Als das Internet in die Pubertät kam, waren der Betrieb und die Präsentation einer Webseite noch das exklusive Privileg von Unternehmen und Firmen. Heute, im längst erwachsen gewordenen Web 2.0, kann wirklich jeder, der Lust und Laune dazu hat, seine eigene Homepage betreiben. Die breite Palette an attraktiven und günstigen Baukasten-Angeboten stellt dabei sicher, dass man kein Informatiker und kein Programmierer sein muss, um ein tolles und anspruchsvolles optisches Design zu realisieren. Mit den Texten, die von der Webseite sprechen, kann es da schon etwas schwieriger werden. Was aber sind die Kriterien für gute Onlinetexte? Und welche Fehler sollte man tunlichst nicht machen?
Klar und verständlich mit Niveau
Egal, ob man sich als Privatperson, als Verein, oder einfach nur als fröhlicher Blogger der Welt vorstellen möchte – man sollte mit seinen Texten auf einem klaren, freundlichen und angenehm zu lesenden Level bleiben. Allzu wilde und ausufernde Szenesprache sollte man nicht verwenden, sofern die Webseite nicht gerade ausdrücklich für diesen Zweck gedacht ist. Auch Fäkalsprache oder anderweitige Kraftausdrücke, die auf Besucher der Webseite befremdlich oder gar beleidigend wirken könnten, sind tabu. Die Onlinetexte sollten sich zügig und ohne Stolpern und Holpern lesen lassen, und ein emotional angenehmes Klima begünstigen. Und wenn der Leser dann und wann auch mal amüsiert schmunzeln muss, kann das auch nicht schaden.
No Denglisch, please!
Der ungehemmte Einsatz von dümmlichen und wichtigtuerischen Anglizismen ist vielen Webseitenbesuchern mit Recht ein Dorn im Auge. Gewiss gibt es englische Ausdrücke, die nicht wirklich ohne Sinnentstellung ins Deutsche übersetzt werden können, und die deshalb gerne in ihrem originalen Zungenschlag verbleiben dürfen. Schließlich haben ja die Amerikaner für „Rucksack“ oder für „Kindergarten“ auch keine eigenen Worte erfunden. Allerdings hat jeder wortwörtliche Ausdruck, den es auch in der jeweiligen Heimatsprache gibt, ein Recht darauf, im Text verwendet zu werden. Auch und gerade aus ganz banalen Gründen der besseren Verständlichkeit.
Bleiwüsten sind Kassengift
Wer ein Buch oder eine Zeitschrift liest, legt ein gänzlich anderes Wahrnehmungsverhalten an den Tag, als ein Mensch, der eine Webseite auf individuelle Relevanz prüft.
Darum gilt für gute Onlinetexte: In der Kürze liegt die Würze! Hier wollen die Besucher nämlich auf einen Blick erfassen können, ob sie vertiefend verweilen oder weitereilen mögen. Wenn das Textkonzentrat auf der oberen Ebene der Webseite neugierig gemacht hat, ist immer noch genug Zeit, sich auf einer komfortabel anwählbaren Unterseite von höheren Wortgewalten interessiert fesseln und mitreißen zu lassen. Wer seine Leser aber schon auf der Startseite mit ellenlangen und langweiligen Texten sofort totschlägt, muss sich nicht wundern, wenn keine Klicks mehr nachkommen.
Webseiten leben von und durch die Menschen, die sie gestalten, und die sie mit Bild und Text füllen. Wer hier also eine tolle internette Visitenkarte abliefern möchte, der sollte seine Worte mit Bedacht wählen. Oder nach einem netten Menschen mit hoher verbaler Intelligenz Ausschau halten, der diesen Job zuverlässig und bedarfsgerecht für ihn erledigt.
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