In Zeiten wirtschaftlicher Krisen kann die eine oder andere Geldanlage schnell ins Wanken geraten. Stabile Firmen melden urplötzlich Insolvenz an, was ihre Aktien in den Keller treibt oder Immobilien verlieren ihren sicher geglaubten Wert. In derart schwierigen Zeiten beginnen Edelmetalle nicht nur farblich, sondern auch mit ihrer Beständigkeit zu glänzen und lenken das Interesse verunsicherter Anleger auf sich. Im speziellen der Goldpreis ist in den letzten Jahren förmlich explodiert und wird für Finanzriesen, sowie kleine Anleger immer attraktiver.
Welche Möglichkeiten gibt es für die Anlage in Gold?
An der Börse wird Gold überwiegend in Form von Wertpapieren, Futures und Optionsscheinen gehandelt. Geschäftspartner sind Goldminen, Staaten, Banken oder auch Großhändler. Die Werte des gehandelten Goldes bewegen sich in mehrstelliger Millionenhöhe, nicht selten sogar im Milliardenbereich. Doch auch für Kleinanleger wird Gold zunehmend interessanter. Für jene bieten sich allerdings andere Möglichkeiten.
Goldkonten
Die Goldkonten bieten verschiedene Möglichkeiten für unterschiedliche Zwecke. Großkunden, wie Privatbanken zum Beispiel, stehen zugewiesene und nicht zugewiesenen Depots zur Verfügung. Die zugewiesenen Depots garantieren, dass das zugewiesene Gold auch tatsächlich existiert und ohne das Einverständnis des Kunden nicht veräußert oder verliehen werden darf, kosten dafür aber Verwaltungs- und Versicherungsgebühren. Nicht zugewiesene Depots kosten keine Gebühren, jedoch arbeitet der Verwalter mit den Edelmetallen, während sie schon im Besitz von Kunden sind. Depots finden in der Regel ab 1.000 Unzen Verwendung, was einem derzeitigen Wert von etwa 1 Million Euro entspricht.
Kleinanleger haben die Möglichkeit entweder in ein Gold-Pool-Depot anzulegen oder einen Goldanlageplan (GAP) abzuschließen. Der Goldanlageplan funktioniert wie ein Sparbuch. In regelmäßigen Abständen werden für einen festgelegten Zeitraum Goldanteile vom Anbieter des Plans zum gewünschten Festpreis gekauft. Das bedeutet eine schwankende Menge Gold zum stabilen Preis. Beim Gold-Pool-Depot kauft der Anleger selbst die gewünschte Menge Gold. Möglich ist dies schon ab einer Unze Gold, wobei Menge und Besitzdauer vollkommen flexibel sind. In beiden Fällen hat der Anleger aber keinen Zugriff, sondern besitzt das Gold nur theoretisch und erhält den Gegenwert erst bei Verkauf der Anteile.
Zertifikate
Zertifikate bestätigen den Besitz von physischem Gold und werden hauptsächlich von Banken ausgestellt, verwahrt und verwaltet. Ähnlich den Goldkonten, hat man auch hier keinen Zugriff auf sein Edelmetall, kann sein Vermögen durch schnellen Kauf oder Verkauf aber flexibel verwalten.
Physisches Gold – Barren und Münzen
Während es sich bei den bisher genannten Anlagemöglichkeiten also auch nur um symbolische Papiere handelt, deren Umtausch in Gold im Krisenfall keineswegs gewährleistet ist, bieten Edelmetalle in physischer Form zwar eine umständlichere, dafür aber absolut sichere Anlagemöglichkeit. Gold kann bei Banken oder Edelmetallhändlern in Form von Barren oder Anlagemünzen erworben werden, was bei hohen Investitionssummen allerdings schnell zu Lagerungsproblemen führen kann.
Was bringt Gold wirklich – Vorteile und Nachteile
Bei der Anlage in „Papier“-Gold muss man sich keine Sorgen um Lagerung oder Diebstahl machen, jedoch bleibt der Besitz des wertvollen Metalls nur ein theoretischer. Kippt eine Bank oder wird, wie 1933 während der großen Depression in den USA geschehen, ein Goldverbot für Privatpersonen ausgesprochen, ist das Vermögen weg. Münzen oder Barren in den heimischen vier Wänden bleiben hingegen von äußeren Einflüssen unberührt.
Edelmetalle unterliegen nicht den Schwankungen von Währungen, sondern umgekehrt. Das bedeutet, dass der Wert einer Währung an seiner Entsprechung in Gold gemessen wird. Dadurch bleibt Gold von jeglichen Inflationen, Deflationen oder gar kompletten Geldentwertungen unberührt. Auch wenn das edle Metall Schwankungen durch den offenen Markt, sowie Manipulationen unterliegt, behält es also dauerhaft seinen Wert, auch über schwerste Krisen hinweg. Hierin liegt der attraktive Vorteil für Edelmetall-Anleger.
Der größte Nachteil bei Edelmetallen ist das völlige Fehlen von Zinsen, Dividenden oder sonstigen Gewinnen – Gold arbeitet nicht, es sichert. Gewinnbringende Spekulationen in großem Rahmen sind zwar möglich, für Kleinanleger aber nicht sinnvoll. Der einzige Gewinn liegt also in der Wertsteigerung des Metalls an sich.
Fazit
Wer nicht auf schnelle Gewinne aus ist, sondern eine Möglichkeit sucht, einen Teil seines Vermögens auf lange Sicht abzusichern, macht mit der Anlage in Gold sicherlich keinen Fehler. Allerdings sollte man sich reiflich überlegen, ob man gerade bei der Absicherung in Krisenfällen wirklich den Papieren der Banken Vertrauen schenken sollte oder lieber gleich in physisches Gold investiert. Doch wie auch immer man sich entscheidet, die Experten sind sich einig, dass der Wert des edlen Metalls langfristig weiter steigen wird.
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