IPv6 ist ein Kürzel, das in den nächsten Monaten Systemadministratoren, Internetorganisationen, Provider und Hard- und Softwarehersteller verstärkt beschäftigen wird. Nachdem die letzten Nummernblöcke für IP-Adressen von der Internet Asigned Numbers Authority (Iana) zur weiteren Aufteilung an regionale Organisationen vergeben wurden und schätzungsweise bis zum Ende des Jahres aufgebraucht sind, müssen neue Adressblöcke her. Was muss der Verbraucher darüber wissen?
Starke Nachfrage sorgt für Ausverkauf
Durch das derzeitig genutzte Internetprotokoll IPv4 stehen weltweit 4,3 Milliarden Internetadressen zur Verfügung. Bei der Einführung vor 30 Jahren hat sich wohl kaum jemand träumen lassen, dass diese gewaltige Anzahl einmal nicht ausreichen würde, um alle Nachfragen und Bedürfnisse zu stillen. Doch der gewaltige Anstieg an Internetteilnehmern, nicht zuletzt durch den Boom von Mobilgeräten, Smartphones, internetfähigen Spielkonsolen und Mediageräten hat die Einführung eines Nachfolgeprotokolls nötig gemacht. Als das absehbar wurde, wurde 1995 ein neuer Standard entwickelt. IPv6 steht bereit, erste Adressblöcke wurden bereits reserviert.
Umstellung auf IPv6 läuft
Während IPv4 gänzlich mit Ziffern arbeitet, werden bei IPv6 auch Buchstaben in die Systematik einbezogen. Dadurch erhöht sich der Adressumfang auf 340 Sextillionen (das Ausschreiben dieser Zahl ersparen wir uns …) und somit dürften die Adressen ausreichen, wenn künftig auch alle Kühlschränke mit IP-Adressen ausgestattet werden! Natürlich müssen Hardware- und Software in der Lage sein, mit diesem neuen Code fertigzuwerden. An dieser Umstellung und an den nötigen Rahmenbedingungen arbeiten Internetfirmen, PC- und Softwarehersteller bereits intensiv. Für den 8. Juni 2011 ist ein großer weltweiter Feldtest (World IPv6 Day) angesetzt, an dem große Internetorganisationen wie Google, Yahoo und Facebook einen Tag teilweise auf das neue System umstellen werden, um mögliche Schwachstellen herauszufinden.
Eigentlich ist alles bereit
Wahrscheinlich verfügen Sie bereits über ein IPv6-fähiges Betriebssystem, ohne sich dessen bewusst zu sein: Ab Vista aufwärts sind beispielsweise die Microsoft-Betriebssysteme auf das neue Protokoll vorbereitet; für XP wird eine nachträgliche Installation notwendig (siehe Video hier im Beitrag). Achten Sie künftig einfach beim Kauf von Hard- und Software darauf, dass sie IPv6-kompatibel ist, dann ist bei der kommenden Umstellung nicht mit Problemen zu rechnen. Und keine Sorge: Durch sogenannte Dual-Stacks werden die Provider gewährleisten, dass man sich auch weiterhin mit einer alten IPv4 Adresse beim Server anmelden kann.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten