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Aktienoptionen – Derivate, was ist das?

Der Finanzmarkt hat Produkte im Angebot, die man nicht sofort versteht: z. B. Aktienoptionen. Doch was genau sind Derivate und wie kann man sie erwerben?

Derivate: Aktienoptionen in den Börsennachrichten.

Derivate: Am Finanzmarkt kann man Aktienoptionen für jede Aktie erwerben. Bild: © fotolia.de

Oft liest und hört man von Aktienoptionen, doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Kain Kapital hat sich nach dem Gespräch über Aktien mit seinem Sohn Phil entschieden, ein paar Bücher über Geldanlagen zu lesen. Dabei hat er festgestellt, dass es außer Aktien noch viele andere Anlagemöglichkeiten gibt. Eine Gruppe davon sind die so genannten Derivate, die auch als derivative Finanzinstrumente bezeichnet werden.

Das sind Produkte, die von Geldinstituten ausgegeben werden und deren Marktwert sich von dem Wert des Basisinstruments, zum Beispiel der Aktie, ableitet. Daher kommt auch der Name, denn derivare ist lateinisch und heißt ableiten. Zu den Derivaten gehören Finanzprodukte wie Zertifikate, Futures, Optionen, Optionsscheine, Forwards und Swaps.

Derivatehandel: Wie funktioniert das Termingeschäft der Aktienoptionen?

Das ist für Kain wieder viel zu viel unverständliches Fachchinesisch und er pickt sich erstmal die Aktienoptionen raus, um mehr über die Derivate zu lernen. Durch den Kauf einer Option erwirbt man das Recht, eine Aktie in der Zukunft zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Deshalb wird eine Aktienoption auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.

Der Käufer erwirbt das Recht, hat aber nicht die Pflicht, während eines festgelegten Zeitraums, der so genannten Kontraktlaufzeit oder auch Lebenszeit, oder am Ende der Laufzeit zum Ausübungsdatum eine bestimmte Menge Aktien zu einem im voraus festgelegten Preis, dem Ausübungspreis, zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Der Verkäufer  erhält den Kaufpreis der Aktienoption und hat die Verpflichtung, den Basiswert zum vorher bestimmten Preis zu kaufen (wenn er einen Put verkauft hatte) oder zu verkaufen (Call).

„Puh“, denkt sich Kain, „das muss ich mir aber jetzt erstmal an einem Beispiel klar machen“. Er überlegt sich, wie das wohl für Aktien seiner „Kapital & Kumpels Kegelkugelmanufaktur AG“, kurz KKK AG, funktionieren würde.

Wenn eine Bank Aktienoptionen verkauft, muss sie sich festlegen, wie lange die Optionen gültig sind, wieviele Aktien pro Option gekauft oder verkauft werden können und wie hoch der Marktpreis der Aktien sein soll.

Die Peanuts Bank verkauft also Optionsscheine für je 10 KKK AG Aktien, die zwei Monate gültig sind. Der Preis der Aktien, die man für den Optionsschein bekommt, liegt bei 40 €. Wenn jetzt in diesen zwei Monaten der Aktienkurs vielleicht auf 45,- € steigt, kann man seine Option geltend machen und bekommt pro Optionsschein 10 Aktien zum Kurs von 40 €. Verkauft Kain dann direkt die Aktien weiter, hat er 5 € mal 10 Gewinn gemacht, also 50 € pro Optionsschein. Das ist dann eine Call-Option.

Bei einer Put-Option hat man das Recht, der Peanuts Bank 10 Aktien für 40 € zu verkaufen. Fällt also der Kurs der KKK AG Aktie in der Laufzeit der Option auf 35 €, kann man die Aktien kaufen und sie für 40 € an die Bank verkaufen. Wieder hat man einen Gewinn von 50 € pro Optionsschein gemacht.

Da fällt Kain auf, dass man so ja mit fallenden Aktienkursen Gewinn machen kann! Aber was kosten die Optionsscheine? Der Preis der Optionsscheine hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von den Ausstattungsmerkmalen, also dem Ausübungspreis, der Restlaufzeit und dem aktuellen Kurs des Basiswertes. Zum anderen von komplizierten Modellen und Marktparametern, die aber zum Verständnis des Grundprinzips der Optionen nicht wichtig sind.

Der innere Wert einer Option ergibt sich aus der Differenz des Ausübungspreises und des aktuellen Aktienkurses. Der Ausübungspreis für eine Call-Option mit 10 Aktien zu 40 € wäre also 400 €. Ist der aktuelle Aktienkurs bei 45 €, dann ist der innere Wert der Option 50 €.

Die Restlaufzeit beeinflusst den Optionspreis, da bei einer längeren Restlaufzeit die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sich der innere Wert der Option noch ändert. Der Optionspreis wird dann mit komplizierten mathematischen Modellen berechnet, die alle diese Faktoren berücksichtigen. Als Obergrenze kann man aber sagen, dass die Option niemals mehr wert sein kann als der Basiswert, von dem sie abgeleitet ist.

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