelten auch Immobilien als Inflationsschutz. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren. Die Finanzierung des Eigenheims mit Eigenkapital und zusätzlichem Kredit ist eine davon. Aufgrund der niedrigen Zinsen sind Immobilienfinanzierungen derzeit günstig. Der Kauf eines Objekts birgt aber immer gewisse Risiken.
So kann vor allem in ländlichen und strukturschwachen Gebieten nur sehr schwer prognostiziert werden, inwieweit eine Immobilie tatsächlich ihren ökonomischen Wert behält. Wird eine Finanzierung überhastet und mit zu wenig Eigenkapital angegangen, bestehen auch Überschuldungsrisiken.
Alternativ zu einer Immobilienfinanzierung können Anleger auch in offene Immobilienfonds investieren. Hier entfällt das objektspezifische Risiko. Offene Immobilienfonds galten lange Zeit als sehr sicher. Sie leiden aber selbst unter der Geldpolitik der Zentralbanken. Viele institutionelle Investoren haben offene Immobilienfonds als Ersatz für Geldmarktprodukte gekauft. Steigen solche Investoren wieder aus, gerät ein Immobilienfonds in Liquiditätsprobleme. In letzter Zeit häufen sich deshalb Schließungen.
Turbulenzen am Devisenmarkt machen Fremdwährungsgeschäfte riskant
Eine andere Strategie gegen Inflation kann der Kauf von Staatsanleihen von Ländern sein, die nicht von ihren Schulden erdrückt werden. Verfügt ein Land darüber hinaus über große Rohstoffvorkommen, gelten die Anleihen als gutes Investment. Neben australischen Staatsanleihen erfüllen auch norwegische Titel diese Kriterien.
Bei Investments in fremder Währung tragen Anleger allerdings ein Wechselkursrisiko. Dieses darf aktuell nicht unterschätzt werden. Der Interventionismus der Notenbanken kann zu erheblichen Kursturbulenzen führen und auch Währungen erfassen, die augenscheinlich nicht von den Hintergründen betroffen sind. Darüber hinaus sind Anleihen mit einem Kursrisiko verbunden – der Anleihemarkt hat ebenfalls eine Hausse hinter sich.
Eine weitere mögliche Alternative sind Aktien. Aktien sind zwar mit recht vielen Risiken verbunden, gelten aber dennoch als Inflationsschutz, weil es sich letztlich um Sachwerte handelt. Gut geeignet für ein „Inflationsportfolio“ sind Blue Chips mit hoher Dividendenrendite und einer Stellung im Markt, die es erlaubt, Preissteigerungen abzuwälzen. Diese Kriterien werden z. B. von Energieversorgern und großen Nahrungsmittelkonzernen erfüllt.
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