Wenn es um MP3-Player geht, haben Apples I-Pods ganz klar die Nase vorn. Doch auch wenn man mit einer anderen Marke liebäugelt, muss man nicht gleich in den sauren Apfel beißen, ganz im Gegenteil. Der koreanische Hersteller Cowon hat in der audiophilen Welt schon länger Aufmerksamkeit erregt und schickt mit seinem neuesten Player, dem J3, einen starken Konkurrenten ins Rennen um die musikalisch mobile Vorherrschaft.
Glasklarer Klang, bombastisches Bild und eine einfache Bedienung
Als „echter“ MP3-Player spielt der Cowon J3 jedes Smartphone oder multimediale, mobile Gerät mit Leichtigkeit gegen die Wand und lässt auch viele seiner Kollegen weit hinter sich. Der Player trumpft mit einem brillanten und glasklaren Klang auf, der über den Equalizer an jede Musikrichtung und jeden persönlichen Geschmack angepasst werden kann.
Der Cowon J3 verfügt aber nicht nur über einen guten Klang, sondern glänzt auch im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem AMOLED Display. Dabei handelt es sich nach der LCD-, LED- und LED-Backlight-Technologie um die nächste Generation von Bildschirmen, die sich nach Expertenmeinung auf lange Sicht auch durchsetzen und in absehbarer Zukunft den Weg in die heimischen Wohnzimmer in Form von Fernsehgeräten finden werden. Die AMOLED (Active Matrix Organic Light Emitting Diode) benötigen im Vergleich zur bisherigen LCD- und LED-Technik keine Hintergrundbeleuchtung, sondern leuchten aktiv selbst. Dadurch werden kräftig strahlende Farben erzielt, sowie ein deutlich erhöhter Kontrast, was insgesamt zu einer hervorragenden Bildqualität führt. Ein weiterer Vorteil der Technologie ist die Möglichkeit, die Dioden extrem flach und sogar auf biegsame Träger zu verbauen. Dadurch, dass jede Diode einzeln mit Strom versorgt wird, lassen sich tiefe Schwarzwerte erzielen und Strom sparen, was eine längere Akkulaufzeit ermöglicht. Der Touchscreen des MP3-Players funktioniert zuverlässig, ist im Vergleich zum I-Pod Touch allerdings ein wenig träger und unpräziser, dafür aber robust und kratzfest.
Ein vielgeschätzter, weiterer Vorzug des Cowon J3 ist das einfache Bespielen des Players. Er wird über das „Drag and Drop“-System mit Musik oder sonstigen Dateien bestückt, eine eigens dafür vorgesehene Software ist nicht notwendig. Das heißt, sämtliche Dateien werden vom Computer in den Zielordner des Players kopiert – fertig.
Obwohl sich der Hersteller voll auf den Klang konzentriert, sind dennoch einige multimediale Anwendungen zu finden. Enthalten sind ein Taschenrechner, ein Comic-Viewer, ein Notepad, eine Stoppuhr, sowie ein kleines Spiel. Durch die Unterstützung von Flash können aber noch einige Anwendungen oder Spiele hinzugefügt werden. Des Weiteren ermöglicht der Cowon J3 das Lesen von Textdateien im .txt-Format, PDF- oder E-Book-Formate werden allerdings nicht unterstützt. Ebenso wurde auf W-LAN verzichtet, was den direkten Zugang zum Internet verwehrt. Dafür bekommt man aber noch eingebaute Lautsprecher, ein Mikrofon und ein Bluetooth-Anschluss geboten.
Der perfekte Player? – Nicht ganz
Neben den hochgelobten Klangeigenschaften und den vielfältigen Einstellmöglichkeiten besitzt der Cowon J3, ebenso wie seine Vorgänger, den unter Experten gefürchteten Bassabfall. Das bedeutet, dass der Player in den niederfrequenten Tiefbassbereichen zu schwächeln beginnt und diese nicht mehr ohne weiteres an die Kopfhörer überträgt. Normalerweise lässt sich dieses Manko über die Einstellungen des Equalizers beheben, die im Cowon J3 enthaltene Software reicht allerdings nicht bis in die tiefen Frequenzen, um den Bassabfall auszugleichen. Abhilfe schaffen hier nur hochohmige Kopfhörer, bei In-Ears etwa ab 30 Ohm aufwärts.
Im Ohr spielt die Musik – Gute Kopfhörer sind wichtig
Wie den meisten MP3-Playern, liegt auch dem Cowon J3 ein Paar In-Ear-Kopfhörer bei. Zum „Reinhören“ oder „Antesten“ sind diese ausreichend, doch um dauerhaft die Qualität des Players zu genießen, sollten diese möglichst durch hochwertigere Kopfhörer ersetzt werden.
Der Klang eines Kopfhörers ist immer vom persönlichen Geschmack abhängig und entsprechend schwierig gestaltet es sich auch die eventuell „besten“ Kopfhörer ausfindig zu machen. Für mobile Geräte sind überwiegend In-Ears gefragt, die für unterwegs auch durchaus sinnvoller und weniger störend sind, als große, unhandliche Bügelkopfhörer. Allerdings gibt es besonders bei den In-Ears eine Reihe Eigenschaften, auf die man unbedingt achten sollte, um nach dem Kauf der Traumkopfhörer keine Enttäuschung zu erleben. Ein weitverbreiteter Irrtum ist es nämlich, die Qualität der Kopfhörer an der Wiedergabe der Tieftöne festmachen zu wollen. Denn Bass ist nicht alles, ganz im Gegenteil. Hochauflösende High-End-Kopfhörer geben die Musik in höchstmöglicher Naturtreue wieder. Daraus resultiert ein ausgewogenes Klangbild, das den Bass nicht künstlich anhebt, sondern homogen in das Gesamtbild einfügt. Für viele Konsumenten kommt es dann tatsächlich einem kleinen Schock gleich, wenn Sie sich hochpreisige Kopfhörer gönnen und dann feststellen, dass kaum noch Bass vorhanden ist. Neben den Tieftönen sollte man auch besonders auf die Klangfarbe der Hörer achten und möglichst solche wählen, die rundum zufrieden stellen und keine Kompromisse erfordern. Doch guter Rat ist hier teuer und die sicherste Empfehlung kann nur lauten: Probehören.
Dennoch werden im Zusammenhang mit dem Cowon J3 öfter mal die Phonak Audéo PFE 112 genannt. Diese Kopfhörer schaffen laut Erfahrungsberichten ein ausgewogenes Klangbild und auch der Bassabfall ist damit zu vernachlässigen. Den Kopfhörern liegen zudem Filter bei, durch deren Wechsel der Klang auf den persönlichen Geschmack angepasst werden kann. Weitere Filter zur Anhebung des Basses sind separat erhältlich.
In Abhängigkeit der persönlichen Vorlieben im Klang, wurden auch mit den relativ bassbetonten Philips SHE9850, mit den Shure SE115, den Sennheiser IE8 oder auch mit den Ultimate Ears UE 700 gute Erfahrungen gemacht. Unterm Strich bleibt die Kopfhörerwahl aber eine Geschmacksfrage.
Innovative Technik – Klein, leicht und stromsparend
Der nur 75 Gramm leichte Cowon J3 ist in mit 8GB, 16GB oder 32GB integriertem Speicher erhältlich. Zur Erweiterung der Speicherkapazität verfügt das Gerät über einen MicroSD-Karten-Slot, über den zusätzlicher Speicher hinzugefügt werden kann. Der 3,3 Zoll große AMOLED Touchscreen sorgt mit einer Auflösung von 480×272 Pixeln und 16 Millionen Farben für eine brillante Bild- und Filmwiedergabe.
Die BBE+ Soundtechnologie sorgt für einen natürlichen Klang, der über den JetEffect 3.0 Equalizer vielfältig angepasst werden kann. Neben MP3s unterstützt der Cowon viele weitere Formate, wie zum Beispiel auch OGG Vorbis, das Audible-Format, sowie das verlustfreie FLAC-Format.
Durch das stromsparende Dioden-Display wird die Akkulaufzeit bei Musikwiedergabe vom Hersteller mit bis zu 64 Stunden und bei der Videowiedergabe mit bis zu 11 Stunden angegeben. Zum Vergleich kommt der Ipod-Touch auf etwa 40 Stunden Musik- und 7 Stunden Videowiedergabe. Aufgeladen wird der Akku des Cowon J3 über den USB-Anschluss des Computers. Ein zusätzliches USB-Stromladekabel ist zwar erhältlich, aber nicht im Lieferumfang enthalten.
Fazit
Der Cowon J3 ist ein kleiner, feiner MP3-Video-Player, der mit rund 250 Euro für die 32GB-Variante nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber durchaus jeden Cent wert ist. Das Gerät konzentriert sich neben ein paar nützlichen Features hauptsächlich auf den Klang und die hochqualitative Bild- und Filmwiedergabe– nicht mehr und nicht weniger. Wem das reicht, der wird sich lange an dem Gerät erfreuen. Wer hingegen die Vielfalt multimedialer Spielereien sucht, wird mit anderen Geräten sicher glücklicher werden, wobei diese in musikalischer Hinsicht wiederum nicht ansatzweise mit dem J3 mithalten können.
Weiterführende Links zum Thema „Cowon J3 Multimedia-Player“:
Herstellerseite: Cowon J3 Premium Multimedia-Player
http://www.cowon-germany.com/?page=product&id=12
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