CDs verwenden das AIFF-Format, um Musik (MP3) unkomprimiert zu speichern. Denn Data reduction is sound destruction, wie es bei Liebhabern hochwertiger digitaler Musik heißt. Wenn also Speicherplatz kein Thema ist, dann kann man ohne weiteres seine Dateien einfach von der CD auf die Festplatte ziehen, Die meisten mobilen Musicplayer besitzen aber durchaus begrenzten Speicherplatz und sind zudem meist nicht in der Lage, AIFF-Dateien zu lesen. Also müssen die Dateien schrumpfen – möglichst ohne dass man Unterschiede zur CD hört.
Komprimierung ins MP3-Format
Die MP3-Kompression von Musikdateien hat es gegen moderne Verfahren schwer. Doch mit dem richtigen Codierer und der richtigen Einstellung kann sich MP3 immer noch hören lassen.
VBR statt CBR
Erste Maßnahme: variable Bitrate (VBR) einstellen. Früher galt eine konstante Bitraten (cbr) von 128 kbs Standard, doch hört man gerade bei komplexen Musikstücken deutliche Unterschiede zur CD. Darum wird heute dazu geraten, variable Bitraten (vbr) zu verwenden.
Die Bitrate gibt an, wieviel Bits eine Audiodatei pro aufgenommene Sekunde Musik benötigt. VBR bedeutet, dass das Codierungsprogramm bei anspruchslosen Stellen mit einem geringen Frequenzbereich an Dateigröße sparen kann, während die Bitrate für komplexe Stellen angehoben wird. Die Bitgröße schwankt also ständig, je nach dem Anspruch des Stücks. Eine konstante Bitrate dagegen verschwendet bei einfachen Stellen Platz und stellt bei komplizierten Stellen nicht genug Reserven zur Verfügung, so dass es zu Klangeinbußen kommen kann. Ausnahme: 320 kbs, die höchstmögliche Bitrate in MP3-Dateien.
Den besten Codierer wählen
Bitraten sagen nur etwas über die Größe von Dateien aus. Die Qualität der Codierung kann bei gleicher Bitrate deutlich schwanken, je nachdem, welcher Codierer am Werk war. Allgemein gilt LAME als State of the Art, wenn es darum geht, CD-Audiodateien in MP3-Dateien umzuwandeln. LAME gibt es für alle wichtigen Betriebssyteme, und in Audioforen wird nahezu durchgängig zur Verwendung diese Encodierers geraten, ob als Betriebssystem nun Windows, Linux oder Macintosh verwendet wird. Das heißt, wenn es denn wegen der breiten Hardware-Unterstützung MP3 sein soll.
Die freie Alternative: Ogg Vorbis
Ogg Vorbis ist eine Weiterentwicklung von MP3, ein Open Source Verfahren, für das im Gegensatz zu MP3 keine Lizenzgebühren gezahlt werden müssen. Das ist attraktiv für Hardwarehersteller, die Abspielgeräte bauen wollen, welche dieses Format unterstützen. Mittlerweile gibt es einige Geräte renommierter Hersteller, die Ogg Vorbis abspielen können. iPods gehören allerdings nicht dazu. Die Klangqualität von Ogg Vorbis-Datein ist bei gleicher Kompression in der Regel besser als bei MP3-Dateien.
Verlustfreie Kompression
Wer keinerlei Klangeinbußen in Kauf nehmen will, der greift zu einer verlustfreien Kompression der Dateien, um Platz zu sparen. Zu einem Standard hat sich mittlerweile das FLAC-Verfahren entwickelt. Der Free Lossless Audio Codec (FLAC) erlaubt es, Audiodaten ohne Einbußen der Klangqualität zu komprimieren. Die Dateien sind zwar größer als MP3-Dateien, aber bei gleicher Klangqualität immer noch deutlich kleiner als die original AIFF-Datein von CDs. Es gibt sogar einige MP3-Player, die das FLAC-Format unterstützen. Und die Band Metallica bietet Konzertmitschnitte zum Download nicht nur im MP3-, sondern auch im FLAC-Format an. Aufgrund der immer noch sehr großen Dateien eignet sich dieses Format allerdings wohl eher nur für echte Audiofreaks.
Wer das optimale Format für guten Klang bei kleinen Dateien und Unterstützung durch eine Reihe mobiler digitale Abspielgeräte will, ist mit LAME-encodierten MP3-Dateien hoher Qualität oder Ogg Vorbis-Dateien am besten beraten.
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