Was sich noch wie eine Fiktion (Cyberwar) anhört, könnte schon bald bittere Realität werden. Kriege könnten sich in Zukunft im Internet ereignen. Tatsächlich beschäftigen sich die großen Nationen bereits ernsthaft mit dem Thema und machen sich für den Ernstfall bereit. Wie aber sieht so ein „Cyberwar“ aus und wie wird er den Einzelnen betreffen?
China war der Erste
Den ersten Schritt zu einem Krieg im Netz hat China vor einiger Zeit gestartet, als – dahin gehen die Vermutungen – Mitarbeiter der chinesischen Regierung massive Angriffe auf E-Mail Konten des Medien-Riesen Google gestartet haben. Als Grund für dieses Handeln könnte Google selbst verantwortlich sein, denn das Unternehmen wollte sich nicht länger der Internetzensur, die in China besteht, unterwerfen.
Es ist bislang unklar, ob wirklich die Regierung Chinas hinter den Angriffen steckt, bekannt ist allerdings, dass sie die Mittel dazu gehabt hätte. Die chinesische Regierung verfügt über eine Gruppe ausgezeichneter Hacker, oftmals sind dies eigentlich Privatleute, die beim Hacken oder Umgehen der staatlichen Internetzensur erwischt wurden und anstelle von Bestrafung zur Arbeit für den Staat verpflichtet wurden.
Die Welt bereitet sich vor
Cyberwar, wie immer er auch aussehen wird, spielt mittlerweile für immer mehr Länder der Erde eine ernsthafte Rolle. Regierungen sind sich inzwischen darüber bewusst, dass ihre Daten begehrtes Ziel für Hacker und sonstige Angriffe sind und beginnen, sich immer weiter gegen unerwünschte Zugriffe zu schützen. Das Beschaffen von Regierungsdaten ist allerdings nicht allein der Zweck des „Krieg 2.0“. Auch Industriespionage wird einen wesentlichen Teil der neuen Gefahr ausmachen.
Den Krieg im Netz darf man sich allerdings auch nicht sitzenderweise vor dem Bildschirm vorstellen. Die Gefahr lauert praktisch überall, wo Hightech im Spiel ist. Immer mehr Gerätschaften (auch im Bereich der militärischen Verteidigung) sind vernetzt und somit für Hacker oder Schadsoftware letztlich auch erreichbar. Durch Hacker-Attacken, Trojaner oder Viren können so ganze Bereiche der Infrastruktur von einem Moment zum nächsten lahmgelegt werden. Bestes Beispiel ist der großflächige Stromausfall an der US-Ostküste im Jahr 2003: Auch hier waren Hacker am Werk!
Sichere Lösung: Rechner vom Netz
Eine weitere Möglichkeit, Krieg im Netz zu führen, ist die Manipulation von Wissen und Informationen. Westliche Geheimdienste betreiben beispielsweise bewusst Terror-Webseiten, um sozusagen „hautnah“ an der Szene zu sein. Auf diese Weise lassen sich dann auch ganz bewusste Fehlinformationen streuen – ein wesentlicher Teil taktischer Kriegsführung.
Rechner, auf denen wichtige und brisante Daten gesichert sind, können letztlich niemals zu 100 Prozent gegen Angriffe von Außen geschützt werden, außer sie werden radikal und dauerhaft vom Netz getrennt. Daher gehen vor allem die großen Nationen mittlerweile vermehrt dazu über, ihre wichtigsten Rechner mit brisanten Daten dauerhaft vom Internet abzukapseln. Zwar ist dieser Schritt grundsätzlich einfach und sicher, er schafft aber auch jede Menge neuen Verwaltungsaufwand.
Auch wenn man heute noch nicht viel davon bemerkt, Geheimdienste und andere Organisationen führen bereits ihren Krieg 2.0 im Netz!
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