Der Energieverbrauch bei Haushaltsgeräten ist mittlerweile zu einem wichtigen Aspekt bei der Kaufentscheidung geworden. Denn schließlich soll das gewünschte Gerät, wie der Kühlschrank oder der Fernseher, nicht nur hervorragende Leistung bringen, sondern möglichst auch noch Strom sparen und damit die laufenden Kosten so niedrig wie möglich halten. Um dies einzuschätzen gibt es seit langer Zeit die Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte. Doch leider sind diese nicht immer korrekt.
Seit Ende letzten Jahres gibt es ein neues Energielabel
Seit 30. November 2011 sind Hersteller verpflichtet, ihre Geräte mit dem neuen Energieeffizienzlabel auszustatten. Dieses reicht mittlerweile bis zur Klasse A+++ und gibt Aufschluss darüber, wie viel Strom das Gerät verbraucht. Bislang galt die Kennzeichnung für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen oder auch Tiefkühltruhen. Das neue Label muss nun auch an Fernsehgeräten angebracht werden. Das Öko Institut e.V. hat zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. und den Verbraucherzentralen Sachsen und Sachsen-Anhalt überprüft, wie hilfreich die Kennzeichnung wirklich für den Verbraucher ist. Dafür wurden insgesamt 32 Läden und 5761 Geräte untersucht.
Nur 63% der Geräte waren korrekt gekennzeichnet
Das Ergebnis der Untersuchung war ernüchternd. Nur 63% der untersuchten Geräte waren korrekt gekennzeichnet, 16% falsch und 21% trugen überhaupt kein Energielabel. Unter den falsch gekennzeichneten Geräten fand man teilweise haarsträubende Label. So ergänzte ein Händler in Leipzig beispielsweise die Energieklasse A um fünf Pluszeichen, obwohl es nur drei gibt. Andere druckten kurzerhand einen schwarz-weißen Zettel aus und hängten ihn an das Gerät. Für den Verbraucher sind derartige Kennzeichnung jedenfalls eher eine Zumutung, denn eine Hilfe. Waschmaschinen und Geschirrspüler schnitten bei dem Test übrigens am besten ab: Über 80% der Geräte waren korrekt mit einem Energieeffizienzlabel ausgestattet.
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Nur die Hälfte der Fernseher ist gekennzeichnet
Die Fernseher sind noch neu in den Reihen der gekennzeichneten Geräte und wiesen entsprechend auch die meisten Mängel auf. Ganze 49% der Fernsehgeräte trugen kein Energielabel. Was hierbei jedoch bedacht werden muss, ist, dass die Fernseher, die vor dem 30.11.2011 in den Handel kamen nicht von der Kennzeichnungspflicht betroffen waren. Darunter dürfte noch eine Vielzahl der untersuchten Geräte fallen. Doch gerade bei den Fernsehern wird künftig ein genauerer Blick auf die Klasse lohnen. Erst kürzlich berechnete das Umweltbundesamt durchschnittliche Unterschiede im Energieverbrauch und kam teilweise auf Differenzen beim Stromverbrauch zwischen 212 und 744 Euro pro Jahr. Hier besteht also ein ordentliches Potenzial zum Sparen.
Viele Mängel bei Trocknern und Backöfen
Die meisten falsch gekennzeichneten Geräte wiesen die elektrischen Backöfen mit 43% auf, die Wäschetrockner kamen immerhin noch auf 38%. Durch die Untersuchung kristallisierte sich heraus, dass die Elektrogroß- und Fachmärkte, sowie Internetläden überwiegend korrekte Kennzeichnungen angebracht hatten. In Verbrauchermärkten gab es teilweise gravierende Unterschiede und speziell in Küchenstudios schien man die Energieeffizienzlabel nicht sonderlich ernst zu nehmen. Denn dort kam es vor, dass die Geräte – vor allem von Einbauküchen – oftmals kein Label trugen oder dieses für den Verbraucher nicht einzusehen war. Die Organisationen wollen diese Umsetzungslücken der Kennzeichnungspflicht im Auge behalten und planen weitere Ladenbegehungen für die Zukunft.
Foto: © BMU / Brigitte Hiss
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