Während Immobilienkredite mit zehn Jahren Zinsbindung für weniger als vier Prozent Zinsen im Jahr erhältlich sind, kosten Bauspardarlehen häufig zwischen 5 und 6 Prozent Zinsen im Jahr.
Für Bausparer ist das eine Enttäuschung: Sie haben über Jahre in ihren Vertrag einbezahlt und auf eine angemessene Verzinsung der Guthaben verzichtet. Die richtige Entscheidung lautet in vielen Fällen dennoch, auf das Bauspardarlehen zu verzichten und stattdessen einen Bankkredit aufzunehmen. So lautet auch das Fazit einer aktuellen Analyse der Fachzeitschrift Finanztest.
Ob ein Bankkredit günstiger ist, sollte allerdings zunächst ausführlich geprüft werden. Die Angaben zu den Konditionen sind bei Banken und Bausparkassen verschieden, was den Vergleich erschwert. Der Effektivzins von Bauspardarlehen ist häufig ungenau. Zudem müssen Vorteile aus dem Darlehensverzicht, wie etwa eine nachträglich höhere Verzinsung der Guthaben, berücksichtigt werden.
Der Effektivzins von Bauspardarlehen ist häufig ungenau
Eine Ungenauigkeit bei der Berechnung des Effektivzinssatzes von Bauspardarlehen resultiert aus der nicht exakten Grundlage. Bausparkassen unterstellen, dass zum Zeitpunkt der Kreditauszahlung exakt das Mindestguthaben angespart wurde.
Das Mindestguthaben wird als Prozentsatz der Bausparsumme angegeben und beträgt meist 40 bis 50 Prozent der angestrebten Summe. In der Praxis wird jedoch in fast allen Verträgen mehr angespart, weshalb der Effektivzins zu niedrig ausfällt.
Bei der Entscheidung für oder gegen ein Bauspardarlehen sind auch Vorteile aus dem Darlehensverzicht wichtig. Diese können nur durch einen Blick ins Kleingedruckte in Erfahrung gebracht werden.
Erhalten Sparer bei einem Verzicht auf den Kredit einen höheren Zinssatz, spricht dies für das Bankdarlehen: Die Zinsen müssen den Kosten des Bauspardarlehens kalkulatorisch zugeschlagen werden.
Dasselbe gilt im Hinblick auf die Abschlussgebühr, die meist 1,0 oder 1,6 Prozent der Bausparsumme beträgt. Bei einigen Verträgen wird die Gebühr ganz oder anteilig zurückerstattet, wenn das Darlehen nicht abgerufen wird. In diesem Fall muss die Gebühr ebenfalls kalkulatorisch dem Effektivzins des Bauspardarlehens zugeschlagen werden.
Günstige Bankkredite nur bei viel Eigenkapital
Finanzexperten halten Bausparverträge weiterhin für eine solide Basis für den Weg ins Eigenheim. Dass Hypothekenkredite deutlich günstiger sind als Bauspardarlehen, wird sich früher oder später wieder ändern, wenn das Zinsniveau am Kapitalmarkt ansteigt und die Bauzinsen nach oben zieht.
Die günstigen Finanzierungskonditionen gelten ohnehin nur, wenn ausreichend Eigenkapital zur Verfügung steht: Die Top-Zinsen beziehen sich auf Finanzierungen mit einem Beleihungsauslauf von nicht mehr als 60 Prozent. Geht der Fremdkapitalanteil darüber hinaus, wird der gesamte Kredit teurer.
An diesem Punkt erweist sich die einstige Entscheidung für einen Bausparvertrag als goldrichtig: Bausparkassen geben sich auch mit einer höherrangigen Besicherung im Grundbuch zufrieden. Die Lücke zwischen 60 Prozent Beleihungsauslauf und 20 Prozent Eigenkapital kann deshalb mit dem Bauspardarlehen geschlossen werden.
Wer sich für einen Bankkredit entscheidet und die Guthaben aus einem Bausparvertrag entnehmen will, sollte auf dessen Kündigung unbedingt verzichten. Mit der Kündigung geht der Anspruch auf Bonuszinsen verloren. Das gilt auch für etwaige Ansprüche auf Wohnungsbauprämie, sofern der Vertrag noch nicht mindestens sieben Jahre läuft.
Besser ist des deshalb, die Zuteilung abzuwarten und im Fall des Falles durch entsprechende Einzahlungen in den Vertrag zu beschleunigen.
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Ein Bausparkredit halte ich persönlich auch für eine gute Sache, oftmals lässt sich bei längerfristiger Sparphase ein wirklich günstiger Kreditzins erzielen.
Anders als bei Ratenkrediten zahlt man auch keine Restschuldversicherung oder zusätzliche Bearbeitungsgebühren. Diese sind übrigens oftmals gar nicht rechtens- wie auch auf kredit-geld-zurueck.de nachzulesen ist.
Da die Tilgungszeit oft die deutlich länger als die Ansparzeit ist, kommt einem ein niedriger Zins sehr entgegen. Entweder es lässt sich eher tilgen oder man hat eine niedrigere Rate. Ich denke eine Finanzierungsplanung ist eine sehr individuelle Sache, in die viele Aspekte wie Eigenkapital, Fördermittel, Alter, mögliche Rate, etc… einfließen müssen.