In diesem Zusammenhang kommt nun die Hybrid-Technik wieder vermehrt ins Gespräch, eine Technik, die in Japan schon Ende der 1990er Jahre serienreif war.
Wie funktioniert ein Hybridantrieb?
Bei der am weitesten verbreiteten Form von Hybridantrieben wird der normale Verbrennungsmotor durch einen zusätzlichen Elektromotor unterstützt. Bei jedem Bremsvorgang wird die anfallende Energie wirkungsvoll in Elektrizität umgewandelt, die dann die bordeigenen Akkus speist. Normalerweise entsteht beim Bremsen reine Reibungswärme, die ungenutzt an die Umgebungsluft abgegeben wird. Grundsätzlich unterscheidet man drei Typen des Hybridantriebes, die durch die so gewonnene Energie arbeiten. Beim Mikrohybrid wird der Elektromotor lediglich zum Starten und Anfahren des Fahrzeugs genutzt, der Mildhybrid unterstützt hingegen auch bei stärkeren Beschleunigungen. Der Vollhybrid ist sogar in der Lage, ohne Verbrennungsmotor das Auto komplett anzutreiben.
Vor- und Nachteile des Hybrid
Die Konzeption des Hybridantriebs lebt davon, dass möglichst oft gebremst wird, da so notwendige Energie erzeugt wird. So wird beispielsweise bei einer längeren Fahrt auf der Autobahn keine Energie erzeugt, der Elektromotor des Hybridantriebes arbeitet nicht. Der Benzinspareffekt ist praktisch nicht vorhanden. Anders im Stadtverkehr: Hier wird häufig gebremst und wieder angefahren. Die so entstehende Energie kann den Kraftstoffverbrauch um bis zu 40% senken. Vorteilhaft ist ein Hybridantrieb zudem für leistungsschwache Fahrzeuge. Durch den Elektromotor kann hier zusätzliche Kraft bei starker Beschleunigung, wie bei einem Überholvorgang, erbracht werden.
Kritiker sehen vor allem die sehr komplizierte Konstruktion eines Hybridantriebes und die daraus resultierende Fehleranfälligkeit als großes Problem. Sollte eine häufige Reparatur nötig sein, rechnet sich die Benzinersparnis nicht mehr, da Bauteile für diese Technologie ausgesprochen teuer sind. Einige Kritiker sprechen zudem von Gefahren für den Verkehr. Da die Elektromotoren beim Anfahren nahezu lautlos sind, könnten Autos zur Gefahrenquelle werden, da sie einfach überhört würden.
Das zusätzliche Gewicht an Bord, das der Hybrid mitbringt, löscht zudem gleich wieder einen gewissen Teil der Energieersparnis aus.
Der schlechte Ruf
Im deutschsprachigen Raum genießen Hybridantriebe immer noch einen sehr schlechten Ruf, selbst wenn mittlerweile die Fehleranfälligkeit deutlich gesenkt werden konnte. Der Grund liegt wohl eher darin, dass japanische Hersteller es schon vor Jahren geschafft haben, ihre Produkte am Markt zu etablieren und trotz aller Kritik in sämtlichen Pannenstatistiken mit hervorragenden Ergebnissen glänzen können. Auf anderen Kontinenten, beispielsweise in den Vereinigten Staaten, gehört der Hybridantrieb längst zum alltäglichen Straßenbild.
Fazit
Durch den Hybridantrieb lassen sich durchaus Verbrauch und Kosten für Benzin senken – vorausgesetzt man fährt entsprechend „aufladend“. Diese Technologie wird sich sicher in der Zukunft weiter durchsetzen, die Lösung der Energie- und Umweltprobleme wird damit aber sicher nicht erreicht. Hybride werden wohl eher eine Zwischenlösung zu einer neuen und anderen Antriebsart darstellen.
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