Der Traum vieler Eltern ist in den letzten Jahren wahr geworden. Im Anblick der wachsenden körperlichen und sexuellen Gewalt in unserer Gesellschaft fühlen sich Erziehende wesentlich sicherer, seit es die Möglichkeiten der Handyortung gibt. Ein kleiner Blick ins Internet verrät, wo sich der Nachwuchs gerade aufhält. Wie funktioniert jedoch das technische Auffinden von Mobiltelefonen und welche Vor- oder Nachteile hat es?
Nicht das Gerät, sondern die Sim-Karte wird geortet
Vorweg muss man feststellen, dass nicht das Mobilfunktelefon geortet wird, sondern die Sim-Karte des entsprechenden Netzbetreibers, über den der oder die Gesuchte telefoniert. Deshalb sind viele Opfer von Handydiebstahl enttäuscht, dass sie die Möglichkeit der Ortung nicht nutzen können. Verständlich: Ein Dieb interessiert sich in der Regel für das Gerät und entfernt die Netzkarte umgehend, um sich der Ortung zu entziehen. Ohne Mobiltelefon ist die Sim-Karte nutz- und wertlos.
Sim-Karten kommunizieren unentwegt mit Sendemasten
Sendemasten, die durch das Senden und Empfangen von Informationen die Handynetze bilden, finden wir mittlerweile sichtbar und unsichtbar in unserer gesamten Umgebung. Sie bauen in ihrem direkten Umfeld, je nach Strahlungsstärke, eine sogenannte Zelle auf, in welcher jedes darin befindliche Handy über den entsprechenden Hauptmast kommuniziert. Diese Zellen können einen Radius von 300 Metern haben, wie in Großstädten, oder aber auch über mehrere Kilometer Reichweite verfügen, wie in eher ländlichen Gebieten. Wird ein Handy mit Sim-Karte in einer dieser Bereiche eingeschaltet, meldet es sich über den entsprechenden Sendemast im Handynetz an und gibt so eine detaillierte Information ab, in welcher Zelle es in Betrieb genommen wurde. Wechselt man von einer Zelle in die Nächste, wird auch das registriert, sodass ein eingeschaltetes Mobiltelefon, je nach Zellengröße genau, geortet werden kann.
Internetdienste bieten Ortung an
Bei Eingabe des Suchbegriffes „Handyortung“ in den gängigen Internetsuchmaschinen erscheinen direkt mehrere Anbieter, die ein eingeschaltetes Handy direkt orten können. Das Prinzip des Auffindens ist hier in der Regel ähnlich: Der Suchende gibt die Handynummer ein, die „vermisst“ wird, welche dann per SMS kontaktiert wird und per Antwort bestätigt, dass sie auch gesucht werden möchte. Fällt die Antwort des Gesuchten positiv aus, werden die Zelle und der Sendemast identifiziert, in dem sich gerade Handy und Besitzer aufhalten. Bei vielen Anbietern von Ortungsdiensten genügt die einmalige Bestätigungs-SMS, dass man auch in Zukunft öfter geortet werden kann. Einige Internetanbieter arbeiten jedoch auch mit der grundsätzlichen SMS an den Zuortenden, also bei jedem Ortungsversuch und sichern sich so rechtlich ab.
Vorteile und Nachteile der Auffindbarkeit
Der Vorteil ist für jedermann direkt ersichtlich: Man kann nachvollziehen, wo sich der Gesuchte aufhält. Das ist vor allem in der Kriminalitätsbekämpfung oder auch bei der Sicherheit von Kindern wichtig. Allerdings eröffnen diese Ortungsdienste auch die ein oder andere illegale Möglichkeit, den Standort einer Person mit Handy auszuspionieren. So brauchen beispielsweise eifersüchtige Ehepartner nur kurz das unbeaufsichtigte Handy des vermeintlich „Untreuen“ in den Händen halten, um eine Bestätigungs-SMS an einen Betreiber zu senden. Anschließend lässt sich der Standort jederzeit und unbemerkt ausfindig machen. Das Gleiche gilt für Geschäftstelefone, über die Mitarbeiter auch außerhalb ihrer Arbeitszeit geortet werden können. Wer mit diesen Hintergründen ortet, macht sich in Deutschland strafbar, denn die Einverständniserklärung des Gesuchten muss vorliegen. Allerdings kann derzeit kein Handy überwachen, wer gerade eine SMS bestätigt.
Tipps für Gesuchte
Handynutzer, die eine solche Ortungs-SMS erhalten, sollten diese genau studieren, um zu wissen, ob es sich um eine einmalige oder dauerhafte Ortung handelt. Sollten sie die Angaben, die über den Suchenden Auskunft geben, nicht erkennen, wird von einer Antwort generell abgeraten. Grundsätzlich gilt, dass man sein Handy im Auge behalten sollte und im Zweifelsfall jeder modernen Technik durchaus ein Schnippchen schlagen kann, in dem man sie schlicht und einfach ausschaltet: Ein Handy, das nicht eingeschaltet ist, kann auch nicht geortet werden.
Quellen:
Handyortung: Spionieren mit dem Mobiltelefon
http://www.netzwelt.de/news/71963-handy-ortung-spionieren-mobiltelefon.html
Handyortung
Anbieter für Handyortung im Vergleich
Anbieter | Leistungen | Grundgebühr | Extras |
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nowhere.de | 15 Handyortungen incl. pro Woche | 2.99 € pro Woche | – |
handylocator.com | 0,49 cent pro Handyortung | Keine | Die erste Ortung ist kostenlos |
trackyourkid.de | 0,70 cent bis 1 Euro pro Handyortung | Einmalig 19,99 Euro Abschlussgebühr | 3 Handys kostenlos orten |
handy-ortung.org | 0,45 cent pro Handyortung | 3,90 Euro | 15 Handys kostenlos orten |
picosweb.de | 0,49 cent pro Handyortung | Keine | Die erste Ortung ist kostenlos |
handy-peilung.de | 0,49 cent pro Handyortung | Keine | Die erste Ortung ist kostenlos |
handydetektiv.com | 0,79 cent pro Handyortung | 39 Euro im Jahr | 10 Handys kostenlos orten |
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