Ohne ausreichende private Altersvorsorge droht dem Großteil der heutigen Erwerbstätigen im Ruhestand eine finanzielle Unterversorgung. Nicht jede Maßnahme aber eignet sich für jeden Sparer. Welche Vorsorge-Form zielführend ist, richtet sich nach der individuellen Lebenssituation.
Je früher mit der Altersvorsorge begonnen wird, desto besser
Der Zinseszinseffekt macht über lange Zeiträume hinweg aus kleinen Raten ein ansehnliches Vermögen. Deshalb sollten auch junge Leute regelmäßig sparen, auch wenn das Geld knapp ist.
Berufsanfänger sollten sich nicht auf Verträge mit jahrzehntelanger Laufzeit festlegen, sondern möglichst flexibel bleiben. In jungen Jahren sind viele berufliche, finanzielle und persönliche Entwicklungen noch nicht absehbar, so dass Renten- und Kapitallebensversicherungen zunächst ungeeignet sind. Gerade wenn noch gar keine oder nur sehr geringe Rücklagen bestehen, macht es Sinn zunächst regelmäßig auf ein simples Tagesgeldkonto einzuzahlen.
Eine Ausnahme ist die staatlich geförderte Riester-Rente, die sich auch für Auszubildende und Berufsanfänger eignet. Wer vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens in einen Riester-Vertrag einzahlt, erhält die volle staatliche Förderung. Die jährliche Mindesteinzahlung beläuft sich auf 60 Euro.
Ledige erhalten 154 Euro im Jahr vom Staat. Wird ein Vertrag vor der Vollendung des 25. Lebensjahres abgeschlossen, zahlt der Fiskus zusätzlich einen einmaligen Einsteigerbonus in Höhe von 25 Euro. Aufgrund des langen Zeithorizontes und der vergleichsweise geringen Kosten sollten junge Leute einen Riester-Fondssparplan wählen.
Die Riester-Rente ist auch für Familien interessant, solange zumindest einer der beiden Partner ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen bezieht. Neben der Grundzulage in Höhe von 154 Euro jährlich erhalten Eltern für jedes kindergeldberechtigte Kind weitere Zuschüsse: 185 Euro im Jahr zahlt der Fiskus für Kinder die vor dem Jahr 2008 geboren wurden und 300 Euro für jüngeren Nachwuchs.
Auch für Eltern sind Riester-Fondssparpläne die beste Variante, sofern das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet ist. Die Kosten von Sparplänen sind geringer als die von Rentenversicherungen und Fondspolicen und die Renditeperspektiven langfristig am besten. Wer das Risiko der Kapitalmärkte nicht tragen möchte fährt mit einem Riester-Banksparplan am besten.
Steht zusätzliches Geld für die Altersvorsorge zur Verfügung, sollten Angestellte zunächst eine betriebliche Rente in Betracht ziehen. Dabei werden Teile des Gehalts in einen Pensionsfonds oder an eine Pensionskasse gezahlt. Die Einzahlungen sind in der Ansparphase von Steuern und Sozialabgaben befreit, sofern sie 2.592 Euro nicht übersteigen.
Selbständige, die weder Zugang zur staatlich geförderten Riester-Rente noch zur Betriebsrente haben, können mit der Basisrente steuerlich gefördert vorsorgen. Die Einzahlungen können bis zu 20.000 Euro im Jahr zu 70 Prozent steuerlich geltend gemacht werden und in Rentenversicherungen und Fondssparpläne investiert werden.
Eine Alternative bzw. Ergänzung zu staatlich geförderten Maßnahmen sind Renten- und Kapitallebensversicherungen sowie Fondssparpläne. Diese werden zwar nicht gefördert, bieten im Gegenzug jedoch auch mehr Flexibilität. Zudem ist die Auswahl größer und bei guten Anbietern fallen die Konditionen günstiger aus.
Erst analysieren, dann Geld in Vorsorge investieren
Eine gelungene Vorsorge berücksichtigt zunächst die geeigneten staatlichen Fördermodelle und fokussiert dann Anlagen, die zu den jeweiligen finanziellen und beruflichen Verhältnissen sowie zum Zeithorizont passen.
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