Radios gibt es heute praktisch überall. Nicht nur als einzelnes Gerät findet man sie, sondern auch als Feature in Mobiltelefonen oder MP3-Playern. Von den ersten „Gehversuchen“ des Radios bis zur heute bekannten Form hat sich das Medium deutlich verändert.
Die Anfänge des Radios
Die Anfänge des Radios waren alles andere als komfortabel. Die ersten „Rundfunkgeräte“ waren so genannte Detektoren, ausgestattet mit einem Kristall und einem Stahlstift. Mit dieser Konstruktion suchte man sich unter Einsatz von viel Fingerspitzengefühl einen Sender, der ausschließlich über einen Kopfhörer zu hören war. Voraussetzung, um überhaupt etwas empfangen zu können, war eine meterlange Antenne im Garten.
Bequemer und nicht mehr durch Kopfhörer auf eine Person beschränkt wurden die Radiogeräte dann in den 30er Jahren. Einfache und daher preisgünstige Geräte ließen das Radio nun schnell zum Massenmedium werden. Für den Informationsgewinn war das Radio dann in den Kriegstagen schnell unerlässlich. Wenn andere Medien schon längst nicht mehr funktionierten, so war das Radio immer noch eine zuverlässige Informationsquelle.
Guter Klang durch UKW
Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte, gestattete man dem Land nur noch wenige Frequenzen auf den bis dahin gängigen Mittel-, Lang- und Kurzwellen. Ein flächendeckender Sendebetrieb mit mehreren Programmen war in Deutschland so nicht mehr möglich. Dieser Umstand trieb die Entwicklung des Ultrakurzwellen-Rundfunks stetig voran. Was eigentlich als Notlösung geplant war, erwies sich als wahrer Glücksgriff, denn mit der UKW-Technik gelang es erstmals, auch hohe Töne in guter Qualität zu übertragen. Die bisher genutzten Wellenbereiche waren dazu nicht im Stande. Trotz enormen technischen Aufwands zur Einführung des UKW-Rundfunks verbreitete sich die neue Technik im deutschsprachigen Raum wie ein Lauffeuer.
Stereofonie wird modern
Die Perfektion des UKW-Rundfunks wurde mit der Stereofonie erreicht, die sich zu Beginn der 1960er Jahre großflächig durchsetzte. Räumliches Hören war nun möglich und „zauberte“ den Konzertsaal direkt ins eigene Wohnzimmer.
Die Radiogeräte haben sich zwar seither deutlich gewandelt, die Technik, die dem UKW-Stereo-Rundfunk zu Grunde liegt, hat sich jedoch im Prinzip nicht geändert.
Die neuen Dienste ARI und RDS
UKW brachte noch weitere Neuerungen, die heute kaum mehr wegzudenken sind. Insbesondere war die ARI-Funktion (Autofahrer-Rundfunk-Information), auch als Verkehrsfunk bekannt, eine besondere Neuerung, die Autofahrer kaum noch missen wollen. Per Steuersignal vom Sender konnten ab den 1970er Jahren Verkehrsfunksender einfach gefunden werden oder Verkehrsnachrichten automatisch empfangen werden, auch wenn beispielsweise eine andere Audioquelle in Betrieb war.
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Einige Jahre später wurde diese Technik digitalisiert, es entstand das „Radio Data System“, kurz RDS. Die Grundfunktionen des ARI blieben erhalten, weitere Informationen konnten jedoch übertragen werden. Neben der Kennung des Senders war es fortan auch möglich, Nachrichten oder sonstige Informationen (wie der aktuell laufende Musiktitel) auf das Display eines Radiogerätes zu übertragen.
Radiohören heute
Zwar gibt es das klassische Radiogerät nach wie vor, jedoch finden sich Radios auch in anderen Geräten als Zusatzfunktion. Vor allem Handys verfügen oft über ein eingebautes Radio.
Auch die Übertragungswege wandeln sich derzeit. UKW ist zwar nach wie vor der Standard, aber die Übertragung über das Internet nimmt stetig zu. Nicht nur konventionelle Sender lassen sich über das World Wide Web empfangen, sondern auch spezielle Internet-Radios – zudem steht jedem Nutzer ein internationales Programmangebot von vielen zehntausend Sendern zur Verfügung.
Bisherige Übertragungswege werden zudem digitalisiert. So arbeitet man aktuell an einer Digitalisierung von Kurz- und Mittelwelle und bietet schon seit einigen Jahren einen digitalen Radioempfang über Antenne mit der Bezeichnung „DAB“ (Digital Audio Broadcasting) an. Letztere Verfahren konnten sich allerdings bislang nicht durchsetzen.
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