Maßlos übertrieben, aber der Realität mittlerweile sehr nahe: Einer der Protagonisten einer Zeichentrickserie steigt in sein Auto und man sieht neben Kaffeemaschine, Fritteuse und Getränkeautomaten selbst eine Zuckerwatte-Maschine im Fahrerraum. Wer meint, dass das sehr weit hergeholt ist, irrt sich. Auch wenn die wenigsten Autofahrer Küchengerätschaften während der Fahrt parat haben, steigt die Anzahl nützlicher und unnützer Unterhaltungselektronik im Auto kontinuierlich.
Die Anfänge der Unterhaltungselektronik im Auto
Vor 30 Jahren war es noch das gut funktionierende Kassettenradio, auf das im Fahrzeug Wert gelegt wurde. Gute 10 Jahre später war man im Trend, wenn man einen Marken-CD-Spieler im Armaturenbrett vorweisen konnte. Von den Extravaganzen, wie den CD-Wechsler im Kofferraum oder der tieftönigen Bassrolle hinter dem Fahrersitz, einmal ganz abgesehen, folgten kurze Zeit später erschwingliche Autotelefone, Handys und die ersten Navigationsgeräte, die zu jedem nur erdenklichen Ziel führen konnten. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben.
Das Bild heute
Handys, Navigationsgeräte und CD-Spieler gehören heute quasi zur Standardausstattung eines Fahrzeugs. Da ein Fahrer, oder eben seine Beifahrer jedoch auch während der Fahrt unterhalten wollen, gesellen sich auch integrierte MP3-Player, Mini-DVD-Abspielgeräte sowie immer technisch aufwendigere Navigationsgeräte zum alltäglichen Standard in Kraftfahrzeugen aller Art. Selbst die heiß geliebte Fernsehserie braucht man dank internetfähigem Laptop-TV nicht mehr verpassen, wenn man unterwegs ist.
Nutzen und Gefahren
Der Nutzen dieser Unterhaltungselektronik im Auto ist auf den ersten Blick klar: Kinder auf der Rücksitzbank sind mit dem Lieblingsfilm per DVD beschäftigt, ein Beifahrer wird mit der passend ausgesuchten „Playlist“ vom MP3-Player bei Laune gehalten oder er kann sich mit Spielen auseinandersetzen, die ihm das Navigationsgerät bietet. Jedoch hat diese durchaus unterhaltsame Münze zwei Seiten. Die zweite Seite stellt nämlich die größte Gefahr beim Autofahren dar: Ablenkung.
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Ablenkung ist quasi vorprogrammiert
Je versierter und ausgereifter Technik wird, desto schwieriger ist sie vom Laien zu bedienen. Das gilt nicht nur für Gerätschaften im Haushalt, sondern und gerade auch für die nützlichen Helfer im Auto, die unseren Mit- und Beifahrern vor allem längere Fahrten erträglicher machen sollen. So sind Fragen zur Bedienung von Mini-DVD-Player, CD-Wechsler und USB-Anschluss im Autoradio meist vorprogrammiert und der Autofahrer ist geneigt, selbst „unkompliziert“ einen Handgriff zu tätigen. Dabei wird er jedoch, wenn auch nur kurz, vom Verkehr abgelenkt, was ein großes Gefahrenpotenzial birgt.
Weniger ist mehr
Wer wirklich sicher Auto fahren möchte, sollte darauf achten, dass er Unterhaltungselektronik wenn überhaupt nur im kleinen Rahmen mitführt. In der Regel reicht auch bei langen Fahrten, zum Beispiel in den Urlaub, ein gut funktionierendes Autoradio mit CD-Spieler, die passende Auswahl an Musik und ein Navigationsgerät mit Grundfunktionen. Das hält die Gefahr des Ablenkens sehr gering und man hat eines der größten Unfallrisiken drastisch reduziert. Fahrerinnen und Fahrer, die dennoch die technischen Errungenschaften zum Mitnehmen nicht missen wollen, sollten Bei- und Mitfahrern im Vorfeld den Umgang mit ihnen erklären, um möglichen und störenden Fragen aus dem Weg zu gehen.
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