Bei Hobby- und Freizeitsportlern sind allerlei Weisheiten im Gespräch, die sich bei genauerem Hinsehen allerdings nicht selten als falsch erweisen. Da heißt es beispielsweise, dass Sport ohne Muskelkater nichts bringt oder Fett erst nach dreißig Minuten Training verbrannt wird. Aber stimmt das tatsächlich? Hier ein Überblick der häufigsten Irrtümer.
Ohne Muskelkater bringt der Sport nichts
Diese Behauptung ist eine der verbreitetsten Mythen überhaupt, doch absolut falsch. Beim Muskelkater handelt es sich um winzige Verletzungen des Muskelgewebes. Solche Schäden treten sowohl beim untrainierten Muskel auf als auch dann, wenn man sich übernommen hat. Ein Weitertrainieren mit Muskelkater ist dann übrigens nicht zu empfehlen, weil das Gewebe vernarbt und auf Dauer geschädigt wird. Ein gutes Training muss also keinen Muskelkater zur Folge haben und falls doch, sollte man ihn gut auskurieren. Zwei Tage Ruhe reichen meistens schon aus.
Der Körper verbrennt erst nach 30 Minuten Fett
Auch diese weit verbreitete Annahme stimmt so uneingeschränkt nicht. Tatsächlich verbrennt der Organismus bereits ab er ersten Minute Körperfett. Wie viel, das hängt vom Trainingszustand ab. Je fitter man ist, desto mehr Energie kann der Körper aus den Fettdepots gewinnen. Was dann wiederum stimmt, ist, dass die optimale Fettverbrennung nach etwa 20 bis 30 Minuten eintritt. Experten sind aber ohnehin der Meinung, dass die Bewegung selbst am wichtigsten sei und es in erster Linie uninteressant ist, ob der Körper nun Energie aus Fett oder Kohlenhydraten verbrennt. Die Regelmäßigkeit und die Gesamtbilanz sind entscheidender als das Fett von Beginn an anzugreifen. Je nach Intensität der Sportart, kann Fett auch noch lange nach dem Sport verbrannt werden.
Magnesium hilft gegen Krämpfe
Dass die Einnahme von Magnesium gegen schmerzhafte Krämpfe hilft, ist leider auch nur ein beliebter Irrtum. In Studien des Klinikums Freiburg kam zu Tage, dass die Wirkung von Magnesium bei Krämpfen eher gegen Null geht. Um wenigstens eine kleine Wirkung zu erreichen, müsste man mindestens 400 bis 600 Milligramm Magnesium einnehmen und das führt garantiert zu Durchfall. Experten empfehlen bei Krämpfen daher eher eine Saftschorle zu trinken. Das gleicht den Elektrolythaushalt wieder aus und kann zur Entspannung der Muskeln beitragen. Reines Wasser kann die Krämpfe hingegen verschlimmern, da bei verdünntem Blut die Elektrolytmenge zusätzlich verringert statt erhöht wird.
Erkältungen kann man beim Sport einfach ausschwitzen
Der Glaube, eine Erkältung durch Sport ausschwitzen zu können, kann unter Umständen zum tödlichen Irrtum werden. Bei einem grippalen Infekt wird das Herz-Kreislauf-System durch Sport nämlich zusätzlich belastet, wobei eine übermäßige Aktivität gar zum Herzversagen führen kann. Bei Fieber sollte körperliche Aktivität ohnehin tabu sein. Hier empfehlen Experten frühestens drei Tage nach Ende des Fiebers wieder Sport zu treiben. Denn schließlich soll Sport ja rundum gesund sein und den Körper nicht schädigen. Entsprechend sollte man im Zweifelsfall lieber ein, zwei Tage länger warten, als nach einer grippalen Erkrankung den Organismus zu früh zu belasten.
Viel bringt viel
Manchmal kann es auch beim Sport einfach nicht schnell genug mit den Fortschritten gehen und man ist dazu geneigt, die Häufigkeit der körperlichen Betätigung nach oben zu schrauben. Ein Fehler. Denn, um Fortschritte zu erzielen, braucht der Organismus genug Ruhe für die Regeneration. Vor allem beim Muskelaufbau ist es wichtig, dem Körper genug Zeit zur Erholung zu geben. Wer beispielsweise fünf Mal die Woche dieselben Muskeln trainiert, wird sich nie über einen Muskelzuwachs freuen können.
Ist Sex vor dem Sport schlecht?
Man kennt es vor allem aus vielen Filmen, dass Profisportler vor wichtigen Wettkämpfen strenges Sex-Verbot erteilt bekommen, weil dieser schlapp macht und Energie raubt. Auch das ist jedoch absoluter Quatsch. Nach dem Sex fühlt man sich selbstbewusster und auch körperlich wohler. Damit ist sogar eine gute Voraussetzung für einen erfolgreichen Wettkampf oder ein ergiebiges Training geschaffen.
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