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Cyberkriminalität:

Netzbetrügern soll es an den Kragen gehen

Neues Zentrum zur Betrugsbekämpfung EC³ bei Europol in Den Haag eingerichtet. Nationale Strafverfolgungsbehörden sind mit der steigenden Cyberkriminalität überfordert.

Europol: Mitarbeiter des Cybercrime Centre in Den Haag bei der Arbeit.

EC³ – Cybercops bei der Arbeit: das neue Zentrum gegen Internetkriminalität in Den Haag hat seine Arbeit aufgenommen.
Bild: © picture alliance / ANP

Jeden Tag wird weltweit rund eine Million Menschen Opfer von Netzkriminalität. Kein Wunder also, dass es viele Menschen vermeiden, ihre persönlichen Daten im Netz bekannt zu geben. Vor diesem Hintergrund will die Europäische Union den Kampf gegen Cyberkriminalität verschärfen. So hat Mitte Januar 1013 in Den Haag ein Europäisches Zentrum zur Bekämpfung der Netzkriminalität seine Arbeit aufgenommen. Es soll helfen, „ein freies, offenes und sicheres Internet zu verteidigen“. So versprach es der Chef des Zentrums, der Däne Troels Oerting.

Forensische Unterstützung für nationale Behörden

Das neue Zentrum will Erfahrungen und Informationen bündeln, strafrechtliche Ermittlungen unterstützen und EU-weite Lösungen zur Abwehr dieser Art von Kriminalität fördern. Dabei konzentriert es sich auf illegale Online-Tätigkeiten organisierter krimineller Gruppen, insbesondere im Zusammenhang mit e-banking bis hin zur sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet. Ausserdem wird das Zentrum Strafverfolger, Richter und Staatsanwälte gezielt schulen und Frühwarnungen erarbeiten. „Wir brauchen ein  flexibles, adäquates Vorgehen gegen Cyberkriminalität, die keine Grenzen kennt und es Straftätern sehr leicht macht, sich zu verstecken“, betonte der Chef des neuen Zentrums. Nationale Behörden innerhalb der Europäischen Union sollen forensische Unterstützung erhalten.

Ständig neue Technologien im Einsatz

Das Zentrum wird, so ist es mit den nationalen Regierungen verabredet, alle einschlägigen Ressourcen in den EU-Mitgliedstaaten nutzen und auch mobilisieren können. Cyberkriminelle, wo auch immer sie ihren operativen Standort haben, sollen keine Ruhe mehr haben. In dieser Arbeit, davon sind die Brüsseler Initiatoren überzeugt, sind die nationalen Polizeikräfte und Ermittlungsbehörden überfordert. Es brauche die Grenzen überspannende, bündelnde Ermittlungsarbeit. Cyberkriminelle, sagt die zuständige EU-Kommissarin Malmström, seien clever und setzten laufend neue Technologien direkt für kriminelle Zwecke ein. Das neue Zentrum solle mindestens genauso schnell und clever sein; nicht nur, um Straftaten zu bekämpfen, sondern um ihnen vorzubeugen.

Nach Befragungen von „Eurobarometer“ vermeiden es inzwischen 89 Prozent der europäischen Internet-Nutzer,  persönliche Daten im Netz offenzulegen. Und inzwischen zwölf Prozent hatten es bereits mit online-Betrug zu tun. Darauf müsse dringend reagiert werden. Das neue Zentrum ist dem Europäischen Polizeiamt Europol im niederländischen Den Haag angegliedert.

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Über Klaus J. Schwehn

Nach 25 Jahren spannender Tätigkeit als Parlamentskorrespondent in Bonn (Badische Zeitung, Die Welt, Berliner Tagesspiegel) lebe ich heute in Oberitalien. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Politik und Gesellschaft in Italien und Deutschland; aber auch Fragen der Europäischen Union.