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Medienkompetenz:

Der Umgang mit dem kinderfreundlichen Internet

Spezielle Suchmaschinen sollen Kinder im Netz schützen. Doch wie eine Studie zeigt, will auch der Umgang mit der Kindersuche gelernt sein.

Ein Vater und seine Söhne sitzen vor einem Laptop und surfen.

Der Umgang mit Kindersuchmaschinen will gelernt sein, ein Vater erklärt es seinen Söhnen. Bild: © fotolia.de

Kindersuchmaschinen im Internet sollen vor allem Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren einen geschützten Raum zum Surfen bieten. Zwar gibt es einige solcher Angebote, doch werden sie bislang noch selten genutzt. Aus pädagogischer Sicht mit Blick auf den Kindermedienschutz ist dies bedauerlich, doch zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) wo die Defizite zu finden sind.

Kindersuchmaschinen müssen bekannter werden

Für ihre Untersuchung nahm das DJI die drei Kindersuchmaschinen „Blinde Kuh“, „fragFINN“ und „Helles Köpfchen“ genauer unter die Lupe. Dazu analysierte ein Team um Projektleiterin Dr. Christine Feil die Protokolldateien der Suchmaschinen, wodurch die Nutzung der Besucher transparenter wurde. Die Ausgangslage der Anbieter ist alles andere als schlecht. So liefern die Suchmaschinen insgesamt rund drei Millionen kinderfreundliche Einträge, die mit rund 600.000 Suchanfragen aufwarten konnten. Auffällig bei der Analyse war, dass sich die Suchbegriffe im Großen und Ganzen mit dem Lehrstoff der Altersgruppen deckten. Daraus und mit Hilfe von Befragungen der Kinder schlossen die Experten, dass die kinderfreundlichen Suchmaschinen beinahe ausschließlich im schulischen Umfeld genutzt werden. Eine Tatsache, die ebenso dafür spricht, ist, dass die Suchanfragen am Wochenende und in den Ferien um rund 90% zurückgehen. Ein Grund dafür mag sein, dass viele Eltern schlicht und ergreifend keine Kindersuchmaschine kennen oder bisher selbst zu wenig darüber wissen. Entsprechend müssten die Kindersuchen bekannter werden.

Demotivation durch Misserfolg bei der Suche

Kinder suchen meistens nur nach einem einzigen Wort und beenden ihre Recherche nach einer einzigen Suchanfrage. Darin unterscheiden sich die Suchen nicht wesentlich von denen der Erwachsenen, doch spielen der sprachliche Entwicklungsstand und Rechtschreibkenntnisse eine wesentliche Rolle im erfolgreichen Umgang mit Kindersuchmaschinen. Auffällig war nämlich zudem, dass falsch geschriebene Wörter nur selten korrigiert erneut gesucht wurden und wenn, dann wurden sie häufig ein zweites Mal falsch geschrieben. Entsprechend können die mangelhaften Ergebnisse der Suche dann schnell frustrieren und die Kinder verlieren die Lust an der Recherche. Bei Sechs- und Siebenjährigen konnte eine Recherche überwiegend nur mit Hilfe Erwachsener erfolgreich beendet werden. In diesem Punkt könnten die Kindersuchmaschinen technisch etwas nachlegen, und beispielsweise durch eine Rechtschreibkorrektur die Benutzerfreundlichkeit für Kinder verbessern.

Die beliebtesten Suchbegriffe von Kindern

Aus den Protokolldateien ließ sich auch ablesen, dass die Kinder oftmals nur das erste sichtbare Suchergebnis klickten und weiter unten platzierte Ergebnisse überwiegend links liegen ließen. Ergebnisse auf weiteren Seiten wurden dabei komplett ignoriert. Nicht selten wurden nach einer Suche auch überhaupt keine Ergebnisse angeklickt. Wie wichtig aber dennoch Kindersuchmaschinen sind, zeigt ein Blick auf die beliebtesten Suchbegriffe. An den ersten drei Stellen rangierten dabei „Spiel“, „Hund“ und „Sex“. Vor allem bei letzterem landen Kinder in herkömmlichen Suchmaschinen schnell auf jugendgefährdenden Inhalten wie pornografischen zum Beispiel. Entsprechend sind die Eltern surfender Kinder gefragt, sollten sich selbst ein wenig mit der Kindersuche auseinandersetzen und am heimischen PC beispielsweise eine solche als Startseite einrichten.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.