Edelmetalle sind bei Anlegern begehrt: Sie versprechen Schutz gegen die befürchtete Inflation und können Vermögen selbst im Fall von Extremszenarien wie Staatsbankrott und inneren Unruhen bewahren. Mit ETFs (exchange-traded funds, zu Deutsch: börsengehandelte Investmentfonds) können Privatanleger einfach und kostengünstig an der Wertentwicklung von Gold, Silber, Platin und Co. partizipieren. Die Investments bergen allerdings einige Risiken, die nur wenigen bekannt sind – darunter das Währungsrisiko.
Edelmetalle werden am Weltmarkt in US-Dollar gehandelt, wie es auch bei Agrarrohstoffen und fossilen Brennstoffen der Fall ist. Europäische Anleger tragen damit ein Währungsrisiko, wenn sie in Gold und Co. investieren. Wertet der US-Dollar gegen den Euro ab, verschlechtert dies das Anlageergebnis. Selbst bei steigenden Notierungen an den Edelmetallmärkten sind deshalb im schlimmsten Fall herbe Verluste möglich. Mit einer Währungsabsicherung lässt sich dieses Risiko eliminieren.
Die Kosten einer Währungssicherung sind höchst unterschiedlich
ETFs mit Währungssicherung nehmen am Terminmarkt Absicherungsgeschäfte vor. Der Fondsmanager fixiert mit so genannten Devisen Forward-Geschäften den Wechselkurs. Das Portfolio besteht dann nicht nur aus dem jeweiligen Edelmetall, sondern auch aus einem Termingeschäft. Daraus resultiert eine veränderte Preisentwicklung. Die Währungssicherung muss nicht zwingend zu höheren Kosten führen. Es ist auch möglich, dass die Kosten des Hedge-Geschäfts negativ sind, d. h. dass zusätzliche Erträge anfallen.
Wie hoch die Kosten einer Währungssicherung ausfallen, ist von Fall zu Fall höchst unterschiedlich und abhängig von der Marktentwicklung und einigen anderen Faktoren. Die wichtigsten Einflussgrößen bei einer Absicherung eines Gold-ETFs sind die Zinsdifferenz zwischen dem Euro-Raum und den USA, die Korrelation zwischen dem Euro und Gold sowie die Schwankungsintensität von Gold und Dollar.
Je niedriger Volatilität und Korrelation, desto geringer sind die Absicherungskosten. Günstig wirkt sich auch eine positive Zinsdifferenz (bei der die Geldmarktzinsen im Euroraum höher sind als in den USA) aus.
Anleger sollten beachten, dass die Währungssicherung – und damit ein Teil des Portfolios des ETFs – mit einem so genannten Kontrahentenrisiko verbunden ist. Die Absicherung des Wechselkurses erfolgt meist am unregulierten OTC-Markt, so dass im Fall der Insolvenz des Geschäftspartners mit Verlusten gerechnet werden muss. Besonders für Edelmetall-Anleger, die sich gegen extreme Krisen wappnen möchten, ist dies ein Nachteil.
Physische Lagerung als Alternative zur Währungssicherung
ETFs auf Edelmetalle mit integrierter Währungssicherung sind recht selten, aber dennoch erhältlich. Besonders in der Schweiz sind solche Produkte erhältlich. Das Angebot an Gold-ETFs ist naturgemäß am größten. Die Schweizer Großbank UBS bietet seit knapp einem Jahr den UBS-IS – Gold (EUR) hedged ETF I an (WKN: CH0106027151) an. Die Management-Gebühr beläuft sich auf 0,3 Prozent im Jahr.
Bei der Zürcher Kantonalbank ist auch ein physisch besicherter Gold-ETF erhältlich, bei dem Anleger jederzeit die Lieferung von Gold verlangen können. Auf täglicher Basis findet eine Währungsabsicherung am Terminmarkt gegenüber dem Dollar statt. Der Fonds ist in Euro, Franken und Pfund sowie Dollar (dann ohne Absicherung) erhältlich. Der WKN des auf Euro lautenden Fonds ist CH0047533523. Für die Edelmetalle Platin, Palladium und Silber sind ebenfalls physisch besicherte ETFs erhältlich – allerdings nicht in allen Leitwährungen.
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