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Segeln – Hart am Wind

Segeln - Hart am Wind Laien scheint das Segeln eher eine Wissenschaft zu sein, als eine Sportart. Doch das Dahingleiten in Boot oder Yacht hat nicht nur einen besonderen Reiz, sondern ist, vor allem was das Training von Kraft, Koordination und Reaktionsvermögen angeht, auch lohnend.
 
Segeln beruhigt die Nerven und ist der ideale Ausgleich zum Berufsstress. Dieser Erholungswert hängt zweifellos unter anderem vom Können der Mannschaft und von der Windstärke ab. Wer mit Anfängern in einem Boot sitzt, das im Sturm hin und her schlingert, wird den Törn weniger entspannend finden. Auf jeden Fall stärkt die gemeinsame Segelpartie das Gemeinschaftsgefühl, Segeln ist daher ein idealer Familiensport.

Völlig untrainiert sollten Sie nicht aufs Boot. Schon dem Anfänger verlangen die Arbeiten an Bord (vom Dichtholen der Segel bis zum Ducken bei der Wende) einiges an Muskelkraft ab. Wenn Sie sich beim Ausreiten über den Bootsrand hängen müssen, brauchen Sie viel Kraft, vor allem die Bauchmuskel des Oberkörpers werden trainiert.

Theorie und Praxis

Segeln ist nicht wie Rudern. Sich in ein Boot zu setzen und einfach loszufahren ist nicht möglich. Die Elemente Wind und Wasser gemeinsam zu beherrschen, muss erlernt werden. Auch für Kinder ab 6 Jahren ist das Erlernen möglich. Am einfachsten und lustigsten ist das Lernen sicher in einem Urlaubsort.

Bei kaum einem anderen Freizeitsport stehen Können und richtige Ausrüstung in so enger Beziehung zur persönlichen Sicherheit wie beim Segeln. Wenn Sie nicht regelmäßig am Wasser sind, werden Sie sicher kein eigenes Boot besitzen, sondern in einem Segelclub oder einer Segelschule eine Jacht chartern. Meist ist zum Jacht ausborgen ein Segelschein erforderlich. Wie beim Kfz-Führerschein gibt es hier auch verschiedene geographische Geltungsbereiche: A bedeutet Binnenfahrt, B und C Küsten- und küstennahe sowie weltweite Fahrt. Je nachdem, wie intensiv der Unterricht ist, dauert der A-Schein-Kurs ein bis zwei Wochen. Jeweils die Hälfte der Zeit wird Theorie und die andere Hälfte Praxis gelehrt. Der Kurs schließt mit einer Prüfung ab, ebenfalls in Theorie und Praxis.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Was heute Sport und friedlicher Wettkampf ist, bedeutete früher harte Arbeit oder Krieg. Ungefähr im vierten Jahrtausend vor Christi begannen die Ägypter auf ihren Ruderschiffen rechteckige Segel mitzuführen und nutzten damit als erste die Kraft des Windes zur Fortbewegung aus. Doch längere Ozeanfahrten wurden erst im 12. Jahrhundert durch ein fest eingebautes Steuerruder und eine damit einhergehende Vergrößerung der Segelfläche möglich.

Für alle Fälle

Schützen Sie sich vor Unterkühlung. Auch an Sonnentagen kann der Wind auf hoher – und auf weniger hoher – See dem Körper Wärme entziehen. Haben Sie also immer ausreichend dicke Pullover und ein Ölzeug mit im Gepäck, auch wenn Sie nur „kurz hinausfahren“ wollen. Umgekehrt sollten Sie sich auch bei trübem Wetter vor der UV- Strahlung schützen, die am Wasser durch die Reflexion noch verstärkt wird. Eine wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist ein Muss in Ihrer Ausrüstung.

Mann über Bord

Es kommt zwar nicht so häufig vor, dass plötzlich jemand aus dem Schiff fällt. Doch trotz aller Sicherheitsvorkehrungen passieren solche Unfälle immer wieder und besonders gefährlich werden sie dann, wenn der Betroffene keine Schwimmweste trägt.

Deshalb sollten Sie folgendes Beachten:

  • Tragen Sie beim Segeln sicherheitshalber immer eine Schwimmweste.
  • Wenn Sie nicht selbst Segler sind, sondern nur mitfahren: Befolgen Sie die Anweisungen der Crew, versuchen Sie nichts in „Eigenregie“.
  • Wenn Sie einen Segelschein haben: Üben Sie das Rettungsmanöver immer wieder mal, damit Sie im Ernstfall auch rasch richtig reagieren können.

Entspannende Massage

Es kann schon vorkommen, dass Sie sich beim Segeln oder Surfen vor lauter Konzentration verspannen. Im Nackenbereich können solche Verspannungen recht unangenehm werden und länger Zeit Schmerzen verursachen, wenn man nichts dagegen tut.

Willi Dungl empfiehlt, zur Selbsthilfe zu greifen. Die folgende Übung wirkt durchblutungsfördernd und entspannend: Greifen Sie mit der rechten Hand nach der linken Schulter, drehen Sie den Kopf nach links und schauen Sie über die linke Schulter. Spüren Sie die Dehnung und atmen Sie währenddessen durch. Anschließend machen Sie die Übung genauso nach rechts.

Tropenpflanze gegen Seekrankheit

Es gibt Leute, die halten sich auch bei Windstärke sieben noch wacker auf den Beinen. Andere bekommen allein schon beim Anblick eines schaukelnden Bootes ein flaues Gefühl im Magen. Laut klinischem Wörterbuch ist Seekrankheit die durch Schiffsbewegungen verursachte Übelkeit mit Erbrechen infolge einer Reizung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Da dieses Gleichgewichtsorgan über Nerven mit dem Hirnstamm in Verbindung steht, kommt es zu Schwindelgefühl, Schweißausbrüchen, Blutdruckschwankungen und Kopfschmerzen. Besonders gefährlich wirkt sich das bei Kindern aus.

Seebären empfehlen:

  • Legen Sie sich schon bei den ersten Anzeichen der Übelkeit flach hin und halten Sie den Kopf so ruhig wie möglich.
  • Haben Sie ein Stückchen Ingwerwurzel mit im Seesack, kauen Sie im Notfall darauf herum. Das beruhigt den Magen.

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