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Newsletter-Diät – Wenn der Posteingang zur Nervensäge mutiert

In der schönen neuen virtuellen Welt gibt es wohl kaum noch jemand, der keine E-Mail-Adresse hat.

Das Postfach ist voll mit GreymailsDoch genau so, wie uns allen im realen Alltag die Massen von unerwünschter Werbung und unerbetener Infopost im Briefkasten auf die Nerven gehen, genau so setzt sich auch mit schönster Regelmäßigkeit der E-Posteingangsordner zu. Wer jetzt nicht ebenso schnell wie beherzt handelt, müllt sich in kürzester Zeit sowohl seinen Account als auch sein E-Mail-Programm voll. Und dann geht der Stress erst richtig los.

Neueste Umfrage-Ergebnisse sprechen für sich

Das bekannte Meinungsforschungsinstitut Emnid wollte es im Kundenauftrag genauer wissen und befragte 1115 E-Mail-Aktivisten zu ihren Gewohnheiten und Verhaltensmustern am und im elektronischen Postfach. Da wurde zunächst festgestellt, dass die wenigsten E-Mail-Nutzer ihr Postfach regelmäßig „saubermachen“, obwohl sich die meisten von ihnen über die Berge von nutzlos archivierten Altlasten ärgern. Dabei ist hier gar nicht die Rede von Spam oder von Junkmail, sondern von der grauen Flut des Grauens, der so genannten „Greymail“.

Grau ist alle Theorie – auch in der elektronischen Praxis

Als Greymail bezeichnet man Newsletter, die man mal irgendwann mehr oder weniger absichtsvoll abonniert hat, sowie andere regelmäßige Zusendungen, denen man prinzipiell zugestimmt hat. Greymail entert das E-Postfach also nicht unerlaubt, aber dennoch in der Mehrzahl der Fälle definitiv unerwünscht. Zumindest fühlten sich in der Emnid-Befragung 58% der Probanden durch ihre Greymail belästigt. Nun könnte man dieses regelmäßig wiederkehrende Übel ganz einfach und schnell durch eine ausdrückliche Kündigung beim Absender an der Wurzel packen und mitsamt derselben ausreißen.

Dennoch wagen satte 87% der Leidenden diesen Schritt nicht. Stattdessen werden die unerwünschten Zusendungen einfach nur gelöscht. Nur gerade mal jedes vierte Greymail-Opfer entwickelt Initiative und bestellt die nicht mehr länger erwünschten Newsletter-Zusendungen ab. Diese zögerliche Inkonsequenz ist umso erstaunlicher, als der durchschnittliche Anteil von zeitraubender und Nerven zermürbender Greymail in einem üblichen Posteingang bei stolzen 14% liegt.

Vor dem Wegwerfen bitte kopieren

Mancher Nutzer bringt es noch nicht einmal übers Herz, die vielen und längst nicht mehr willkommenen Mails zu löschen. Stattdessen werden im Mailprogramm diverse Ordner angelegt, in denen die Greymail meist auf nimmer Wiedersehen verschwindet. Da aber die meisten Mailprogramme der aktiven Kommunikation und nicht der messiemäßigen Archivierungssucht gewidmet sind, tickt hier eine technische Zeitbombe. Denn wenn die grauen Altlasten irgendwann zu viel Speicher und Ressourcen fressen, kann man sich ganz schnell und zielsicher das ganze Mailprogramm zerschießen. Dann sind die Altlasten zwar glücklich perdu. Die wichtige und wertvolle Korrespondenz ist aber leider auch verloren.

Wer seinen Posteingang und sein Mailprogramm schlank, fit und agil halten will, der wird um eine strenge „Newsletter-Diät“ nicht herumkommen. Und wer sich endlich dazu aufgerafft hat, die hinderlichen Pölsterchen in seinem Postfach schnell und effizient loszuwerden, dem sei an dieser Stelle ein echtes Motivationsargument mit auf den Weg gegeben: Es gibt keine gute Idee, die man nicht auch nach dem endgültigen Löschen einer Mail irgendwo im Internet ganz schnell wieder finden würde, wenn man sie aktuell braucht.

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