Der Entschluss, engagierter (oder endlich mal wieder) Sport zu treiben, ist oft mehr der rationalen Argumentation als dem Lustprinzip geschuldet. Daran mag es auch liegen, dass selbst die besten Vorsätze irgendwann auf der Aschenbahn verschüttet gehen. Dabei kann es so einfach sein, den Unwillen gegen die zusätzliche körperliche Bewegung in fröhliche Motivation umzuwandeln. Man muss nur wissen, wie man sich selbst so lange augenzwinkernd überlisten kann, bis das Sporteln schließlich von ganz alleine Spaß macht und zum vergnüglichen Selbstzweck wird.
Scheibchenweise zum guten Sportpensum
Wer für seinen frisch aus der Taufe gehobenen Sportlichkeitsanspruch gleich einen Marathonlauf anpeilt, wird es wahrscheinlich nicht sehr weit bringen. Denn allzu nassforsch hochgesteckte Ziele lassen den inneren Schweinehund zum Berserker werden, an dem auch der beste Wille nicht lebend vorbei kommt. Viel besser funktioniert da eine einschleichende Dosierung. Die könnte so aussehen, dass man sich zunächst vornimmt, jeden Tag wenigstens 50 Meter am Stück zu Fuß zu gehen. Was ist das schon? Das macht man doch mit links, da denkt man doch gar nicht lange drüber nach. Nach einer Woche nimmt man dann 100 Meter in Angriff. Und danach 150 Meter. Und immer so weiter. Ehe man es sich versieht, macht man jeden Tag einen ordentlichen Spaziergang. Doch wie bleibt man da ab einer gewissen Laufleistung bei der Stange?
Sport, der Sinn macht, wird ausdauernder betrieben
Natürlich trägt eine spürbar gesteigerte Fitness ihren Lohn in sich. Trotzdem ist es auf Dauer, psychologisch gesehen, besser, der körperlichen Ertüchtigung noch mehr als nur diesen einen Sinn zu geben. Wie viele Menschen haben schließlich nur deshalb ihr Abo im Fitnessstudio schleifen lassen, weil ihnen die Übungen dort als eine sinnlose Verschwendung von Zeit und Muskelkraft erschienen? Da kann ein Hund, der täglich bei Wind und Wetter seinen großzügigen Auslauf braucht, ein bedeutend besserer persönlicher Trainer sein. Auch die deftigen Spritpreise können ein willkommener Anlass dazu sein, alltägliche und unvermeidliche Ziele öfter mal mit dem Fahrrad oder zu Fuß anzusteuern. Und wer erst bei mildem Gruppendruck so richtig in die Gänge kommt, der wird es lieben, sich bei Mannschaftssportarten auszupowern. Denn da kommt es schließlich auf den ehrlich erkämpften Sieg in der Gemeinschaft an. Das ist für gesellige Persönlichkeiten eine der stärksten und nachhaltigsten Sinngebungen überhaupt.
Guter Sport muss Spaß machen
Zirkeltraining ist bestimmt gut für den Kreislauf, aber meist auch schlecht für die Motivation. Denn die Menschen, die sich nichts Schöneres und Spannenderes als Zirkeltraining vorstellen können, sind denkbar dünn gesät. Nun zeigt aber die Erfahrung, dass in Abwesenheit von Spaß an der Freude auch das ausgeklügeltste Trainingsprogramm keine Zukunft hat. Warum also nicht die eigenen Funsport-Vorlieben für die fröhliche Fitness nutzen? Wer zum Beispiel gerne tanzt, der wird sich bestimmt für Jazztanz oder Jazzgymnastik begeistern können. Oder sich einmal pro Woche in der Disko mit vollem Elan so richtig schweißtreibend austoben. Hier sollte jeder Sportwillige einfach mal ganz ergebnisoffen in sich hineinhorchen und sich fragen, auf welche Art der Freude an Bewegung er persönlich am ehesten anspricht. Das Resultat dieser inneren Zwiesprache kann sowohl auf ein Trampolin als auch auf eine Rollschuhbahn oder in ein Schwimmbad führen. Gerne auch in der Reihenfolge. Erlaubt und erwünscht ist hier alles, was lustvoll bewegt.
Fest oder flexibel?
Ebenfalls ganz wesentlich für den langfristigen sportlichen Erfolg ist es, auf die eigenen Vorlieben im Tagesrhythmus Rücksicht zu nehmen. Manche Menschen schätzen in ihrem persönlichen Alltag einen straff strukturierten Ablauf und bevorzugen in diesem Zusammenhang fest eingeplante und exakt ausgelegte und vorgeschriebene Trainingseinheiten. Wiederum anderen Zeitgenossen ist es ein Gräuel, auch nur einen einzigen Tag im Voraus planen zu müssen. In diesem Fall sind dann spontane „Jam Sessions“ mit flexiblen Trainingsinhalten angesagt. So oder so: Die körperliche Ertüchtigung muss auf jeden Fall in die individuelle Lebensführung passen. Wie auch immer das im Einzelfall aussehen mag.
Wenn Sport Spaß macht, muss man sich nicht dazu zwingen. So einfach ist das. Dann kommt nämlich die Freude an der Fitness von ganz allein.
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