Im Genussmittelbereich befindet sich die Fassbrause gerade wieder auf dem Vormarsch und zwar nicht zuletzt, weil der Absatz des Bieres in den letzten Jahren nicht unerheblich zurückgegangen ist. Doch der Hopfen taugt offenbar noch zu weit mehr als zum Bierbrauen, nämlich zur Gewinnung von Energie. Und da die Bayern in Sachen Bier eine ganz besondere Hoheitsstellung innehaben, machen sie jetzt auch durch eine weltweit einmalige Bio-Erdgasanlage auf sich aufmerksam, die mit dem Hopfen betrieben werden soll.
Weltweit einzigartige Bio-Erdgasanlage
In der Energiefrage der Zukunft ist das Biogas zum Heizen oder als Lieferant von Strom schon länger ein zentrales Thema. Und während die einen vielleicht glauben in der Diskussion sei Hopfen und Malz verloren, haben die Bayern den Hopfen ausnahmsweise mal nicht vollständig zu Bier verarbeitet, sondern die beim Abbau anfallenden Häcksel des Hopfens zur Biogasherstellung verwendet. Zu diesem Zweck wurde eine weltweit einmalige Bio-Erdgasanlage errichtet, die rund 20 Millionen Euro gekostet hat. Doch dafür liefert die Anlage auch 1000 Kubikmeter hochwertiges Gas pro Stunde, mit dem man rund 5.000 Haushalte versorgen kann. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte die Anlage abgesegnet und zeigt sich bislang zufrieden. So sieht er in der zusätzlichen Nutzung des größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebietes der Welt ein riesiges Potential, das zu einer Kreislaufwirtschaft in Perfektion führt.
Die Hopfenbauern erwirtschaften Mehrwert
Die Nutzung der Hopfennebenprodukte zur Energiegewinnung ist dabei nur ein positiver Aspekt. Denn der Vorsitzende der Hopfenverwertungsgenossenschaft Johann Pichlmaier betont die zusätzliche Wertschöpfung, von der die Hopfenbauern profitieren. Die Anlage wandelt gut 100.000 Tonnen Biomasse pro Jahr in Biogas um, wovon sich der Anteil an Hopfen auf rund 70% beläuft. Der Rest besteht aus Mais, Gras und Silage. Die Bauern können damit insgesamt ein zusätzliches Einkommen von 18 Euro pro Tonne Trockenmasse generieren. Nach der Vergärung in der Biogas-Anlage stehen die Hopfenreste wie gewohnt als Dünger zur Verfügung.
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